Der Vergleich zwischen manchen Inhalten von F.K. und "Collector's Alpines" ist wohl korrekt. Mir fiel dies auch in weiterer Folge zwischen einigen Katalogen und dem Buch von F.K., sowie seinen Beiträgen innerhalb vom J/S/S auf. Aber nun stellt sich mir die Frage, ob generelles Abschreiben erlaubt oder verpönt ist. Wenn lediglich bekannte (und richtige!) Passagen/Fakten übernommen werden und diese zitiert werden, dann ist ja nichts dagegen zu sagen. Dies wurde uns beim Jelitto-Schacht auch empfohlen, aus älteren Ausgaben zu übernehmen.
Hingegen wenn sich Unwahrheiten wie ein roter Faden durch sämtliche Literatur zieht, hört der Spass auf. Gibt es auf der anderen Seite überhaupt ein Staudenbuch auf dem Markt, was gänzlich auf dem Mist des Autors gewachsen ist? Lediglich die Klassiker von anno tobak, wo vorher noch nichts am Markt war.
Was F.K. anbelangt, haben wir allerdings im Gegensatz zu einigen anderen Co-Autoren einen großen Fachmann vor uns, der enorm viel kennt, aber vielleicht in seinem Leben nicht alle Pflanzen in den Fingern gehabt hat. Dazu war Österreich früher zu weit im Osten.
Aber wer hat auch schon alles in Kultur gehabt und ausprobiert?
Diese von euch erwähnte Eingrenzung von Prachtstauden sollte sich also auf Beetstauden beschränken. Wie wollt ihr dies definieren und eingrenzen? Unter 20 cm Schmerzgrenze oder ein Stopp über 4000 m Höhe überm Meer? Dies ist wohl sehr differenziert zu betrachten, sind doch Meconopsis reine Alpenstauden, die in Norwegen und Schottland allerdings als normale Beetstauden fungieren. Nur so nebenbei.
Ich hatte mal das Oberthema "Prachtstauden und Schmuckstauden" in Langenlois mit 8 Referenten zu bestreiten. Einer von ihnen legte diesen Begriff auch auf Galanthus, Helleborus und Cyclamen aus. Damals war ich etwas sauer und vor den Kopf gestoßen. Beetstauden wäre als Oberbegriff zwar besser gewesen, denn auch Cyclamen sind prächtige Schmuckstauden und keine Liebhaberstauden wie anno dazumal!
Eine so ausführliche Darstellung einzelner Gattungen, wie sie Klaus Kaiser und Rolf Offenthal im Jelitto/Schacht/Simon machten, ist wohl eine tolle Fleißaufgabe, sehr gut recherchiert, ebenfalls einige Fakten abgeschrieben, weil sich dies nämlich nicht vermeiden lässt. Und dies ist sicher auch wertvoll für die Nachwelt, hilft aber der breiten Allgemeinheit nicht viel weiter, da vieles davon nicht mehr in Kultur ist und wir uns enorm verzetteln. Besser wäre es also, das Sortiment innerhalb der einzelnen Gattungen auf den neuesten Stand zu bringen und ausführlichere Sortenbeschriebe zu liefern.
Schwierig, schwierig...