Die Gattungen wurden denjenigen Autoren überlassen, wo man wusste oder annahm, dass diese auch Ahnung von der Kultur und Vergesellschaftung im Garten haben. Einige haben dies mit Bravour herübergebracht, so beispielsweise Michael Kammerlander. Bei anderen hatte ich mir auch eine gründlichere Recherche gewünscht, dass zumindest genauere Sortenkenntnisse herüberkommen. Aber eines steht wohl fest: Die Fülle der Pflanzen wird immer umfangreicher, die Literatur ebenfalls, nur die Fachleute sind sehr dünn gesät, die ein breites Wissen besitzen. Ist natürlich auch eine Frage des Alters. Der fortgeschrittene Leser kann sich breite Pflanzenkenntnisse aber gerade aus einem Jelitto-Schacht holen, inklusive den Virus, diese Pflanzen einmal besitzen zu wollen.
Ich konnte mir mehr als 60 Gattungen heraussuchen, diese zu bearbeiten. Viele von diesen nahm kein anderer Autor und so wählte ich diese aus, von denen ich Kulturerfahrungen hatte.
Es war aber so, dass auch einige Autoren sich selbst im Weg standen und nur wenig innovativ waren. Andere suchten sich viel Fakten aus anderen Büchern und Katalogen zusammen und schrieben ab. Dies machte ich zugegebenermaßen auch, jedoch nur bezüglich Höhe und Blütezeit, da kommt es auf Zentimeter und Woche nicht so darauf an. Diese Fakten werden von vielen Zeitgenossen als viel zu wichtig und genau erachtet.
Der Leserkreis, für den der Jelitto-Schacht (5.Auflage) geschaffen wurde, deckt breite Liebhaberkreise ab, ist jedoch für blanke Newcomer mehr oder weniger ungeeignet. Deswegen sollten Gattungen (wie etwa Potentilla) nicht so ausführlich behandelt werden, hingegen auf die Verwendung im Garten, sowie Kombinationsmöglichkeiten verstärkt ausgeschöpft werden.
Was mich auch stört, sind einige Pflanzengattungen, die nirgends käuflich zu erwerben sind, geschweigedenn im Samentausch vorhanden, vielleicht noch in botanischen Gärten.
Dies ist eben auch ein Faktor, der dem Zeitgeist entspricht. Der Kenntnisstand um einzelne Pflanzengattungen und das Sortiment in den Büchern wird größer und größer, in der Realität aber, sprich den Gärtnereien, schrumpfen die Sortimente und der Liebhaber fragt sich berechtigt, wo er wohl diese vielgepriesenen Juwele kaufen kann? Auch der Samenaustausch - bzw. - handel muss sich zur Decke strecken und wirtschaftlich agieren. Früher war es umgekehrt, da waren wenigsten die Sortimente riesengroß und man bekam einen Großteil dessen, wovon ein Jelitto-Schacht schrieb.