Extra fotografiert für diesen Faden, Bild für doof befunden (mein Baum steht unfotogen, man hat keinen freien Blick drauf, kriegt ihn nur mühsam komplett aufs Bild) und wahrscheinlich deshalb vergessen, es einzustellen
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Voilà.
Die Art, keine Sorte. 2012 gepflanzt als 100/ 125er, jetzt ca. 5,5 Meter hoch. Anfangs bis zum Boden beastet, untenrum habe ich leicht aufgeastet und nehme nächstes Jahr noch ein, zwei weitere Äste raus. Zwei untere Äste, die sehr in die Breite wollten, habe ich zart eingekürzt, obenrum nicht geschnitten.
Man sieht: Wenn man hier einen klaren, stabilen, geraden Leittrieb wollte (ich hab' das mit meiner Parrotia nicht vor, sie darf ruhig etwas "wild" wachsen), wäre Stäben sinnvoll; die nach oben weisenden Triebe sind relativ feingliedrig.
Aber troll13 hat ja drauf hingewiesen, dass ein Sorten-Hochstamm da was anderes ist als die Art.
Zur Ballen-Frage: Bei den Gehölzpflanzungen in meinem schweren Gartenlehm habe ich's meistens mit kleinen Exemplaren zu tun. Die stecken oft noch in superhyperlockertorfigem Anzuchtsubstrat, und da lockere ich, was aus dem Container kommt. Aber nur ganz, ganz behutsam. Manchmal geht das aber nicht. Und sowieso ist das, was troll13 geschrieben hat, entscheidend:
... Wer auf hartem Lehm gärtnert, sollte lieber das Pflanzloch großzügig mit Humus und gegebenenfalls auch Sand anreichern, um dem Baum das Anwachsen zu erleichtern.
Der letzte größere Baum, den ich gesetzt habe, war ein Cercidiphyllum japonicum, gut 3 m hoch. Ich plante zunächst, das Ballentuch komplett zu entfernen. "Bloß nicht!", sagte die Baumschulerin richtig erschrocken, dabei reiße man viel zu viele Feinwurzeln ab. Als ich den Ballen dann ohne Topf vor mir hatte, war auf den ersten Blick klar: Sie hatte Recht.
Ich habe ein Riesen-Pflanzloch gebuddelt, dessen Boden noch zusätzlich mit dem Erdbohrer gelöchert, ein paar Schubkarrenvoll guter, humoser Erde ins originale Beetsubstrat gemischt und das Ganze dann ausgiebig eingeschlämmt. Das war vor
6 8 Jahren, dem Baum geht's bestens
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P.S. Das diesjährige Herbstlaub der Parrotia ist übrigens untypisch, dem ungewöhnlichen Wetterverlauf geschuldet. Knochentrocken bis Ende August. Dann mild und sehr nass, bis jetzt. An der Spitze färbten sich die Blätter im Oktober orange und rot und fielen - weiter unten blieben sie wochenlang grün. Ende Oktober begann das leuchtende Goldgelb, das man sieht. Inzwischen noch leuchtender und bis unten (das Bild ist vom 4. November), der Baum hat da noch immer den größten Teil der Blätter. Einzelne davon machen jetzt ein bisschen in Rot... Mal sehen, wie die Farbgeschichte dieses Jahres zu Ende geht
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