und eine krücke darf nicht sein, wenn das attribut "die schönste" gelten soll
Den "Oskar" wage ich nicht zu vergeben. Dazu kenne ich zu wenig Lilien (und die man nicht hat, sind ja bekanntlich die Begehrenswertesten) und die Entscheidung ist wohl zu sehr von der jeweiligen Seelenlage abhängig. Wenn L. candidum als Solotänzerin im Halbschatten der Trauerweide blüht, meine ich, dass nichts, aber auch gar nichts ihre Schönheit übertreffen kann. Bis auf vielleicht L. regale, die jetzt beginnt.
Viele L. duften, manche zu sehr. Ihr edles Erscheinungsbild verbietet m.E. eine massierte Anpflanzung. Bei mir stehen nie mehr als 3 zusammen. Verstreut im Garten sorgen sie für Überraschungsmomente, insbesondere wenn sie im Schatten blühen.
Um herauszufinden, welche L. duften, benötigt man ein wenig Literatur. Welche einem gefallen, ist - wie immer - Geschmackssache. Ich mag weniger die Züchtungen mit auffälligen Farben, um es mal vorsichtig auszudrücken. Sie soll mich nicht aus den Beeten anschreien, sondern mich leise herbeiwinken. Meist bleibe ich deshalb bei Weiß, zumal ich einen sehr schattigen Garten habe.
Die Langlebigkeit hängt von den Sorten/Arten ab, von den optimalen Wachstumsbedingungen und nicht zu letzt auch von den Wühlmäusen.
Da die gängigen L. leicht zu beschaffen sind und auch nicht mehr unerschwinglich sind, muss man halt des Öfteren nachpflanzen.
Topfhaltung ist eine sehr gute Lösung. Aber Vorsicht! Nicht alle Lilien halten die im Topf deutlich niedrigeren Frosttemperaturen unbeschadet aus. Ich habe einen großen, ca. 150-200 l fassenden Kupferkessel (so wie die Bauern ihn in früheren Zeiten benutzten, um ihre Schlachtung zu kochen), der mit stark humosen Substrat gefüllt ist. Da die darin stehenden L. unterschiedliche Blühzeiten haben, prangt immer irgendeine bis in den Herbst.