Vielen Dank, Hyla. Sehr interessant, auch die im Quellenverzeichnis angegebene Literatur. Allerdings handelt es sich bei allen beschriebenen Versuchen um Birne auf Quitte (oder auf Birne). Die Zwischenveredelung mit der verträglichen Sorte ist dann auch immer Birne.
Für mich ist die Frage offen, ob im umgekehrten Fall von Quitte auf Birne eine Zwischenveredelung mit einer verträglichen Birnensorte tatsächlich etwas bringt. Der Saftstrom fließt da ja in die umgekehrte Richtung. Vermutlich ja, aber in der Praxis ist's meist komplexer. In Analogie müsste man ja eigentlich eine Zwischenveredelung mit einer verträglichen Quittensorte machen. Insofern wären praktische Erfahrungen so interessant.
'Krüssmanns Gehölzvermehrung' habe ich jetzt mal in der Bibliothek bestellt. Ist halt auch schon mehr als 20 Jahre alt. Heiner Schmid beschreibt übrigens (in 'Veredeln der Obstgehölze') die (frühere) Veredelung auf Weißdorn mit der Rotdornsorte 'Pauls Scarlet' als Stammbildner. In Analogie dazu wäre jetzt wiederum eine Birnenveredelung durchaus eher passend.
Was die Kirchensaller Mostbirne betrifft, habe ich den Eindruck, dass da einer vom anderen abschreibt. Eigene Versuche scheinen rar zu sein.
Eine vollkommen andere Vorgehensweise wäre, auf einen robusten Quittensämling zu setzen, z.B. von Cydora Robusta. Nachdem die Sorte weitgehend selbstfertil sein soll, wäre zu hoffen, dass sich die Eigenschaften der Muttersorte auf den Sämling übertragen. Das wäre halt eine Lösung, die etwas dauern würde. Könnte mir da eventuell jemand mit Samen aushelfen?