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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)
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News: Die Spanner habe ich alle gefressen. (anonymes Zitat aus einem Fachthread)

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|31|1|Mein Hauptgartenkabel wartet auch immer noch auf den Flickschuster... ich habe es mit einer Königskerze gekappt.. (Anonymes Zitat von den Gartenmenschen)

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Autor Thema: Keine Bienen - kein Obst?  (Gelesen 15355 mal)

mutabilis

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #45 am: 13. Mai 2008, 16:07:12 »

Ganz tolle Disussion hier!

Meine Devise ist: Raus mit all den asiatischen und fremdländischen Gewächsen! Keine Rhododendron, Azaleen, Ziergras und Thujawüsten! Sie sind zwar pflegeleicht, aber wer will das schon? (...)

Wie schön ist dagegen eine Buchenhecke; (...).Die Eberesche: Sie blüht herrlich weiß, hat interessant geformtes Laub und knallig orange Früchte im Herbst und Winter für die Vögel.

Löwenzahn und Klee im Rasen sind farbliche eine Bereicherung. Voller Insekten auch für die Vögel. Und an der Nordecke des Hauses wächst auch ein Schlehenbusch. Das Fallobst im Herbst ist kein Schandfleck, sondern überlebenswichtig für die Amseln, die im Frühjahr schon fast lästig laut zwitschern, noch vor dem Wecker. ;)
Naja. Monokultur ist immer blöd. Aber auch die Hainbuchenwand ist jetzt nicht sooo der Bringer. Eine schöne gemischte Hecke, mit Blüten und Früchten und durchaus auch nicht-einheimischem, ist besser. Allerdings nur bei leidlich großen Gärten zu bewerkstelligen.
Ich habe hier 50 qm Garten, die Nachbarn sitzen quasi auf meinem Schoß, der eine Nachbar hat als Sichtschutz Fichten, der andere einen großen Holunder. Die Fichten sind häßlich, verhindern aber auch im Winter, dass man uns ins Schlafzummer schaut. Der Holunder ist toll, aber im Herbst ist alles voller Fliederbeeren. Nein, ich bin kein Pedant, aber bei so wenig Garten ist es schwer das zu ignorieren (zumal da auch die Sandkiste der Kinder steht).

Fallobst - die Menge machts. Ich hatte im Kleingarten einen wunderschönen alten Boskoop. Und jedes Jahr Unmengen an faulenden und schimmelnden Äpfeln. Das kann es ja auch nicht sein.

Löwenzahn ist toll. Ich mag die knalligen Blüten, und ich mag auch Pusteblumen. Aber wenn es nur noch Löwenzahn ist, finde ich es nicht mehr witzig. Denn so läuft es in der freien Natur ja auch nicht. Im Garten muss der Gärtner versuchen, etwas Gleichgewicht zu halten.

Wenn man den Platz hat, ist es toll, wenn man Vielfalt hat, ein Ecke mit Brennesseln, einen Totholzhaufen, Nistkästen, Früh- udn Spätblüher, heimische und "neue" Arten (die ja nun nicht per se alle schlecht sind. Viele jetzt heimische Pflanzen sind ja Einwanderer), eine Blumenwiese usw. Aber nicht jeder hat so viel Platz, udn jeder hat noch seine Vorlieben - Gemüse, Obst, Wein, Rosen.
Das Gleichgewicht ist wichtig, und dass man aus Freude an der einen Sache, nicht das Ganze aus den Augen verliert.
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manfredm

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #46 am: 13. Mai 2008, 23:00:18 »

...
Ich habe hier 50 qm Garten, die Nachbarn sitzen quasi auf meinem Schoß, der eine Nachbar hat als Sichtschutz Fichten, ...
50qm - da wird auch der Naturgärtner auf eine geschnittene Hecke ausweichen müssen. Die Fichte ist da ökologisch schon eine wesentliche Verbesserung zur Thuje. Eibe wäre noch seine Möglichkeit. Klar, eine ausladende blühende Hecke oder ein Obstbaum sind da kaum drin.
Manfred
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freiburgbalkon

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #47 am: 14. Mai 2008, 00:36:23 »

Das ist aber leider nur die eine Seite der Medallie. Die andere ist, daß in Privargärten pro Fläche mehr Chemie ausgebracht wird, als in der konventionellen Landwirtschaft. Das ist jetzt keine Schätzung von mir, da gibt es Statistiken dazu.

Die Statistiken würde ich gerne sehen. "Chemie" ist ausserdem nicht "Chemie". Chemischer Pflanzenschutz für Privatleute im Garten umfasst nur ganz wenige Mittel in sehr kleinen Packungen zu hohen Preisen. Die meisten Stoffe werden gar nicht für den Garten verkauft, das sind Produkte wie Ameisenköder, Mottenfallen oder für Zimmerpflanzen. Und das für den Garten sind sehr oft bloss Seifenlösungen, Neem um ähnliche Mittel. Selbst Dinge wie Kupfersulfat sind nicht zugelassen und nicht im Handel - im Bioanbau aber schon.

Was dagegen auf der Apfelplantage und Raps ausgebracht wird, sind ganz andere Kaliber. Glyphosat um die Baumscheibe freizuhalten stellt dabei das mit Abstand harmloseste Mittel dar. Kürzlich wieder in der Presse: Bienensterben im Rheintal. Der nachgewiesene Grund: Saatgutbeize an Maissaat. Derartig giftig, dass sogar der Staub von den Feldern, der sich auf Rapsfeldern niederlässt tödlich für die Bienen ist. Baut sich auch im Boden kaum ab. Das ist Wahnsinn, absoluter Wahnsinn.
Danke für Deine Infos. Es ist ein Verbrechen, was da läuft. Ich habe heute zufällig in der Zeitung, die ich nicht abbonniert habe, auf der Suche nach Tag der offenen Gärten in Freiburg auch Artikel entdeckt, wo es hieß 90% der Bienenvölker hier seien gestorben!!!! Was das wohl alles für Folgen hat!!! Sogar mir als absolutem Laien ist es aufgefallen, daß man kaum Bienen sieht. Hummeln sehe ich mehr. Hat es denn denen nicht geschadet?
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freiburgbalkon

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #48 am: 14. Mai 2008, 00:40:53 »

Es ist ein Irrtum zu glauben, daß der Besitz eines Pinsels den Menschen mit dem Fachwissen einer Biene versehen könnte. ::)
;D ;D ;D ;D ein perfekter Satz!
Ihr habt ja recht, aber ich habe hier wirklich keine einzige Biene gesichtet! Letzes Jahr schon! Dann bin ich jetzt doch froh, daß ich (ohne Pinsel) Blüten mit Blüten von anderen Apfelbäumen berührt und hoffentlich auch bestäubt hab.
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Dietmar

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #49 am: 18. Mai 2008, 14:21:33 »

Hallo, Ihr künftigen Hobbybienen

Vielleicht braucht Ihr künftig doch nicht mit Pinsel bestäuben.

So viel ich weiß, hat die Bundesregierung in den letzten Tagen wegen dem großen Bienensterben in Deutschland eine Verordnung erlassen, in der eine ganze Reihe Saatgutbeizmittel, die angeblich Schuld wären, verboten wurden.

Man kann nur hoffen, dass diese wirklich die Ursache sind und diese Verordnung nicht zu spät kommt.
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kvafaen

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #50 am: 22. Mai 2008, 22:06:24 »

Sehr spannender Thread!

Wie es der Zufall will habe ich gerade heute einen Apfelbaum gekauft.
Bienen habe ich bei mir noch nie gesehen.
Ich wohne aber auch in der Stadt, da sind Imker wohl nicht so dicht gesäht.

Letztes Jahr im Sommer habe ich mitten in der Innenstadt einen Bienenschwarm entdeckt. Sie ballten sich an so einen neugepflanzten Stadtbaum. Der ganze Luftraum war dunkel von Insekten. Ein paar Stunden später war der Luftraum frei, dafür die Traube am Baum grösser. Ich habe einen Imker angerufen, aber der wollte den Schwarm nicht haben. Sie sassen da mehrere Tage an dem Baum, die Traube wurde kleiner und kleiner und war dann irgendwann weg. Hat mit in der Seele weh getan.

Aber wo Bienen schwärmen, da müssen ja auch Bienen sein?
Vielleicht bekomme ich ja doch Äpfel im Herbst?
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celli

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #51 am: 28. Mai 2008, 21:42:00 »

Trotz kaum gesehener Bienen hängt unser Kirschbaum voll. 8) Die ersten schmecken auch schon. ;D
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Crispa †

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #52 am: 28. Mai 2008, 22:13:25 »

Man wird es kaum glauben aber die meisten Imker wohnen in der Stadt wo sie auch ihre Bienen haben. Für dieses Hobby braucht man nicht viel Platz und es führt zu keinen Störungen sofern man nicht gerade seinen Gartenplatz in der Einflugschneise der Bienen hat.
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Liebe Grüsse Crispa

freiburgbalkon

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #53 am: 28. Mai 2008, 23:23:42 »

Auch an unserem noch kleinen und jungen Säulenapfelbäumchen schwellen über 20 Früchte, ob es nun die Hummeln waren oder ich mit meinen Bestäubungsversuchen, sei dahingestellt. Ich denke, ich war es nicht, denn gegen Ende hatte ich keine Lust mehr und da hat hauptsächlich die Spitze des Baumes geblüht und da hängen jetzt die meisten Früchte. ::)
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Manfred

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #54 am: 29. Mai 2008, 10:38:47 »

Ich muss meine Aussage revidieren.
Ein Großteil der "Früchte" bei Krischen und Pflaumen ist schon sehr klein abgefallen. Wohl doch nicht ausreichend befruchtet?
Der Ertrag ist dieses Jahr deutlich geringer als im letzten.
Inzwischen sind aber wieder mehr Bienen zu sehen. Der Raps ist verblüht. Die paar noch vorhandenen scheinen jetzt stärker suchen zu müssen. Die Himbeeren haben sie jedenfalls gefunden.
Evtl. werde ich ja doch noch zum KLeinimker. Mit einer vereinfachten Bewirtschaftung nach Warré (bei gleichzeitig konsequenter Varroabekämpfung) müsste sich der Aufwand doch in Grenzen halten?
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cydorian

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Re:Keine Bienen - kein Obst?
« Antwort #55 am: 29. Mai 2008, 11:38:56 »

Was vom Steinobst nicht befruchtet ist, fällt ab, richtig. Ungenügend befruchtetes Kernobst ist unregelmässiger geformt und hat weniger Inhaltsstoffe. Optimal wäre es, wenn alle fünf Samenanlagen befruchtet wurden.

Die Bienen kamen dieses Jahr spät aus den Startlöchern, weil in der üblen Kälteperiode Anfang April kaum Brut gepflegt werden konnte. Dann knallte es, Hitze, alles blühte auf einmal, aber die Völker waren noch nicht stark. Die Baumblüte ging rasend schnell vorbei, meinen Bienen in der Obstwiese haben kaum Honig eingebracht, die schwachen Völker gar nichts. Die Völker, die in extensiven Wiesen mit viel Gebüsch standen, haben weit mehr eingetragen.

Auch als Kleinimker hast du einen nicht zu verachtenden Basisaufwand an Investitionen und Zeit. Mai und Juni sind die Hauptmonate, da solltest du alle paar Tage nach den Bienen sehen können, sonst schwärmen sie ab. Wenn du das Geld für die Geräte investieren kannst, den Platz dafür hast und zwei Stöcke am Wohnhaus aufstellen kannst, probiers. Such dir einen Bienenparten, einen Imker in der Nähe und frag, ob du ihm zusehen kannst. Kauf ein Volk und los gehts...
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