Jaja ich weiß der letzte Eintrag in diesem Forum ist bereits 16 Jahre her...
Die normalen elaeagnus angustifolia (schmalblättrige Ölweiden), mit den kleinen Früchten, bekommt man in fast jeder guten Baumschule.
Über die großfrüchtigen Elaeagnus angustifolia orientalis, sowie deren Fruchtsorten, findet man nach wie vor fast nichts in der westliche Literatur.
Ich habe vor ein paar Wochen diesen "Obstbaum" entdeckt und bin doch sehr begeistert davon.
Sie sind auch bekannt unter den Namen: Oleaster, Senjed, Sinjid, russian olive, russische Olive, Jiyda, Mehlbeeren, ...
Da man die Früchte bei uns bei einigen Orientläden bekommt habe ich mich natürlich sofort durchprobiert. Die Früchte werden meist gedörrt verspeißt und sind ganz anders als die der restlichen bei uns winterharten Obstbäume. Optisch wie Datteln, auch der Kern hat in etwa die Göße und Form davon. Geschmacklich nicht aufdringlich, fast wie ein milder getrockneter Apfel mit leichter Muffinähnlicher Note. Der Geschmack erinnert mich auch ein bisschen an getrocknete Jujuba (chinesische Datteln) die Konsistenz ist allerdings ganz anders, staubtrocken mehlig, was dann im Mund nach einer weile mousseartig wird. Vermutlich würden die meisten Menschen sie als zu fade und staubig beschreiben. Ich finde sie so zum snacken nebenbei einfach spitze.
Aus den wenigen Anekdoten die ich im Netz fand handelt es sich vermutlich um eine Unterart oder nahen Verwandten der angustifolia welche in unseren Breiten reichlich winterhart ist. Angeblich trocknen die Früchte bereits am Baum wenn der Standort trocken genug ist. Dadurch fällt der ganze Aufwand des Dörrens weg und trocken halten sie dann leicht ein Jahr lang. Einfach geil!
Die Samen der verspeißten Früchte habe ich natürlich sofort angebaut. Es sind fast alle gekeimt aber letztendlich haben von ein paar hundert nur ca. 50 überlebt (nun 5cm groß). Für den Fall dass man bei uns wirklich keine Edelreiser bekommt werde ich noch ein paar hundert anbauen und auf größe sowie qualität der Früchte selektieren. Wenns nix wird kommt halt die Stihl ins schwitzen.
Ehrlich gesagt scheint es zu schön um wahr zu sein. Klar, die staubige Konsistenz ist sehr eigen aber aufgrund der guten Fruchtgröße, Geschmack und Lagerfähigkeit müsste dieser Baum eigentlich bei uns in den Gärten vieler Obstenthusiasten stehen.
Lange Rede kurzer Sinn. Falls jemand im Besitz eines solchen großfrüchtigen Oleaster Baumes ist, Informationen darüber hat oder beziehungen in den nahen Osten hat wo es ja auch Sorten gibt. Bitte Melden! Schreibts ins Forum! Tragt zum kollektiven Wissen der Menschheit bei!