Letztes Jahr allerdings waren nur wenige, kirschgroße dran. Mein Standort ist offensichtlich grenzwertig bzgl. der Ansprüche von GD.
Die Fruchtgrösse beim Golden hängt ziemlich von der Nährstoffverfügbarkeit des Bodens ab, die Erträge hingegen stärker vom Klima. Der in warmen Klima auf schlechtem Boden trägt öfter, aber kleine Früchte. Der auf gutem Boden in schlechtem Klima trägt nur manchmal und wenn, dann sind die Äpfel oft verschorft, aber gross. Es ist halt, wie die meisten Marktsorten, mehr eine Sorte für Intensivanbau. Topaz übrigens auch. Auf Hochstamm soll er nichts taugen, die Früchte sehr klein, der Wuchs problematisch. Ich hab aber keine eigenen Erfahrungen damit.
Jonagold hat jedoch auch auf schlechteren Böden befriedigende Fruchtgrössen. Als Baum ist er unproblematisch. Relativ wuchsstark, benötigt jährlichen Schnitt. Und die Früchte sollte man rechtzeitig ernten, wenn sie von selbst fallen sind sie schon zu reif, werden im Lager weich und bananig. Ich denke, darin liegt auch das Geheimnis des besseren Geschmacks der eigenen Jonagold. Sie sind ausgereifter. Dafür eben nicht lange lagerbar.
Wie gesagt, wenn man Platz hat, kann man das alles ausprobieren, warum nicht? Ansonsten würde ich auf Marktsorten eher verzichten. Statt Jonagold lieber den guten Klassiker Jonathan, statt Gala einen Apfel wie Benoni, statt Braeburn irgendeinen aus der grossen Gruppe der festknackigen süss-sauren.