Hier einige meiner liebsten antiquarischen Gartenbücher:
ebenfalls Silva Tarouca / Ewald Schneider: Unsere Freilandstauden. Hölder-Pichler-Tempsky / G. Freytag 1934
Ich habe allerdings die "fünfte, gänzlich neu bearbeitete und erweiterte Auflage" mit 484 engst bedruckten Seiten im Zweispalten-Design mit SW-Bildern; sie hat vor 5 Jahren antiquarisch noch € 69 gekostet!
G. Kuphaldt: Die Praxis der angewandten Dendrologie in Park und Garten. Paul Parey 1927
Trotz des sperrig-umständlichen Titels ist das eines der besten Baum- und Strauchbücher, vor allem durch die penible schematische Durchdringung der Materie: unzählige Zusammenstellungen und Tabellen für Standortansprüche, Klima, Wachstumsformen, Verwendungsmöglichkeiten usw. usw. auf 390 Seiten; originell ist bei dieser deutschen Gründlichkeit das Fehlen (nur?) eines Registers.
Nicht vergessen werden sollte, dass die vor 20 Jahren dahingeschiedene DDR durch die inhaltliche Qualität ihrer Fachbücher ein Geheimtipp der Bundesrepublikaner war; das gilt natürlich auch für die Gartenbücher - über die Druck- und Papierqualität schweigt der Gentleman. Ich erwähne hier nur drei Titel:
Willy Seiffert: Stauden für dekorative Gestaltung und Schnittblumengewinnung. DLV 1983
M. G. Eiselt / R. Schröder: Laubgehölze. Neumann 1977
Hans-Joachim Albrecht / Siegfried Sommer: Rhododendron. Arten, Sorten und ihre Verwendung. DLV 1991 (!)
Unbedingt hierher gehören natürlich die Bücher von Karl Foerster, von denen ich je nach Verwendungszweck und Gemütslage mal die sachlich-systematischen, dann wieder die philosophisch-essayistischen schätze; sein Stil wurde besonders von Gartenbetrieben immer wieder kopiert, aber er ist einfach unvergleichlich (wenn man ihn mag). Ich glaube, die wichtigsten 18 davon zu haben - aber das wäre wohl ein eigenes Kapitel.
Ebenfalls ein eigenes, aber sehr wichtiges Kapitel wären die antiquarischen (allgemeinen) Gartenzeitschriften.
Unübertroffen bleibt sicher die von Karl Foerster mitbegründete "Gartenschönheit" seit 1921, die im 2. Weltkrieg noch in "Gartenbau im Reich" umbenannt wurde, bevor sie eingestellt wurde.
Leider fehlen mir immer noch zwei Jahrgänge und einige wenige Einzelhefte.
An die zweite Stelle setze ich immer noch die bundesrepublikanische Nachschöpfung "Pflanze und Garten" unter ihrem Chefredakteur K.-H. Hanisch, die kurz nach der Verschmelzung mit "Grün" der heutigen Flut der Design- und PR-Zeitschriften der Garten- und Freizeitindustrie zum Opfer fiel.
Die dritte Nachahmung, "Gartenpraxis" (nicht antiquarisch, sondern aktuell), hat weder inhaltlich noch literarisch das Niveau ihrer Vorbilder erreichen können...