Ich hab neulich auch über Hochstämme nachgedacht...sie gelten ja als soooooo wertvoll.
Vermutlich gilt das nur, wenn man
- die Wiese beweiden lassen will
- man reichlich Wirtschaftsobst zur sofortigen Verwendung benötigt
Ansonsten sehe ich eher
- lange Zeit zum Ertrag
- Pflegemaßnahmen (Schneiden, Ausdünnen, Spritzen) kann man so gut wie gar nicht sinnvoll ausführen
- das Ernten wird ebenfalls schwierig bis unmöglich oder äußerst gefährlich (Kirschenzeit im Krankenhaus - kennt jeder Pfleger....), je älter man wird, umso ungünstiger sind Hochstämme. Wenn, dann sollte man sie mit 20 pflanzen, nicht mit 40. Aber wer hat mit 20 schon einen garten, von dem er annimmt, ihn 50 Jahre zu behalten?
- runtergefallene Früchte sind mehr oder weniger stark beschädigt und nicht lagerfähig
Hochstämme sind sicherlich ästhetisch, weil sie den Baumtyp gut erkennen lassen und ökologisch, besonders in der Absterbephase.
Und eine Zukunftsinvestition für die Kinder. Wenn die denn am Ort bleiben und überhaupt Obst ernten und verarbeiten ..... .
Zu deiner Frage: Buschbäume sind es, natürlich. Ein alter schöner Hochstammapfel ist da und darf bleiben, wird aber nur mit Ach und Krach geschnitten und mit viel körperlichem Einsatz teilweise beerntet..... . Andere Hochstämme haben wir "runterveredelt", so dass man zumindest nur eine Haushaltsleiter braucht, um an die Früchte zu gelangen.
In unsrer gegend gibt es viele Birnenhochstämme an den Straßen. Was da an Massen kleiner Schrumpelbirnen runtersemmelt ist alles Matsch. Schade drum, aber "noch" haben wir es ja nicht nötig, Obst aufzulesen bzw. die Bäume zu pflegen und zu bewirtschaften. Aber bald?
Landfrau