Ja, das sind sogenannte Erdpresstöpfe, bestehend aus Torf. In sie wurde das Samenkorn des Salates abgelegt und keimte darin, später wurde dieser Würfel mitsamt der Jungpflanze in die "eckigen Rohre" gesteckt, wo der Salat dann weiterwächst.
Der Torf ist hier praktisch nur sowas wie ein Träger für die Pflanze, welcher auch das Handling gegenüber einer komplett substratlosen Pflanze wesentlich erleichtert. Die Haltekraft für Wasser und das Pufferungsvermögen für Dünger dürfte hier vernachlässigbar sein. Nehme ich zumindest an. Bei anderen Kulturen werden Torfsäcke ausgelegt und die Pflanzen dann oben "reingepflanzt", die Bewässerung erfolgt dann per Tropfschlauch, überflüssiges Wasser läuft dann in Rinnen zurück. Manchmal verwendet man auch beispielsweise Steinwolle, ich meine bei Gerbera-Schnittblumen ist dies recht verbreitet.
Da eben (fast) keine Kapazität zum Abfangen von Düngefehlern besteht, muss u. A. deswegen der Kultivateur passgenau arbeiten. Ganz salopp ausgedrückt: kippt er zuviel rein, bekommt die Pflanze die Pflanze die volle Ladung ab. Allein schon deswegen wird wesentlich weniger Dünger verbraucht, es gibt ja auch wenig Möglichkeiten für "Reibungsverluste". Im Gegensatz zum gewachsenen Boden, auch dies ist ein, wie finde, entscheidender Vorteil! Und nein, man könnte es nicht mit allen Pflanzen so praktizieren, manchmal ist es technisch schwierig (z. B. Wurzelgemüse) oder schlichtweg nicht lohnend (z.B. Getreide).
Geschlossene Bewässerungssysteme selbst sind aber auch bei Topfpflanzen möglich, teilweise sogar im Freiland. Pflanzen stehen in Töpfen, werden gegossen, das nicht verbrauchte Wasser läuft wieder in einen Sammelbehälter zurück. Geht aber natürlich auch nicht im gewachsenen Boden, es muss nach unten möglichst abgedichtet sein. Und es ist hier meist eher das Wassersparen der Antrieb.
Nährlösungen müssen ausgetauscht werden, die Abstände kenne ich nicht, kommt vermutlich auch drauf an. Man führt sie dem Abwasser zu, bringt sie in ein größeres System oder vergießt sie (verdünnt) auf gewachsenen Boden. Und bei Letzterem ist der Eintrag, immer noch niedriger (siehe oben) als bei einer reinen Ackerkultur!
Ist natürlich nicht Bio, finde es aber vertretbar, den ich sympathisiere sehr mit dem "Integrierten Pflanzenbau". Kann ich aber auch leicht, bin zwar in der grünen Branche, habe aber mit dem Kultivieren meist eher am Rande zu tun...
Eine zumindest mal interessante Weiterentwicklung von Hydroponic/Hydrokultur ist die Kombination mit der Fischzucht, Stichwort "Aquaponik". Angeblich ist hier der Kreislauf noch effektiver und langanhaltender, habe es aber bisher nur mal als Versuchsaufbau gesehen und absolut keine Ahnung wo dies in nennenswerten Umfang praktiziert wird.