Es ist schwierig, überhaupt Empfehlungen zu geben. Ich habe schon vorher und dann 2018 so richtig erleben müssen, wie selbst mittlere Bäume krepierten, wie das Obst vertrocknet an den Ästen verfaulte bevor sie in einem Herbstwind ausgetrocknet auseinanderbrachen, anschliessend mehr als die halbe übriggebliebene Obstwiese Rindenbrand hatte und ebenso krepierte. Die Mühen der vergangenen Jahre scheinen vollkommen für die Katz gewesen zu sein. Das mit dem kühleren Klima ist trügerisch, das sogenannte kühlere Klima bedeutet oft nur eine Zeitverzögerung. Vorher konnte man solche Berichte vielerorts noch abwinkend als "ist halt so in ein paar warmen Gegenden" lächerlich machen. Aber was 2018 und vorher in unserer Gegend los war, kriegt jetzt 60% des Landes serviert und es sieht nicht danach aus, dass es zu unseren Lebzeiten besser wird.
Ich würde heute nichts mehr pflanzen ohne ständige Bewässerungsmöglichkeit. Was Obst für Privatleute letztlich auf den Haus- und Kleingarten beschränkt, denn die Rechte und Möglichkeiten von Plantagen verweigert man uns. Ferner würde ich bei Äpfeln nichts mehr pflanzen, was rindenbrandanfällig ist. Und dazu gehören leider auch viele Renetten. Ich habe noch nicht ganz aufgegeben, auch bei Renetten nicht, aber ich kämpfe mit Sorten, Weissanstrichen, Hoffnung, es sieht jedoch nach einem verlorenen Posten aus. Orleans, Zabergäu bekommen bei mir Rindenbrand, Damason ist ein Klon der grauen französischen Renette, ich habe keinen Baum aber sie schmeckt sehr gut. Kanada hatte ich, kam nicht klar mit Hitze, Kasseler gelingt bisher, mal sehen ob sie den Sommer überlebt. Alles individuelle Erfahrungen. Was in Büchern steht, kann man aber schlichtweg vergessen. Der Kontext in dem sie sich bewegen existiert nicht mehr.