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Zeigerpflanzen (Gelesen 3573 mal)

Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR

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Aella
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Zeigerpflanzen

Aella »

das thema "zeigerpflanzen" finde ich hochinteressant und versuche momentan meinen boden dadurch etwas zu bestimmen.was ich sicher sagen kann: sehr sandig und durchlässig.ich bessere meine beete durch kompost, betonit und hornspäne aus. alle paar wochen bekommen besonders hungrige pflanzen (z.b. zucchini) noch ein wenig gemüsedünger.nun ist es so, daß z.b. die pflanzen im gemüsebeet extrem langsam wachsen. das beste beispiel sind dieses jahr wieder karotten, bete und salat.wenn ich mir nun aber die listen für zeigerpflanzen anschaue, bin ich völlig verwirrt.ich mache mal ein paar beispiele:stickstoffreicher boden: brennessel, vogelmiere, giersch, franzosenkraut- hab ich alles -stickstoffarmer boden: ackerhohlzahn, strahlenlose kamille, weißklee- hab ich auch zu genüge -feuchter, verdichteter boden: ackerschachtelhalm, kriechender hahnenfuß, löwenzahn, breitwegerich- hab ich, trotz durchlässigem sandboden - ...so könnte ich noch weiter schreiben... ich kann nichtmal bestimmen, ob ich einen kalkhaltigen oder sauren boden habe, weil auch hier beide zeigerpflanzen bei mir wachsen ??? was würdet ihr mir denn, außer einer bodenanalyse, raten?
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uliginosa
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Re:Zeigerpflanzen

uliginosa » Antwort #1 am:

Komplexes Thema! Pflanzen reagieren ja immer auf viele Faktoren und in einem Garten gibt es viele verschiedene Standorte. Viele "Un"Kräuter bevorzugen einfach offenen Boden, denen wir ihnen ja freundlicher Weise im Garten zur Verfügung stellenEinige Beispiele: Die Brennnesseln wachsen hier am Zaun, wo der Nachbar seit Jahren mit N-reichem Grasschnitt mulcht. Breit-Wegerich verträgt Tritt, auch an trockenen Stellen, sehr gut.Weiß-Klee im Rasen: Rasengräser sind N-Fresser, der entstehende relativ N-arme Standort ist günstig für den konkurrenzstarken Weißklee...Was mir auffällt ist, dass Unkräuter, Sommerblumen und Stauden wachsen besonders gut neben frisch gepflanzten Rosen wachsen, die alle einen Eimer Kompost mit ins Pflanzloch bekommen haben! ;D Also: Gib den Möhren Kompost! ;)
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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Susanne
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Re:Zeigerpflanzen

Susanne » Antwort #2 am:

ich bessere meine beete durch kompost, betonit und hornspäne aus. alle paar wochen bekommen besonders hungrige pflanzen (z.b. zucchini) noch ein wenig gemüsedünger.
Das scheint mir entschieden zu viel Dünger. Mach doch mal einen Bodenanalyse in Richtung Stickstoff-Überdüngung.
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Aella
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Re:Zeigerpflanzen

Aella » Antwort #3 am:

ich bessere meine beete durch kompost, betonit und hornspäne aus. alle paar wochen bekommen besonders hungrige pflanzen (z.b. zucchini) noch ein wenig gemüsedünger.
Das scheint mir entschieden zu viel Dünger. Mach doch mal einen Bodenanalyse in Richtung Stickstoff-Überdüngung.
das bekommt das beet aber auch nur im februar, wenn ich meinen kompost leere. hab nur einen thermokomposter. allzuviel ist das eigentlich nicht. und werden im sandboden nährstoffe nicht besonders schnell ausgespült? und müssten die pflanzen bei stickstoffüberschuß nicht unendlich schnell in die höhe schießen ???
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Susanne
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Re:Zeigerpflanzen

Susanne » Antwort #4 am:

Puh, ich bin kein Chemiker, meine mich aber zu erinnern, daß sehr starke Stickstoffüberdüngung dazu führt, daß von den anspruchsvolleren Pflanzen gar nichts mehr wächst. Es hängt wohl auch von den gleichzeitig verabreichten Wassermengen ab. Von Möhren heißt es, daß sie keinen frisch gedüngten Boden mögen...Generell würde ich immer erst versuchen, die Bodenstruktur zu verbessern, bevor ich mit Dünger rangehe. Also in deinem Fall den Humusgehalt des Bodens erhöhen, um den Sandanteil auszugleichen und die Wasserspeicherfähigkeit zu verbessern. Denn wenn Düngerüberschuß ins Grundwasser ausgewaschen wird, hat niemand was davon, ganz im Gegenteil, die Gewässerbelastung ist bei uns ziemlich katastrophal.
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Laura
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Re:Zeigerpflanzen

Laura » Antwort #5 am:

Sind es vielleicht zu unterschiedlichen Zeiten aufgeschüttete Erden? Oder frisch umgegraben? Dann keimt erst mal alles, was endlich wieder das Licht der Sonne erblickt. Ob sich aber deren Nachkommen gegenüber anderen durchsetzen, hängt vom Standort ab. Die Aussage von Zeigerpflanzen kannst Du also eher bei den unter gleichen Bedingungen standorttreuen Arten ablesen. Hast Du die denn schon lange in dieser Bandbreite?
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Paulownia
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Re:Zeigerpflanzen

Paulownia » Antwort #6 am:

Auch ich beobachte gerne das Aufkommen der verschiedenen Zeigerpflanzen und Rückschlüsse darraus zu ziehen.Doch denke ich, solltest du nachschauen, welche Zeigerpflanze sich extrem verbreitet.Diese gibt Dir dann Aufschluss.Irgenwo mal ein Schachtelhalm sagt Dir gar nix. Doch regelrechte Schachtelhalmhorste ist ein sicheres Zeichen.
LG Margrit
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Aella
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Re:Zeigerpflanzen

Aella » Antwort #7 am:

ok, dann richte ich das hauptaugenmerk aufs gemüsebeet:in diesem jahr ganz extrem: vogelknöterich, breitwegerich und strahlenlos kamille.laut dieser seite: http://www.ahabc.de/focus/focus-12.html deutet das auf einen verdichteten, schweren lehm- oder tonboden hin.das hab ich aber ganz sicher nicht ??? ich hab wirklich leichten sandboden und von dem bisschen kompost und betonit wird ein sandboden nicht zum lehmboden :-\ im rasen direkt nebenan führt der weißklee und das gänseblümchen regiment, was auf einen nährstoffarmen boden hindeutet. über jahre hinweg konnte ich das leider noch nicht beobachten, da ich den garten erst seit mai 2007 habe und auch erst dann die beete von mir angelegt wurden. im mai 07 kamen 2 säcke sterilisierter kompost vom stadtwerk drauf und im februar 08 der erste eigene kompost + betonit. zusammen auch etwa 1 -2 säcke. das gemüsebeet ist etwa 3x3 meter groß.
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Paulownia
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Re:Zeigerpflanzen

Paulownia » Antwort #8 am:

Da haste Recht ;).Aber Kamille und Knöterich sagen mir daß Dein Boden Stickstoffreich ist.Würde passen, wenn Du sagst daß Möhre und Bete schlecht wachsen.
LG Margrit
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