Salvia pratensis kommt auf frischen bis trockenen, aber eher "fetten" Wiesen und Böschungen vor, Salvia nemorosa eher auf gegenteiligen, skeletthaltigen, armen Böden.
Letztere Art bildet wunderschöne, große Bestände entlang vieler Straßen im Pannonicum Ostösterreichs. Ich war schon öfters im Sommer mit Kollegen aus Deutschland und Holland im Burgenland unterwegs. Die staunten jedes Mal nicht schlecht, als sie diese Mengen an "Ostfriesland" entlang der Straßen sahen. Für uns ist dies nichts Ungewöhnliches, manchmal sieht man auch noch Salvia verticillata in diversen Coleuren.
Ruderalflächen können eine Zeitlang ganz spannend aussehen. Wie aber der Name sagt, wechselt der florale Bestand nach Jahren. Das Endstadium ist dann Wald, je nach Bodenbeschaffenheit. An einer Böschung sieht Klatschmohn und Färberkamille effektvoll aus, für Verkehrsinseln sind Ruderalpflanzen weder Fisch noch Fleisch, besonders was den urbanen Bereich anbelangt. Da stelle ich mir doch eher standortgerechte, ausdauernde Stauden und Kleingehölze vor, die dekorativeren Charakter über Monate besitzen. Salvia nemorosa macht es uns als Paradebeispiel vor.