Sämtliche Widerstände, die gegen die molekularbiologischen Methoden der gentechnischen Züchtung von Pflanzen vorgebracht werden, müssten ebenso gegen die konventionelle Pflanzenzucht vorgebracht werden.
Dass heute praktisch nur noch multinationale Konzerne mit ihren finanziellen Mitteln mit diesen Methoden an der praktischen Züchtungsforschung arbeiten, ist nicht Schuld der Molekularbiologie.
Vielmehr hat das damit zu tun, dass zum einen diese Forschung in öffentlichen Einrichtungen und mit öffentlichen Geldern nicht mehr vermittelbar ist und dafür keine Gelder zur Verfügung gestellt werden, zum anderen die Hürden für ein Zulassungsverfahren so hoch sind, dass sich nur noch finanzstarke Firmen darauf einlassen.
Und falls es doch einmal ein Projekt in Deutschland gibt, für das sich eine Finanzierung findet, kostet die Bewachung und Sicherung von Flächen, auf denen gentechnisch veränderte Pflanzen zu Forschungszwecken angebaut werden, mehr als die Forschung selbst, da sich immer militante Kritiker finden, die das Feld abräumen.
So gibt's eine sich selbst erfüllende Prophezeiung: Grüne Gentechnik ist etwas, dass die Macht der Multis stärkt und deshalb schlecht ist.
Viele Grüne, Linke und Natur- und Umweltverbände haben sich hier inzwischen vollkommen verrannt und stecken längst in einer Sackgasse, aus der herauszukommen sehr schwer ist. Und nicht unbedenklich: Würde man sich einem kritischen Dialog öffnen, brächen Sympathien bei Wählergruppen und Mitgliedern weg - und damit Geld und Einfluss. Also werden immer neue "Gefahren", von manchen gar Horrorszenarien heraufbeschworen und Untersuchungen gefordert, bis zum Sankt Nimmerleinstag.
Was mich daran so wütend macht: Diese Fixierung erweist dem dringend notwendigen Naturschutz einen Bärendienst.