Hier Früchte diverser Sorten vom heutigen Tage auf einem Blatt Papier:
Die letzten beiden Felder sind nicht beschriftet - na ja, weil eigentlich noch nicht reif und damit außerhalb der Konkurrenz. Das sind die japanischen Varietäten "Blue Sea" (zweite von rechts unten) und "Blue Moon" (ganz rechts unten).
Und wie schmecken sie jetzt? Schwierig ist natürlich der Vergleich an einem einzigen Tag, weil die Beeren etwas unterschiedliche Reifegrade haben. Trotzdem mal einfach ein paar Eindrücke:
Balalaika: Säuerlich-aromatisch
Docz Velikana: Irgendwie "mittelprächtig";
Strezhevchanka: (ein bisserl) Süßer als Docz Velikana, "smoother";
Tomiczka: Mein Favorit - beerig, fruchtig (das sind sie doch alle...) - vollmundig mit deutlicher Süße;
Bakzczarskij Velikan: Ein bisserl sonderbar, ein Hauch "gärig"(?);
Bakczarskaja Jubilejnaja: Ein Hauch Süße ist spürbar:
Vostorg: "Mittelprächtig"
Lakomka: Ein bisserl Süße - ok.;
Wolschebniza: Etwas Süße - gut;
Unbekannte Gartencenter: Die herb-saure Sadomasobeere; im Moment am wenigsten reif von allen "Russen", wird aber auch reif nicht gut, die bleibt einfach bitter. Ich sollte mal versuchen ein Kompott oder eine Marmelade davon zu machen, vielleicht taugt sie ja dafür... .
Blue Moon und Blue Sea sind mir vom letzten Jahr nicht als besondere Geschmacksbrüller in Erinnerung geblieben - aber jetzt noch zum Ertrag:
Dass es bei den russischen Sorten wegen der frühen Blüte Befruchtungsprobleme geben soll, kann ich
nicht bestätigen. Dieses Jahr waren vor den Hummeln schon irgendwelche andere Fliegen an den Blüten. Viel wichtiger erscheint mir Sorten- und damit Pollenvielfalt bei sich überschneidenden Blütezeiten.
Als erste kam die "Sadomasobeere" in den Garten (vielleicht um 2014) und die trägt mittlerweile prächtig (das mit der Marmelade könnte versuchsweise klappen).
2016 kamen Lakomka und Wolschebniza in Größe 80/100 (und vier weitere "Winzlinge" als Sparset) in den Garten; die aus dem Sparset sind noch ziemlich klein, Lakomka und Wolschebniza dagegen hängen voll(!) mit blauen Beeren - da könnten sich die japanischen Sorten (seit Juli 2015 im Garten) eine Scheibe davon abschneiden!
Generell lohnt es sich schon etwas größere Pflanzen zu kaufen, wenn man einigermaßen bald mehr als nur drei, vier Versuchsbeeren kosten will.