Moin!
Da die Aussaat von Begonien anscheinend eher unüblich ist, wollte ich beschreiben, wie es bei mir war.
Anno Knux waren Eisbegonien allgegenwärtig und so sammelte ich schon damals Samen davon ab. Die Früchte müssen braun und möglichst trocken sein, sonst pappen die Minisamen zusammen. Dann in eine nicht statisch aufgeladene Schale bröseln (besser aus Glas als aus Plastik) und ein paar Tage trocknen lassen, bis sie rieseln.
Die Samen dann dünn auf Aussaaterde aussäen, nicht bedecken und von unten anstauen oder mit Zerstäuber wässern. Mit Klarsichtfolie abdecken und warm und hell ins Fenster stellen. Bei mir keimten sie innerhalb einer Woche wie Gras.
Danach kamen sie nicht voran und blieben im Keimblattstadium. Nach zwei Wochen ohne weiteres Wachstum habe ich sie in normale Blumenerde pikiert. Und das ist die eigentliche Herausforderung, denn die Sämlinge sind minimikrogroß. Man kann die Sämlinge mit einem Zahnstocher voneinander trennen. Zum Anfassen braucht man feinfühlige Hände oder passende Hilfsmittel. Im Laborbedarf gibt es Federstahlpinzetten oder man bastelt sich was aus z.B. Kiefernnadeln (Youtube?). Es keimten bei mir aber so viele, daß genug durchkamen. Danach sind sie zügig gewachsen. Ich gehe davon aus, daß Pikieren leider sein muß. Dieselbe Beobachtung von Hausgeist spricht auch dafür.
Bis Ende des Sommers waren sie genauso groß wie die gekauften und hatten schön geblüht. Sie überwinterten dann im Balkonkasten im Treppenhaus und blieben noch ein Jahr bei uns, bis meine Mutter auf die unvermeidlichen Pelargonien umstellte.
Wer also Lust hat, laßt euch nicht abschrecken und einfach mal machen.
Samen von ungewöhnlichen Arten kriegt man bei Mauro Peixoto, Brazil plants. Einfach per Mail anschreiben. Bezahlung war, meine ich, per Paypal.
Viel Spaß!