Man darf hier nicht vergessen, dass ausdauernde Pflanzen Nährstoffe (und Kohlenhydrate) speichern. In Holz, Wurzel, Knolle etc. (btw.: Immergrüne speichern viel weniger, weil sie im Frührjahr weniger regenerieren müssen)
Meist werden im Frühjahr, wenn das Wurzelwachstum beginnt, weniger benötigt und aufgenommen, als man meint. Hier reichen die Reserven häufig. Bei Gehölzen z.B. geht man dazu über erst spät zu düngen (mineralisch: Ende April) oder mit einem Dünger, der anfangs wenig freigibt ("low-start").
Bei allen mehrjährigen Pflanzen ist deshalb drauf zu achten, dass im Spätsommer noch genügend Nährstoffe zur Speicherung vorhanden sind.
Der Grund dafür mag sein, dass im Winterhalbjahr wenig Zersetzung organischer Masse (Mineralisierung) stattfindet, weil es schlicht zu kalt ist (hier sind die Minimumwerte ähnlich deren von Wurzelwachstum: um 5°C Bodentemp.; in milden Wintern bzw. Regionen wird deutlich mehr mineralisiert). Die Speicherung im Spätsommer/Herbst und geringes Bedürfniss im Frühjahr ist also ein Anpassungsprozess der Arten an unser Klima.
Den Spargel jetzt mineralisch zu düngen ist m.E. nicht nötig bzw. Verschwendung, da die Sprosse sich lediglich strecken (Streckungswachstum mit Wasser). Nach der Ernte sollten aber sofort Nährstoffe zur Verfügung stehen. D.h. wenn man organisch düngt, etwa um Mitte März ausbringen.