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Autor Thema: Atmung der Pflanzen  (Gelesen 22021 mal)

tuzu

  • Gast
Atmung der Pflanzen
« am: 12. Januar 2008, 10:10:42 »

Guten Tag,

kann mir mal jemand kurz erklären, wie Pflanzen atmen?

Ist die Atmung der Pflanze die Photosynthese?

Würde mich sehr freuen, wenn mir jemand helfen kann.

Vielen Dank
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Daniel - reloaded

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Re:Atmung der Pflanzen
« Antwort #1 am: 12. Januar 2008, 11:18:13 »

Ganz grob gesagt ist die Atmung (Dissimilation) das Gegenteil der Photosynthese (Assimilation). Dabei wird unter Verbrauch von Sauerstoff der gebildete Traubenzucker zur Energiegewinnung abgebaut und es entsteht über viele Zwischenschritte der Energieträger ATP (Adenosintriphosphat).
Das geht auch wesentlich detaillierter und komplizierter, aber ich hoffe das reicht so....

LG Daniel
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bristlecone

  • Gast
Re:Atmung der Pflanzen
« Antwort #2 am: 12. Januar 2008, 12:58:33 »

Im Detail gibt es viele Unterschiede, was die genauen Stoffwechselwege angeht und welche Stoffe wie genau abgebaut werden, aber prinzipiell unterscheidet sich die Atmung der Pflanzen nicht von der der Tiere: Mithilfe von Sauerstoff aus der Luft werden Nährstoffe (Kohlenhydrate, Fette, auch Aminosäuren) zu Kohlenstoffdioxid und Wasser und (im Falle von Aminosäuren zu weiteren Produkten) abgebaut und die frei werdende Energie für andere Vorgänge des Stoffwechsels genutzt.

Durch die Vorgänge bei der Atmung werden also Nährstoffe abgebaut und verbraucht. Tiere erhalten ihren Nachschub an Nährstoffen aus dem Futter, Pflanzen aus ihrer eigenen Photosynthese. Wenn die Photosynthese mehr produziert als die Pflanze selbst durch Atmungsprozesse verbraucht, wächst sie, anderenfalls lebt sie von der Substanz - sie hungert.
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Banane

  • Gast
Re:Atmung der Pflanzen
« Antwort #3 am: 12. Januar 2008, 18:46:24 »

@tuzu,

noch eine kleine Ergänzung: bei Tieren und Pflanzen sind für die Zellatmung die gleichen Zellbestandteile (Mitochondrien) "zuständig". Sie befinden sich in allen Zellen höherer Lebewesen, egal ob Tier oder Pflanze.

Die Atmung verläuft permanent, also zu jeder Tages- oder Nachtzeit. Das bedeutet also, dass Pflanzen bei diesem Vorgang wie andere Lebewesen dauernd Sauerstoff verbrauchen und Kohlenstoffdioxid plus Wasser abgeben.

Nachts nehmen Pflanzen den erforderlichen Sauerstoff über die Blätter, z.T. auch über die Wurzeln oder über andere Gewebe auf. Tagsüber wird ein Teil des durch Fotosynthese gebildeten Sauerstoffs "abgezweigt" und in den gleichzeitig ablaufenden Atmungsprozessen verbraucht.

lG
Banane
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Habakuk

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Re:Atmung der Pflanzen
« Antwort #4 am: 22. Januar 2008, 10:29:26 »

Die Atmung verläuft permanent, also zu jeder Tages- oder Nachtzeit. Das bedeutet also, dass Pflanzen bei diesem Vorgang wie andere Lebewesen dauernd Sauerstoff verbrauchen und Kohlenstoffdioxid plus Wasser abgeben.

Das bedeutet aber dann, der Brauch, Blumensträuße des Nachts aus Krankenzimmern zu entfernen ist Blödsinn
a) weil Blumenstraußblätter den Sauerstoff auch tagsüber veratmen;
b) am Ende gar nicht sooo viel Sauerstoff verbraucht wird, weil im abgeschnittenen Blatt nur wenig Zucker nachproduziert wird, die Pflanze also bald hungert. ???

Oder soll man bloß Blumenstöcke mit Wurzeln nachts aus Krankenzimmern entfernen (abgesehen mal vom Keimrisiko des Erdsubstrats) ?
« Letzte Änderung: 22. Januar 2008, 10:34:11 von Gizi »
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bristlecone

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Re:Atmung der Pflanzen
« Antwort #5 am: 22. Januar 2008, 11:08:24 »

Das bißchen Sauerstoff, das ein Blumenstrauß produziert oder verbraucht, ist vollkommen unbedeutend.

Ich kenne nur die Regel, dass ins Krankenzimmer keine Topfpflanzen gebracht werden, wegen der Keime (hauptsächlich Pilze) in der Blumenerde. Ob es Untersuchungen zum Infektionsrisiko gibt, weiß ich nicht, aber warum sollte man da ein Risiko eingehen - also besser keine Topfpflanzen.

Einen Blumenstrauß nachts aus dem Zimmer zu nehmen, kann aber sinnvoll sein, egal ob Krankenzimmer oder nicht, wenn es stark duftende Blumen sind. Nicht wenige kriegen davon Kopfschmerzen, wenn sie stundenlang in der Duftwolke stecken.
« Letzte Änderung: 22. Januar 2008, 11:08:31 von bristlecone »
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pearl

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Re:Atmung der Pflanzen
« Antwort #6 am: 22. Januar 2008, 11:49:09 »

im Prinzip alles richtig, bristlecone,

allerdings entsteht Wasser nur beim Abbau von Fetten. Kamele haben davon nutzen, denn das Fett in den Höckern ist ihr Wasserspeicher. Ob das auch für ölhaltige Samen gilt, die den Wasserbedarf beim Keimen dadurch decken? Denkbar wäre das schon, allein ich weiß es nicht.

Bei Pflanzen gibt es auch einen Grundumsatz, das ist das, was du unter "von der Substanz leben" verstehst. Darüber hinaus wird im Wachstumsprozess alle in Stärke fixierte Energie, die durch die Photosynthese aus Co2 und Licht entstanden ist, wieder verbraucht und veratmet. Damit werden neue Zellstrukturen aufgebaut. Der ATP Umsatz ist gewaltig.

In den Mitochondrien, die ursprünglich möglicherweise Bakterien waren, sind in den Zellwänden Cytochrome eingelagert, die ähnlich wie das Hämoglobin und das Chlorophyll ein Metallchelat enthalten. In diesem Metallchelat ist das ganze Wunder verborgen. Sämtliche Energiegewinnung in der einen wie in der anderen Richtung in allen Lebewesen, ist von diesen Metallverbindungen abhängig, die allein die Fähigkeit haben physikalische Energie in chemische Bindungen innerhalb eines erträglichen physiologischen Milieus umzuwandeln.

Atmung ist Verbrennung.

Wird mehr Co2 und Energie in der Photosynthese gebunden als ihr Grundumsatz oder ihr Wachstum benötigen, dann hat die Pflanze einen Zuckerüberschuss. Zucker ist eine osmotisch wirksame Substanz. Das bedeutet, dass sie platzen würde. Daher ist sie schlau und baut den Zucker zu langen Ketten zusammen. Wir haben davon die Stärke.


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“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

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bristlecone

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Re:Atmung der Pflanzen
« Antwort #7 am: 22. Januar 2008, 11:59:05 »

allerdings entsteht Wasser nur beim Abbau von Fetten.

???

Abbau von Kohlenhydraten, nehmen wir mal das übliche Beispiel Traubenzucker (Glukose):

C6H12O6 + 6 O2 => 6 CO2 + 6 H2O

Macht auf 180 g (1 Mol) Glukose 108 g Wasser.

Das ist ja nicht wenig. Ähnlich sieht's bei Aminosäuren aus. Bei Fetten entsteht pro Mol mehr Wasser, da in der Ausgangssubstanz ja fast nur C und H vorhanden sind.

Nehmen wir ein Triglycerid mit 3 Stearinsäureresten, dann ergibt sich:

(C17H35COO)3-C3H5 + 81,5 O2 => 57 CO2 + 55 H2O.

Macht auf 890 g Tristearin (1 Mol) 990 g Wasser.


Ja, Pflanzen können den Wasserbedarf bei der Keimung von ölhaltigen Samen jedenfalls zum erheblichen Teil aus dem Abbau des Fetts decken.
Auch viele Tiere können mit Wasser so sparsam umgehen, dass ihnen das gebildete Oxidationswasser zusammen mit dem in der Nahrung enthaltenen Wasser zum Leben reicht, sie müssen nicht trinken.

« Letzte Änderung: 22. Januar 2008, 12:05:53 von bristlecone »
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knorbs

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Re:Atmung der Pflanzen
« Antwort #8 am: 22. Januar 2008, 12:03:37 »

ich finde euere ausführungen ja interessant + sie sind sicher auch für andere user hier von interesse. nur seltsam finde ich, dass der fragesteller tuzu als auslöser dieser diskussion nur noch gast ist. scheint ihn nicht mehr zu interessieren :P. jetzt könnt ihr euch überlegen, ob ihr euer hirnschmalz + euere wertvolle zeit noch weiter für so einen desinteressierten user verausgaben wollt.
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z6b
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bristlecone

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Re:Atmung der Pflanzen
« Antwort #9 am: 22. Januar 2008, 12:07:31 »

Danke, knorbs, ich wollte meinen Beitrag gerade noch um die Bemerkung
[akademisch] ... [/akademisch] ergänzen. ;)

Allerdings hat sich user tuzu schon unmittelbar, nachdem er/sie die Frage gestellt hat, wieder verabschiedet!
« Letzte Änderung: 22. Januar 2008, 12:07:59 von bristlecone »
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Daniel - reloaded

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Re:Atmung der Pflanzen
« Antwort #10 am: 22. Januar 2008, 12:09:31 »

Cool mitten in der Organik und mitten in der Stöchiometrie......naja zumindest genauso tief wie in der Botanik... ;)
Schade nur, dass ich den Teil mit der Stöchiometrie bislang nicht ins Hirn kriege und morgen Chemieprüfung habe..... :'(
Mal kurz dazwischen.... ;)
Wolltec eigentlich auch schon was zu dem Wasser und den Fetten schreiben, nur bis ich mich wieder angemeldet hatte, war bristlecone schneller......und ausführlicher! ;D

LG Daniel
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bristlecone

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Re:Atmung der Pflanzen
« Antwort #11 am: 22. Januar 2008, 12:14:28 »

Zitat
Macht auf 890 g Tristearin (1 Mol) 990 g Wasser.

P.S. Hier liegt übrigens auch des Rätsels Lösung, warum Diäten nicht den gewünschten Abnehmerfolg bringen: Wer 890 g Fett "verbrennt", wiegt hinterher knapp 1 kg, hat also 100g zugenommen.
Also - wenn schon Speck da ist - möglichst wenig bewegen, sonst geht das Gewicht noch mehr nach oben! ;)
« Letzte Änderung: 22. Januar 2008, 12:15:03 von bristlecone »
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pearl

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Re:Atmung der Pflanzen
« Antwort #12 am: 22. Januar 2008, 12:33:42 »

allerdings entsteht Wasser nur beim Abbau von Fetten.
Bei Fetten entsteht pro Mol mehr Wasser, da in der Ausgangssubstanz ja fast nur C und H vorhanden sind.
ist ja gut, ist ja gut. *schmunzel*

knorbs schreibt Beiträge also nur für den ursprünglichn Fragesteller? Interessant. *sagichzezeze* oder *tsk*

Kölner: "Wo Sie jrad saren" und werfen ihren Senf - und der ist unbedingt aus Düsseldorf - ein, egal obs passt. *flöt* (ö_ö)

Armer Daniel, meine letzte Chemieprüfung - Biochemie - bei dem gestrengen Jänicke - ist über 20 Jahre her. Gruselig! Dir wünsche ich ganz viel Glück für morgen!
« Letzte Änderung: 22. Januar 2008, 22:45:29 von pearl »
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Re:Atmung der Pflanzen
« Antwort #13 am: 22. Januar 2008, 12:38:29 »

Danke kann ich brauchen.....der Großteil ich Gott sei dank Anorganik und Organik.....Biochemie nur am Rande... mit unseren Freunden den Elementen, Redox, Fällung, Säure/Base, Alkanen, Alkenen und Alkinen, cis und trans, und schieß mich nieder.....bin mal gespannt.....Botanik gestern war ja nicht schlecht, aber auch vergleichsweise harmlos.....es soll ja nur für "dumme" Gärtner reichen..... ;) :P
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Habakuk

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Re:Atmung der Pflanzen
« Antwort #14 am: 22. Januar 2008, 22:46:01 »

ich finde euere ausführungen ja interessant + sie sind sicher auch für andere user hier von interesse. nur seltsam finde ich, dass der fragesteller tuzu als auslöser dieser diskussion nur noch gast ist. scheint ihn nicht mehr zu interessieren :P. jetzt könnt ihr euch überlegen, ob ihr euer hirnschmalz + euere wertvolle zeit noch weiter für so einen desinteressierten user verausgaben wollt.

Bist Du neu hier ? ;D ;D ;D ;D 8)

Seit wann wird denn in einem Thread ausschließlich für den Erstfragesteller geantwortet? Ein neue Forumsregel gegen Abweichler?

Zitat
Macht auf 890 g Tristearin (1 Mol) 990 g Wasser.
Hier liegt übrigens auch des Rätsels Lösung, warum Diäten nicht den gewünschten Abnehmerfolg bringen: Wer 890 g Fett "verbrennt", wiegt hinterher knapp 1 kg, hat also 100g zugenommen.

Ein Überschuß an Wasser wird aber sehr schnell ausgeglichen. Wichtig wäre beim Abnehmen allenthalben auf Wurst und sonstige Polyphosphatquellen zu verzichten, um nicht Wasser im Körper zu binden.
« Letzte Änderung: 22. Januar 2008, 22:49:41 von Gizi »
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