Scharkavirus
Tabelle 5 zeigt die unterschiedliche Empfindlichkeit einiger Sorten:
https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00007679/1978_heft_12_artikel_05.pdf
Danke für den Link!
Hier wird Graf Althanns Reneklode zu den empfindlichen Sorten gezählt, hoffentlich nur aus Versehen... ich habe die Sorte damals für ihre Scharkatoleranz für meinen Garten ausgewählt...
Ich denke ich versuche mein Glück mit DROSPINA 235 bei meiner nächsten Veredelungsaktion.
Doch ich als Laie hätte durchaus Diskussionsbedarf bzgl. der Zukunft von Scharka-hypersensiblen Unterlagen und Sorten.
Denn ich habe Bedenken über die möglichen Folgen der Verwendung einer hypersensiblen Unterlage.
Ich würde gerne wissen, wie Ihr denn das Thema seht?
Es gibt ja auch scharkatolerante Sorten, früher hätte man einfach diese weiterkultiviert und mit diesen weitergezüchtet.
Die Profis aber scheinen auf hypersensible Sorten zu setzen, das klingt für mich so dass eher früher als später, alle Plantagen aus solchen Sorten bestehen werden und die Baumschulen auf für meinesgleichen nur noch solche Sorten anbieten werden.
Doch das heißt wohl wiederum, dass man mit Jojo, Moni und Jofela oder zumindest mit den (vermutlich wenigen) Elternsorten dieser Sorten züchten muss.
Die Sortennamen habe ich von hier:
https://www.graeb.com/sortiment/zwetschgen/unterlagen/weiwa-r-zwetschgen-1/#:~:text=DOSPINA%20%C2%AE%20235%20ist%20immer,Unterlage%20mit%20mittelstarkem%20Wachstum.Verursacht das keinen genetischen Flaschenhals?
Sorry wenn die Begriffe nicht ganz treffend sein sollten aber Ihr versteht worauf ich hinausmöchte?
Beim Kulturapfel hat man ja bereits das Problem der genetischen Verengung da die meistangebauten Sorten alle recht eng miteinander verwandt sind, also die genetische Variabilität eingeschränkt ist.
Da kommt schlimmstenfalls eine neue Krankheit und wenn die anfällig sind dann werden die alle wie weggemäht.
Da steht der Erwerbsanbau blöd da und auch der Rest kann sich bei den Genbanken und Sammlungen umschauen... falls es die dann noch gibt.
Auch wurde beim Apfel mit einer bestimmten Art von Schorfresistenz gezüchtet, damals als die Re-Sorten entstanden sind. Der Schadenerreger hat binnen weniger Jahren geschafft, diese Art von Resistenz durchzubrechen.
Ich weiß natürlich nicht, ob und wie schnell das Scharkavirus die Hypersensibilität umgehen kann, ob das tatsächlich vergleichbar ist.
Meine andere Frage: es gibt ja Sorten wo ich evtl. die Symptome einer Scharkainfektion gar nicht sehen kann. Wie soll ich denn solche Bäume identifizieren...? Tolerante Sorten können als Virenreservoir fungieren, ohne dass ich als Laie dies merke, oder?
Da sterben alle meine schönen Sorten die auf der hypersensiblen Unterlage stehen (auch solche Sorten die evtl. sogar scharkatolerant wären...) - und nur der Baum, von dem die Infektion ausging, bleibt fröhlich stehen da ich bei dem keine Symptome sehe... z.B. meine Nancy Mirabelle, die auf einer unbekannten Unterlage steht.
Oder ist dieses Schreckenszenario jetzt zu weit hergeholt...?
(oder ich soll das nicht so eng sehen da die Kirschessigfliege bald eh alles wegfrisst..? ha ha... sehr witzig....... Ironie aus)
Ich habe hier einige Sorten stehen die als tolerant gelten, Nancy Mirabelle, Löhrpflaume, Graf Althanns Reneklode, ... doch die müsste ich alle fällen wenn sie infiziert würden - falls ich die Infektion bei denen überhaupt merke.
Obwohl sie trotz Befall fröhlich weiterleben und gut tragen könnten.
Ich habe gelesen, dass nach allgemeiner Expertenmeinung die Scharka eh nicht mehr gänzlich auszumerzen ist, d.h. dass diese Krankheit sozusagen mit uns bleiben wird und immer wieder für Befall sorgen wird.
D.h. anfällige Sorten sind ja eh zum Tode verurteilt oder? U.a. für die Hauszwetschge ist es eh das Aus.
Was hat das denn in dieser Situation für einen Sinn, tolerante Pflanzen zu fällen nur weil diese infiziert sind?
Ich verstehe die Logik dahinter nicht.
Da ich aber eben nur eine Laie bin, hoffe ich auf ein bisschen Aufklärung an der Stelle.