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[Galdranorn]

Hallo, alle zusammen

in unserer Straße stehen von der Gemeinde gepflanzte Bäume, deren "Fußbepflanzung" vom jeweiligen Anlieger, vor dessen Grundstück der Baum steht, gepflegt werden muss.

Auf der anderen Straßenseite mir gegenüber steht nun ein solcher Baum (siehe Foto - von Süden aus auf den Baum guckend):


Straßenbaum.jpg

Ich möchte nun gerne die Pflanzen austauschen (Gemeinde hat auch schon abgenickt), die Frage ist nur: was soll/kann Neues rein?
Der Abstand zwischen Baum und Beetkante beträgt 80 cm; allzuviel Platz ist also nicht vorhanden.
Es soll Hummeln, Bienen und Schmetterlinge ernähren, geringen Pflegeaufwand erfordern und möglichst immer gut aussehen
Eine hübsche dauer-/öfterblühende Bodendeckerrose, die später viele Hagebutten bildet, hatte ich so gedacht.
Alchemilla vulgaris sieht natürlich auch toll aus, zieht ja aber im Winter ein. Dto. Nepeta fassenii.

Wozu ratet ihr mir?

[Carnivora]

Ich würde "The Fairy"-Rosen wählen oder Fingersträucher. Und im Herbst ein paar Tulpenzwiebel dazwischen stecken.

Warum sich viel Arbeit antun mit etwas, was einem nicht gehört???

[Gänselieschen]

Zum Einen fällt mir für die Bepflanzung nicht spontan was ein, aber die letzte Bemerkung von Carnivora hat mich doch etwas zusammenzucken lassen.

Erstens, ist da wohl eine Satzung, wo die Anwohner in die Pflicht genommen werden

 und

Zweitens, mir viel wichtiger: Es ist doch total egal, ob mir das Land gehört, auf dem ich etwas Schönes schaffen kann, an dem auch andere und vor allem die Natur selbst sich erfreuen kann.

Es gibt so viele Menschen, die mit Liebe und Leidenschaft Vorgärten von Miethäusern pflegen und auch selbst gestalten, wenn es diese Art Gemeinsinn nicht gäbe, sähe es aber viel ärmer aus in unserer Gesellschaft. Und bischen pflegeleicht hat es sich ja Galdranorn auch gewünscht.

Ich selbst habe vor Jahren auch selbst eimerweise Wasser aus dem 9.Stock nach unten geschafft, um mehrere kleine Kastanienbäume zu gießen, die unter der Trockenheit litten.

L.G.

[Staudo]

Warum sich viel Arbeit antun mit etwas, was einem nicht gehört???

Weil es Spaß macht und weil man sich und vielleicht anderen auch eine Freude damit bereitet. Ich pflege gratis eine Staudenrabatte am Schloss und einen etlichen hundert Meter Wanderweg hinter meinem Grundstück - von dem ich selber kaum etwas habe.

[Galdranorn]

Ich würde "The Fairy"-Rosen wählen oder Fingersträucher. Und im Herbst ein paar Tulpenzwiebel dazwischen stecken.

An "The Fairy" hatte ich auch schon gedacht. Besser noch eine Wildrose. Ob die mit dem wenigen Platz auskommt?

Warum sich viel Arbeit antun mit etwas, was einem nicht gehört???

Da der Baum nicht vor meinem Grundstück steht, bin ich nicht für ihn zuständig, aber es kümmert sich niemand drum, und so habe ich jeden Tag, wenn ich aus der Tür gehe, etwas, das mir gefällt.
Bin da also ganz egoistisch

Nicht, dass ich nicht auf meinem eigenen Grundstück genug zu tun hätte, aber ich denke, einmal eben was an den Straßenbaum gepflanzt, das kann so schwer nicht sein. Es muss halt nur gut überlegt sein.

[Staudo]

Bin da also ganz egoistisch

Recht so!

[Carnivora]

Vorschriften zur Pflege öffentlichen Eigentums gibts hier Gott sei Dank nicht.

Ich wäre sehr sauer, müßte ich Geld ausgeben für Pflanzen, in die der Nächste dann rücksichtslos sein Fahrrad schiebt oder sein Hündchen sich erleichtern läßt.

Konnte es in dem neubepflanzten Park vor meinen Fenstern beobachten. Vorübergehende brachen von den jungen Taglilien die Blütentriebe ab, schnupperten kurz dran und warfen sie auf die Straße. An den frischgesetzten Bäumen hängen mindesten 3 Fahrräder pro Stück. Kinder fahren mit Dreirädern durch den neuverlegten Rasen. Wo die Sträucher den kürzesten Weg zur U-Bahn versperrten, wurden sie bereits niedergetreten.

Tut mir leid, aber Gemeinschaftssinn bringt nichts, weils keine Gemeinschaft gibt. (Wenns das Bepflanzen Spaß macht, ists natürlich was anderes.

[Gänselieschen]

Hallo Carnivora,

das ist sehr traurig, was Du da beschreibst, hat aber eben damit zu tun, dass sich niemand so recht kümmert scheinbar.

Wenn sich jemand dafür stark machte, dass da ein paar Fahrradständer hinkämen....
Bei frisch gesähtem Rasen macht sich eine Absperrung gut, Kinder reagieren auch noch normal, wenn man ihnen erklärt, dass das nicht gut ist - sie können es nicht wissen.

Einmischen eben. Wenn Du das aus dem Fenster siehst und Dich drüber ärgerst, ist ja vielleicht der Weg garnicht so weit.

Aber öffentliche Parkanlagen sind sicher auch ein Thema für sich. So ein Mietergarten, da hat man doch eher ein Auge drauf.

Wenn der Baum zu oft angepinkelt würde, vielleicht reicht ja der Gartenschlauch bis über die Straße, da wäre ich auch sauer. Hundebesitzer mögen das anders sehen, ich weiß, dass die Straßenbäume drunter leiden.

@was machst Du mit dem Waldweg genau??, ich habe - falls ihr Euch erinnert - hinter dem Garten eine Staudenknöterich "Plantage" und bin in Gedanken auch schon dabei dort ein wenig "aufzuräumen. Dann hätte ich sogar einen Blick auf ein Flüsschen.

Also auch sehr eigennützig

[Staudo]

Ich mähe den Wege aller zwei Wochen und weil er sehr uneben ist und sich daher schlecht mäht, habe ich begonnen die Löcher rasenmähertauglich aufzufüllen. So ganz ohne Egosimus geht es natürlich auch nicht. Weil jetzt der Weg gemäht wird, fällt viel weniger Unkrautsamen auf mein Grundstück und außerdem ist der Blick nach draußen schöner.


Direkt nebenan ist unser Park. Klar gucke ich da hin und rede mit Kindern und Jugendlichen, wenn sie groben Unsinn machen. Bei harmlosen Unsinn fahre ich mit dem Rad vorbei und grinse. Die reagieren meist so wie erwünscht. Offensichtlich bescheuerte Erwachsene werden schon mal angefaucht. Allerdings ist es hier sehr dörflich, wo man zum einen den Gegenüber zuordnen kann und es außerdem nicht so sehr viel Begängnis gibt. Eine ganz nette Frage: „Müssen Sie ihren Hund in diese Grünanlage sch... lassen? Die pflege ich nämlich“ dürfte aber auch in der Stadt möglich sein.

[Arachne]

In unserem Wohngebiet sind seit 2000 die Straßen neu ausgebaut worden, da sie vormals eigentlich nur asphaltierte Wirtschaftswege waren. Nun haben wir hier Spielstraßen (rot gepflastert, Seitenstreifen bis zu den Gärten Grasflächen) und 30-km-Straßen (Asphalt, grau gepflasterte Fußwege, dazwischen ebenfalls Gras ausgesät). Straßenweise wurden auch Jungbäume gepflanzt, so hat eine Straße eine Allee aus Wildbirnen abbekommen (die waren das Geschenk einer Baumschule an die Gemeinde), in anderen Straßen stehen Birken oder Vogelbeeren.

Wir sollen unsere Straßenränder selber in Ordnung halten. Das klappt auch gut, zweimal im Jahr lässt die Gemeinde offiziell das Gras mähen, die Bäume werden bei Bedarf geschnitten.

Etliche Anlieger haben die Flächen vor ihren Grundstücken genauso in Nutzung genommen wie die eigenen Gärten. Da blüht und gedeiht es vor dem Gartenzaun genauso schön wie dahinter.

[Gänselieschen]

Genau das meine ich. Wenn vor meinem Garten alles vergammelt, dann wirkt sich das doch auf mein Wohlbefinden aus. Sicher kann man nicht alles beeinflussen, wäre ja auch überorganisiert, aber die Stadt und Gemeinde kann sich auch nicht um die ganzen kleinen Kleckerflächen kümmern, bzw. machen dann teure Gartenbauunternehmen eine 0-8-15 Pflege , eben bischen lieblos. Man sieht es schon deutlich, ob jemand die Hand drüber hält oder nicht.

Ich werde mir gleich heute mal noch mal die 20 m hinter meinem Zaun ansehen, was da geht. Mit der Sense kann ich schon umgehen, das ist der erste Schritt. Ich denke auch nicht, dass da einer sich drüber aufregen dürfte, wenn ich da den Knöterich umhaue, oder gibt das Ärger??

[Staudo]

Wer viel fragt, geht viel irre. Zu solchen Gelegenheiten mache ich es einfach und wenn einer fragt, bekommt er eine freundliche Antwort, bei der ich meine Selbstlosigkeit betone. Der Knöterich ist doch ein ganz gefährlicher Neophyt, der muss einfach begrenzt werden.

[Luna]

... im "Ostdeutschen Rosengarten" in Forst, habe ich vor wenigen Tagen diese saisonale Mischung (Bild) geknipst, interessant wäre es zu sehen, ob die "Schwarzäugige Susanne" (Thunbergia alata) bald den ganzen Stamm bedeckt

[Acanthus]

Galdranorn,

und wenn die Fläche noch so klein ist, es macht doch Freude, sie schön zu gestalten.
Als Bodendeckerrosen fallen mir noch Sternenflor von Schultheis und (Weiße) Immensee von Kordes ein, blühen beide weiß mit einfachen Blütchen und werden nur 30, 40cm hoch.
Mittelmeerkräuter halten ohne viel Zuwendung Hitze und Trockenheit aus.
Ein Nachbar hat auf so eine Baumscheibe Geranium gesetzt, auch recht anspruchslos, und im Frühling blühen ständig andere Zwiebelblumen. Erlaubt ist, was gefällt!

[Gänselieschen]

Dann hol' ich schon mal die Sense raus und suche den Schlüssel für den Hinterausgang des Gartens - den verlege ich regelmäßig, weil ich da nie rausgehe, alles zugewuchert - und ich habe nur den Einen. Das hat schon 2x mit dem Seitenschneider geendet und neues Schloss kaufen

Da habe ich richtig Lust drauf. Mal was Grobes und nicht sone Fummelei. Ich werde den Schnitt einfach liegen lassen, dann fehlt dem Nachwuchs, der dann ja sicher kommt erstmal das Licht .

Ich könnte ja noch ein großes Schild basteln, für alle, die dran vorbeikommen und das Zeug schön fanden - was es ja durchaus ist - und vielleicht traurig sind, dass alles abgehauen ist - da schreibe ich dann rauf:

Japanischer Staudenknöterich (Fallopia japonica)

Gehört zu den Knöterichgewächsen (Polygonaceae). In Europa und in Nordamerika zählt diese Pflanze zu den Neophyten, die als problematisch (invasiv) eingeordnet werden. Er gefährdet die Biodiversität (biologische Vielfalt).

...oder so

Bei uns gehen wirklich viele Leute spazieren, das ganze ist insgesamt ein Landschaftsschutzgebiet nur dass auf unserer Seite vom Flüsschen von öffentlicher Hand nichts passiert, wogegen auf der anderen Seite ein gepflegter Wanderweg ist, mit Beschilderung und so Weiden angepflanzt sind, die immer beschnitten werden. Bei uns kümmert sich keiner und vielen Leuten wird diese Wildnis sogar gefallen, weil sie keine Ahnung haben, wie sehr dieses Zeug alles andere verdrängt. Im Grunde wachsen daneben nur noch Brennnesseln. Also 2 Pflanzenarten. Wenn ein Stück Natur gesund ist, sollten auf einem Quadratmeter ca. 10 Pflanzenarten wachsen. Da zähle ich auch immer mal auf meiner "Wildfläche". Es sind immer noch keine 10 Arten.

Danke und L.G.