@cydorian,
Dreh-, Kümmerwuchs zu verwerfen ist in der Tat normal. Die Aussage der BAZ "Selektion auf Eiheitlichkeit" läßt aber vermuten, das noch andere Kriterien eine Rolle spielen.
Doch. Ich nehme das Ernst. So wie der Ernst auch bei der Auswahl der vegetativen M-Klone mit ihren spezfischen Eigenschaften beim Erwerbsobstbau als auch im Hobbybereich eine entscheidende Rolle spielen sollte. Ich möchte genau wissen, was für ein Produkt ich bekomme. Dazu gehört auch zu wissen, wie bzw. woraus es entanden ist. Und das ist doch wohl die normalste Sache der Welt, wenn man ein wenig mehr als durchschnittlich interessiert ist, sei es beim Obst oder im Zierpflanzenbereich. Gerade dir, der du auf die Spezifik z.B. einzelner M9-Klone hinweist, müsste das doch vor Augen stehen.
Du schreibst, das man die Breite der Variation verringern könnte, wenn man ein paar B-Sämlingsbäume sich gegenseitig befruchten läßt.
Wenn du damit sortenechte Bäume meinst: Wie soll das gehen? Ich bin doch sehr überrascht. Deine sonstigen Kenntnisse/Äußerungen lassen vermuten, das dir die Fremdbefruchtung bei Apfel geläufig sein dürfte.
Oder meinst du mit B-Sämlingsbäumen solche, die schon einer Kreuzung aus Bittenfelder mit Irgendwas entstammen? Das wäre ja noch ein chaotischerer genetischer Hintergrund.
Deine Kritik an der Arbeit von viele Baumschulen teile ich aus leidvoller
Erfahrung. Stichwort Osteuropa und anderes.
...."es handelt sich nur um die Unterlage".... Nur?
Äh, das ist die Hälfte des Baumes und sie bestimmt alle Eigenschaften des Baumes mit, vom Astabgangswinkel über die Widerstandsfähigkeit,
Alternanz und Fruchtgröße. Aber das muss ich dir doch wohl nicht erklären.
Wieso gibt es keine reinsortigen "Bittenfelder"-Bäume??
Ich bin baff. Das musst du mir erklären. Das die oft verwendete Wortschöpfung "Bittenfelder-Sämling" hier Verwirrung stiftet, ist leider so. Das hatten wir, glaube ich, am Anfang des Threads schon einmal.
Das ändert aber nichts an der Tatsache der Existens einer 100%-Sorte
"Bittenfelder".
Belehrende Grüße