nun war ich heute (gestern) in der kgak und kann lenchen leider nur bestätigen - es ist fast schlimmer, als ich befürchtet habe... es ist nicht das, was es sein will bzw. vormacht, zu sein. es ist klein, nicht so ungewöhnlich und teilweise sogar peinlich. der ort hat (vielleicht noch) keine seele, es gibt trotz historischer gebäude keinen stimmigen genius loci.
die "königliche gartenakademie" ist von außen nicht gut zu finden, null schild vorher, nicht mal direkt an der einfahrt, vom überdimensionierten bauschild einmal abgesehen. die einfahrt - eine katastrophe! eine steile auffahrt, teilweise noch unfertig, nichts einladendes, vor einem erst einmal nur parkplatz.
auch im inneren immer noch keine einladende beschilderung. allein ein pavillon (die kasse?!) am eingang. man stolpert zu allererst in austin-container-rosenware - irgendwie langweilig, standard. neben den rosen ein bisschen großvolumiger baumschulkram, keine bedienung weit und breit in sicht, ein bisschen gemüse-/sommerblumen-/staudensortiment ohne erkennbares bzw. dienstbares personal, keinerlei prospekte mit akademie-schulungsangeboten auf den ersten, zweiten, dritten blick zu finden, in den hallen hier ein wenig dekokram, bewacht von sehr von sich überzeugtem personal, da ein bisschen manufactum-gartenzeug und irgendwo ganz hinten ein gartencafé, das man suchen muss und das mit sich heftig anzickender bedienung aufwartet, die, nach einiger zeit wartend vor der eistheke, gefragt werden muss, ob man denn auch "auf die hand" bedient werden würde... wird man, wenn man fragt und nerven hat.
immerhin die gewächshäuser sind schön, das kann man nicht leugnen und es gibt auch eine ansehnlich ausgestaltete halle mit glindower ziegelwaren, vor allem in beispielhafter verwendung als bodenbeläge. hier und da sind doch ein paar nette details zu finden - z.b. ein zierlicher schuppen in verspielter englischer manier mit metalldach.
insgesamt gibt es jedoch aus meiner sicht keinen besonderen grund, warum jemand die fahrt nach dahlem auf sich nehmen sollte, um dann eine weiße salvia nemorosa im 1,5/2l-topf für 8 euronen, eine fast verblühte cosmee (45 cm lang, umgefallen und krumm gewachsen) im minitöpfchen für mehr als einen euro oder eine topfrose für 19,95 zu kaufen...
wer gerade in der nähe ist, kann ja reinschauen - digitalis 'pams choice' gibt es nicht überall, auch wenn die pflanzen derzeit schon im verblühen sind und grundsätzlich nicht sehr vital wirken, anders als die vielen überdüngten großtopfmonster in baumarktqualität, die daneben prangen - mit den allbekannten plastikbildetiketten plus weiterem preisetikett...
wer dort kauft, kauft nicht in der "königlichen gartenakademie", sondern jeweils bei den "untermietern - null corporate identity, kein einheitlicher auftritt, nichts, was einem das gute gefühl bescherte, an einer großen, alten tradition teilgehabt zu haben (was die werbebotschaft ja im vorfeld aufdringlich suggeriert hat) - mensch kauft da nur teure pflanzen von - wie hieß das? - rosarot oder lorberg, werkzeug von manufactum und rosenkugeln von... ach, was weiß ich. selbst die kurse werden wohl von etwas angeboten, das anders heißt, nämlich "englische gartenschule" - jedenfalls wenn ich das an der einzigen stelle, wo man sich diese kurse vorstellen konnte, richtig verstanden habe. auch dort übrigens keine hinweise auf irgendein programm. vielleicht hätte man dazu in die diversen mit "privat" gekennzeichneten räume eindringen und die dort vor kunden geschützt sich aufhaltenden menschen belästigen müssen...
mit einer lieben gärtnerkollegin war ich mir einig - wir müssen das nicht nochmal haben.
ps: bilder habe ich vor schreck erst gar nicht gemacht...