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In Scharkagebieten ist die Kombination von Dospina 235 und einer PPV-hypersensiblen=resistenten Sorte wie Moni. Jojo usw. auf Dauer alternativlos.
In der Dissertation von Neumüller 2005 wird erwähnt, dass die Kombination aus einer PPV-sensiblen-Unterlage und einer PPV-hypersensiblen Edelsorte wie Jojo, in der Praxis keine Probleme macht. Siehe Anhang. Leider hab ich keine weiteren Informationen.
Ein interessanter Widerspruch ist, dass in der Praxis die Edelsorte wohl nicht abstirbt, wenn die sensible Unterlage von Scharka befallen wird. Oder ich verstehe es nicht.
Meine offenen Fragen sind:
1. Ist das altersunabhängig? Denn junge Bäume sind anfälliger für das
PP-Virus (Scharka) als Ältere.
2. Beim veredeln zwischen PPV-infizierter Unterlage und PPV-Hypersensibler Sorte (Jojo) würde die Edelsorte (Jojo) absterben. Warum bei einer späteren Infektion im Bestand nicht?
3. Oder geht es darum, dass in der Praxis der Obst-Anlagen sehr darauf geachtet wird, dass Stockausschläge und Ausläufer beseitigt werden und es deshalb überhaupt erst garnicht zu einer Infektion (über Blattläuse) der Unterlage kommen kann?
Denn über die PPV-hypersensible Edelsorte Jojo kann (höchstwahrscheinlich) kein Virus in die Unterlage wandern.
4. Die in der Dissertation beschriebenen Versuche wurden soweit mir bekannt meistens mit Myrobalane als Unterlage durchgeführt. Der Einfluss von unterschiedlichen Unterlagen im Bezug auf PPV ist mir nicht bekannt. Der Unterlage Brompton wird im Internet eine Scharka-Anfälligkeit nachgesagt, wie das begründet wird ist mir nicht bekannt.
5. Interessant dazu ist auch die PPV Verbreitung über Blattläuse in einem Obstbau-Bestand. Ausgehend von einigen wenigen infizierten Bäumen, verteilt sich das Virus innerhalb von 4 bis 10 Jahren auf 48%-100% des Bestandes. Abhängig von vielen Faktoren.
Wenn ich mir das alles richtig zusammenreime, sorgt eine hypersensible Unterlage wie Dospina 235 im Bezug auf PPV/Scharka dafür, sich den Virus nicht in den eigenen Bestand einzuschleppen, da alle infizierten Edelreiser auf der Unterlage absterben würden.
Problematisch könnte damit aber der Anbau sensibler Sorten sein, wenn nach z.B. 10 Jahren die sensible Edelsorte sich den
PP-Virus einfängt und die Unterlage sich aufgrund der
Hypersensibilitäts-
Reaktion vom Edelreis trennt. Dann ist die Edelsorte dahin. Die Ausbreitung des Virus ist damit behindert aber wenn in der Region das PPVirus sowieso schon ausgebreitet ist, wäre der Tod einer Edelsorte die "fruchttolerant" ist vielleicht unnötig. Sie würde auf einer "bisher üblichen nicht hypersensiblen Unterlage" weiterhin essbare Früchte produzieren aber halt auch den Virus weiter verbreiten...
Und deshalb weiß ich nicht auf welche Pflaumen-Unterlage ich setzen möchte...
Dankbar für jeden Input, Forschungsergebnisse und Vermutungen
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