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Autor Thema: Definition "Alte Obstsorten"  (Gelesen 7539 mal)

stevka

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Definition "Alte Obstsorten"
« am: 05. Dezember 2007, 14:36:07 »

Hallo zusammen,
leider finde ich in der Literatur keine Hinweise zur Definition "Alten Obstsorten". Ab wann gelten sie beispielsweise als alt oder müssen sie bestimmte Kriterien erfüllen??
Vielleicht kann mir jemand von euch ja weiterhelfen...
Lieben Dank schonmal
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frankste

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Re:Definition "Alte Obstsorten"
« Antwort #1 am: 05. Dezember 2007, 16:15:51 »

Ein Kontraindikator wäre sicherlich ein noch bestehender Sortenschutz...
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manfredm

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Re:Definition "Alte Obstsorten"
« Antwort #2 am: 05. Dezember 2007, 16:52:52 »

Gute Frage! Die Antwort war für mich bisher immer: "wenn ich die Sorte in einem Buch über alte Sorten finde! " :-[ (doof, oder) In diesen Büchern finden sich jedenfalls auch Sorten aus der ersten Hälfte des 20. Jhdts.
Aber bei der Definition der "alten Rosen" sieht's ja nicht viel besser aus.
Manfred
« Letzte Änderung: 05. Dezember 2007, 16:53:24 von manfredm »
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cydorian

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Re:Definition "Alte Obstsorten"
« Antwort #3 am: 05. Dezember 2007, 17:51:17 »

Dafür gibts keine Definition, das definiert jeder wie er will. Manche machen das nicht einmal am Alter der Sorte fest. So fehlt zum Beispiel "Golden Delicious" (von 1890) in den meisten Büchern über alte Obstsorten, während andere, jüngere Sorten durchaus enthalten sind.
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max.

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Re:Definition "Alte Obstsorten"
« Antwort #4 am: 05. Dezember 2007, 18:55:50 »

"alte obstsorten" ist ein ein sehnsuchts- und wohlfühlbegriff. die einfache logik: alt= gut. deshalb fehlt auch "golden delicious", vielleicht auch wegen seines unromantischen und nicht-heimatlichen namens.
ähnliches strickmuster: "omas küchenrezepte", "vergessene gemüsesorten".
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cydorian

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Re:Definition "Alte Obstsorten"
« Antwort #5 am: 05. Dezember 2007, 19:25:10 »

"alte obstsorten" ist ein ein sehnsuchts- und wohlfühlbegriff.
Gut gesagt. Auch die weitgehende Abwesenheit im Erwerbsobstbau wird mit "alten Obstsorten" in Verbindung gebracht.
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Arachne

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Re:Definition "Alte Obstsorten"
« Antwort #6 am: 05. Dezember 2007, 23:13:31 »

@ Stevka,
interessierst Du Dich für die Einteilung in alte und neue Obstsorten rein theoretisch, oder denkst Du daran, Dir ein Obstbäumchen in den Garten zu pflanzen?
Im zweiten Fall würde ich nur so unterscheiden:
a) Obst, das ein Laie ohne Spritzmittel mit gutem Erfolg im eigenen Garten ziehen kann, und
b) Obst, das nur in einer professionellen Plantage mit viel und regelmäßiger Pflege/Spritzung angemessene Früchte bringt.
Ansonsten assoziiere ich so: "alte"Sorten = Sorten, die es nicht im Handel gibt.

LG Arachne
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trauben-freund

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Re:Definition "Alte Obstsorten"
« Antwort #7 am: 06. Dezember 2007, 12:01:59 »

@arachne

das mit den "ohne spritzmitteln" trifft dann auch nur auf einzelne sorten zu, bei reben siehts da grad anders rum aus, neue sorten ohne und alte brauchen unbedingt spritzmittel!!

vllt. kann man da sagen Lokalsorten kommen jeweils ohne bzw. ein laie kommt damit zurecht.

bei äpfeln , so meine erfahrung, wird aber eine "scharfe " grenze gezogen. so ab den 50igern spricht man da eher von neuen, davor von alten sorten. wobei dieser zeitraum eben sehr grob ist, ab den 30igern zurück gibt es eigentlich keine "neuen".

wie es bei den andern obstarten aussieht kann ich schlecht sagn, bei reben kann ichs natürlich, da beginnt man so mit der einführung der sorten boskoops glory und baco noir und wie sie alle heißen von neuen zu sprechn, wann war das eigentlich, mitte 90iger?????
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stevka

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Re:Definition "Alte Obstsorten"
« Antwort #8 am: 07. Dezember 2007, 15:02:20 »

Hallo liebe Obstfreunde,
erst einmal danke für alle tipps und gedanken bezüglich der def. für alte Obstsorten.
Anscheinend gibt es tatsächlich keine allgemeingültige Begriffsbestimmung dazu. Schade!
@Arachne
Ich bin gerade dabei meine Dipl.arbeit über den Erhalt alter Obstsorten in Thüringen zu schreiben und brauche daher dringend eine Definition. Dann muss ich mir wohl doch selber n Kopf machen. Was haltet ihr davon:
> alle Sorten die vor Ende des 19. Jhds gezüchtet oder gefunden
  wurden sind (19. Jhd=wichtigste Phase im Zeitalter der Pomologie; Sortenvielfalt
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stevka

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Re:Definition "Alte Obstsorten"
« Antwort #9 am: 07. Dezember 2007, 15:08:16 »

 sorry hier weiter.....
 Sortenveilfalt war immens hoch)
> alle Sorten, die heute unter einem Sortenschutz stehen (u.a. zu finden in der Genbank Dresden Pillnitz)

Das wäre meine Auffassung von alten Obstsorten. Was meint ihr, könnte man da noch was zufügen..??
Ach ja, es finden sich noch ziemlich viele alte Obstsorten im Handel, zumindest in Thüringen. Falls jemand Infos oder nach einer bestimmten Sorte sucht, ich helfe gern weiter!
Liebe Grüße
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manfredm

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Re:Definition "Alte Obstsorten"
« Antwort #10 am: 10. Dezember 2007, 09:33:26 »

Hört sich nach einer plausiblen Abgrenzung an - willkürlich wie jede Grenzziehung.
Manfred
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stevka

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Re:Definition "Alte Obstsorten"
« Antwort #11 am: 04. Januar 2008, 21:43:08 »

Hallo zusammen,
ich habe mich nun an einen Definitionsveruch gewagt und folgendes ist dabei herausgekommen:

Ich verstehe unter „alten“ Obstsorten solche, die vor 1853 in Deutschland als Obstbestand existierten. Dabei beziehe ich mich auf das Zeitalter der Pomologie im 19. Jahrhundert, speziell auf das Jahr 1853, also zu Beginn der Phase der empfehlenden Pomologie.

Begründung
1850 stellten sich die Pomologen in der ordnenden Phase unter anderem der Aufgabe, den „Zustand des Chaotischen in der Obstkunde“ Einhalt zu gewähren und alle erreichbaren Obstsorten zu sammeln und zu beschreiben, verbindliche Sortennamen festzulegen, eine Nomenklatur einzuführen, die Erkenntnisse und Ergebnisse in Zeitschriften und illustrierten Handbüchern zu veröffentlichen und in Baumschulen anzubieten. Im Jahr 1853 wurde mit der Kenntnis der Obstsorten die empfehlende Phase der Pomologie eingeleitet und ein Normalobstsortiment mit einem noch sehr provisorischem Empfehlungsrahmen herausgegeben, welches 10 Apfel- und 10 Birnensorten zum allgemeinen Anbau in Deutschland beinhaltete. Nach und nach wurden die empfehlenden Sortimente zu so genannten Riesensortimenten ausgedehnt, welche dann wiederum zu Spezialsortimenten eingeschränkt wurden, die unter anderem nach Absatzverhältnissen, Produktionszielen und Anbausystemen (also für den intensiven Erwerbsobstbau) ausgerichtet waren und somit die wirtschaftlichen Ansprüche der Obstbauern als „lohnenden Nutzen“ mit einschloss. So wurden von den noch 1889 ausgewiesenen 7000 Obstsorten nur 200 anbauwürdige Sorten ausgewählt und empfohlen. Ab dem Ende der 1890er Jahre entwickelten sich die Obstausstellungen zu Handels- und Absatzschauen. Kurze Zeit später wurden Zuchtziele für neue Obstsorten festgelegt und einen einheitlichen, an den Handel angepassten, Sortierungsschlüssel (Vorläufer der heutigen Handelsklassen) herausgegeben.
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Weidenkatz

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Ab wann ist eine Sorte "alt"?
« Antwort #12 am: 05. Oktober 2018, 12:49:33 »

Moinmoin,
mein Mann und ich wollen in unserem KgV dazu beitragen, die alten Apfelbäume - wenn noch gesund und gut gewachsen- auch zu erhalten. :)
Nach einem kleinen Bestimmungsmarathon diesen Herbst ( unterstützt besonders durch einen freundlich hilfsbereiten Pomologen aus MP und durch Besuch von Apfelfesten) haben wir bis jetzt über 25 Bäume zuordnen können von  A wie Alkmene bis W wie Wintergoldparmäne :D.
Und es werden noch mehr.
Bald geht es um weitere Schritte - Kartierung, ein Apfelpfad...(?)

Bisher haben wir über den Begriff " alte Sorte " nicht viel nachgedacht, war doch klar 8)! Gestern aber entspann sich eine Diskussion um die Sorte Gloster, die 1969 in den Handel kam und heute ziemlich verschwunden scheint.
Ist sie " alt"?
Oder noch zugespitzt: Eine ggf. in den 90ern aufgekommene und heute verschwundene Sorte - wäre die noch alt?
Setzt man "alt" mit "selten" bzw. nicht ohne weiteres erhältlich o d e r mit einem bestimmten Zeitablauf ein?
Da wird es wohl keine "Wahrheit" geben(?) aber mich interessiert dennoch, wie. I h r "alte Sorte" definiert....
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Rib-Johannisbeere

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Re: Ab wann ist eine Sorte "alt"?
« Antwort #13 am: 05. Oktober 2018, 12:56:27 »

Zitat
Unter der Bezeichnung „Alte Apfelsorte“ versteht man Sorten, die vor etwa 1940 entstanden sind. Manche sind – aufgrund lokaler klimatischer oder kultureller Umstände – regional noch von Bedeutung, manche nurmehr vereinzelt in Obstbauversuchsanlagen zu finden.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturapfel#Nutzung_alter_Apfelsorten

Aber wir hatten einen analogen Thread hierzu schon:

https://forum.garten-pur.de/index.php?topic=22706.0

 :)
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thuja thujon

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Re: Ab wann ist eine Sorte "alt"?
« Antwort #14 am: 05. Oktober 2018, 12:58:58 »

Für mich fängt alt dort an, wo die allzuhäufige Verwendung von Golden Delicious und Cox Orange als Eltern die Fruchteigenschaften bestimmen.
Mein Jamba, auch 69, ist für mich eine neue Sorte. Ich denke der Knick ist etwas nach dem 2ten Weltkrieg. Ab da verbreitete sich ein anderes Anbau- und Handelssystem.
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gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
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