Der Duft der nordafrikanischen Gladiolen gehört auch unbedingt zum späteren Sommer! Und auch sonst gibt es sehr schöne: Im Rosenpark blühen grade gaaaaanz Dunkelviolette die ich irgendwo ganz günstig ergattert hatte. Sie stehen zwischen und hinter violetten, zart bläulich-rosafarbenen und silbrigen Stauden und sehen einfach nur gut aus.
Es gibt auch sehr schöne hellblaue und weiße Farbtöne bei den Gladiolen die im Spätsommer das vertikale Element fortsetzen das Iris barbata und Iris sibirica im Frühsommer bilden.
Dahlien gewinnen bei mir auch zunehmend an Bedeutung. Eine violette Sorte z.B. die aus einem Bauerngarten stammt bereichert seit Jahren den spätsommerlichen Garten und zwei ihrer Kinder blühen schon im Park.
Ganz besonders glücklich bin ich aber über einen Neuzugang: Auf dem Weg nach Lübeck kam ich immer an einem Gartenstück vorbei in dem große Büsche einer Dahliensorte in einem traumhaften Dunkelpurpur blühten und fuhr vor lauter Bewunderung immer fast in den Graben.
In diesem Frühjahr war da plötzlich Wiese eingesät. Meine Befürchtung war daß vielleicht eine alte Bäuerin den Garten nicht mehr bearbeiten konnte und die schönen Dahlien auf einem Dachboden vertrocknen könnten.
Also nahm ich eines Tages meinen Mut zusammen und suchte den Zugang u diesem Haus. Als ich über einen anderen Hof durch ein rückwärtiges Gartentor den Garten betrat saßen die Besitzer grade beim Frühstück. Zum Glück sind Gärtner ja verständnisvolle Menschen
Ich wurde also nicht wegen Hausfriedensbruch angezeigt sondern bekam den riesigen Bauerngarten gezeigt und ein Stück der begehrten Dahlie geschenkt!
Der Garten war nur von ca. 4000 auf 3000 m2 verkleinert worden und daß die Dahlien jetzt hinter dem Haus wachsen ist wahrscheinlich besser für die Verkehrssicherheit
Jetzt warte ich sehnsüchtig auf die ersten Blüten des auf zwei Töpfe verteilten Knollenstücks.
"Spießige" Stiefmütterchen liebe ich auch und der eine oder andere der sie hier schon gesehen hat ist ihnen nun auch nicht mehr abgeneigt: Es kommt eben immer auf die Kombintion an!
Der "Eklektizismus-Trend", Pflanzen aus ihren traditionellen Verwendungen herauszulösen und ganz anders einzusetzen wird m.E. durch die erzielte Wirkung gerechtfertigt.
Darum hab ich auch gar kein schlechtes Gewissen wegen der nicht zum Verzehr gepflanzten Rotkohlpflanzen im Park: Aus fast vertrockneten Jungpflanzen sind inzwischen fast schon barocke Gebilde geworden die mit ihrem Graupurpurton und iher Struktur einen weiß-rosa-blauen Pflanzstreifen optisch zusammenhalten und für die Augen ein länger anhaltender Lustgewinn sind als sie es für den Gaumen je sein könnten. - Kultur hin oder her