Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
News: Honig kommt grundsätzlich aus Massentierhaltung und ist daher abzulehnen. (staudo)
Willkommen, Gast. Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
18. April 2024, 22:46:04
Erweiterte Suche  
News: Honig kommt grundsätzlich aus Massentierhaltung und ist daher abzulehnen. (staudo)

Neuigkeiten:

|18|1|Habe eben einen kleinen Rundfang gemacht  (Anonymes Zitat von den Gartenmenschen)

Seiten: 1 2 3 [4] 5 6   nach unten

Autor Thema: C/N-Verhältnis im Kompost  (Gelesen 28943 mal)

Staudo

  • Master Member
  • *****
  • Online Online
  • Beiträge: 35305
    • mein Park
Re:C/N-Verhältnis im Kompost
« Antwort #45 am: 18. August 2008, 15:35:12 »

Einen Glaubenskrieg wollte ich nicht lostreten. ;)

Mineraldünger wirken schnell. Den Regenwürmern sind sie schnurz. Die wollen Humus zum knabbern. Wenn die Pflanzen dank Dünger gut wachsen, haben die Würmer auch etwas davon.

Gespeichert
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck

Lehm

  • Gast
Re:C/N-Verhältnis im Kompost
« Antwort #46 am: 18. August 2008, 15:39:18 »

Einen Glaubenskrieg wollte ich nicht lostreten. ;)
Pfff...!
Oder ein Händchen Blaukorn. ;)

"Händchen"... ;D ;D ;D
Gespeichert

uliginosa

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 7656
  • Carpe diem!
Re:C/N-Verhältnis im Kompost
« Antwort #47 am: 18. August 2008, 21:41:27 »

Einen Glaubenskrieg wollte ich nicht lostreten. ;)

Mineraldünger wirken schnell. Den Regenwürmern sind sie schnurz. Die wollen Humus zum knabbern. Wenn die Pflanzen dank Dünger gut wachsen, haben die Würmer auch etwas davon.

Regenwürmer wollen keinen Humus, sie machen Wurmhumus aus Pflanzenteilen.

Die Kompostierung klappt besser, wenn das C/N-Verhältnis stimmt, weil dann die "Nahrung" aus der Regenwürmer und andere Organismen Humus/Kompost machen die richtige Zusammensetzung hat. Fehlt N bleiben schwer verdauliche = N-arme Materielien wie z.B. Holz zurück und reichern sich im Komposthaufen an.

Gespeichert
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli

Gurke

  • Senior Member
  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 509
  • Wer keinen Plan hat, sollte einfach nix schreiben.
Re:C/N-Verhältnis im Kompost
« Antwort #48 am: 18. August 2008, 21:51:30 »

Zitat
Regenwürmer wollen keinen Humus, sie machen Wurmhumus aus Pflanzenteilen.
Zitat

So ganz stimmt das nicht. Humus ist totes Material ob zersetzt oder nicht. Also Regenwürmer wollen Humus!

Zur Definition (aus Mayers Online-Lexikon):
Humus [lateinisch »Boden«] der, die gesamte abgestorbene und mehr oder weniger vollständig zersetzte tierische und v. a. pflanzliche Substanz in und auf dem Boden, die durch biologische und chemische Vorgänge einer ständigen Umwandlung unterworfen ist (Humifizierung).
(http://lexikon.meyers.de/meyers/Humus)
Gespeichert

Gurke

  • Senior Member
  • ****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 509
  • Wer keinen Plan hat, sollte einfach nix schreiben.
Re:C/N-Verhältnis im Kompost
« Antwort #49 am: 18. August 2008, 22:06:22 »

Einverstanden.
Aber Kunstdünger ist bei der Herstellung energieintensiv, und er löst sich zu rasch im Boden und verschmutzt so das Grundwasser.

Hier spielen ja Bodenart und nicht zu vergessen die Ton-Humus-Komplexe eine entscheidende Rolle *lol
Gespeichert

Lehm

  • Gast
Re:C/N-Verhältnis im Kompost
« Antwort #50 am: 19. August 2008, 08:39:07 »

Fehlt N bleiben schwer verdauliche = N-arme Materielien wie z.B. Holz zurück und reichern sich im Komposthaufen an.



Nun ja, das ist ja die Regel, daher siebt man den Kompost und setzt mit den halbverrotteten Holzstückchen einen neuen an.
Gespeichert

Sarek

  • Newbie
  • *
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1
Re:C/N-Verhältnis im Kompost
« Antwort #51 am: 28. April 2011, 16:04:34 »

Hallo zusammen,

ich hole mal diesen Thread aus der Versenkung, da ich meine, dass noch nicht alles hierzu geklärt ist. (Oder ich verstehe es nicht ;-) )

Die späteren Effekte des C/N-Verhältnisses auf das Pflanzenwachstum sind meiner Meinung nach in den meisten Lehrbüchern verständlich beschrieben.
Das WARUM bleibt jedoch meist auf der Strecke; die Grundlagen werden nicht ausreichend geliefert.

Mein bisheriges Verständnis:

  • Mikroorganismen benötigen Stickstoff zum Eiweißaufbau
  • Mikroorganismen benötigen Kohlenstoff als Energielieferant um Stickstoff nutzen zu können
  • Pflanzen benötigen je nach Art ebenfalls (pflanzenverfügbaren) Stickstoff

Es gibt in diesem Szenario also zwei Stickstoffnutzer.

Die Frage ist WANN der Stickstoff jeweils für den einzelnen Nutzer verfügbar ist.
Geht man nach Steve Solomon (Anfang des Threads) ist der Stickstoff bereits im Kompost in pflanzenverfügbarer Form vorhanden.
Wird Kompost demnach in den Boden eingebracht, kann also zweierlei stattfinden:

a) der pflanzenverfügbare Stickstoff, wird von den Pflanzen aufgenommen
oder
b) der pflanzenverfügbare Stickstoff, wird von Mikroorganismen gebunden (mineralisiert?) und somit (mittelfristig) für die Pflanzen gesperrt (Warum?)

Die Mikroorganismen binden den pflanzenverfügbaren Stickstoff stärker, wenn sie als Energielieferant genug Kohlenstoff zur Verfügung haben.
D.h. wenn es viel Kohlenstoff gibt, wird sehr fix (da Mikroorganismen sich vermehren) der pflanzenverfügbare Stickstoff umgewandelt und die Pflanzen haben das nachsehen.
Andersrum:
Wenn es wenig Kohlenstoff gibt, wird nur langsam der pflanzenverfügbare Stickstoff umgewandelt und die Pflanzen haben diesen länger als Nährstoff zur Verfügung.

Die weitere Frage ist, warum bei einem engen C/N Verhältnis zwar viel Stickstoff für die Pflanzen verfügbar ist, aber gleichzeitig Humus abgebaut wird ?
Und warum bei einem weiten Verhältnis Humus aufgebaut?

Ich würde mich freuen, wenn jemand eine fundierte Erklärung liefern könnte! :-)
Vielen Dank!!
Sarek
« Letzte Änderung: 29. April 2011, 00:41:38 von Globalmod pur »
Gespeichert

Staudo

  • Master Member
  • *****
  • Online Online
  • Beiträge: 35305
    • mein Park
Re:C/N-Verhältnis im Kompost
« Antwort #52 am: 28. April 2011, 21:45:12 »

Fundiert antworten kann ich nicht, aber kurz. ;)

Mit einem engen C:N-Verhältnis kommen die Mikroorganismen ordentlich in Fahrt und verbrennen den Kohlenstoff. Also nimmt der Humusgehalt ab und der Haufen wird warm.
Gespeichert
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck

pearl

  • Master Member
  • *****
  • Online Online
  • Beiträge: 43091
  • Weinbauklima im Neckartal
    • Stanford Iranian Studies Program
Re:C/N-Verhältnis im Kompost
« Antwort #53 am: 29. April 2011, 00:08:00 »

was man sogleich merkt, wenn man Rasenschnitt frisch auftürmt. Es entsteht umgehend und sogleich eine Hitze und wenn Regen fällt, dann dampft es ordentlich.
Gespeichert
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky

thuja thujon

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 16831
  • Naturraum 22; Klimazone 8b/9a
    • BI Trassenwald
Re: C/N-Verhältnis im Kompost
« Antwort #54 am: 08. März 2017, 20:55:19 »

Ich hole den Strang auch wieder hoch:

Hat jemand eine Faustregel oder eine Ahnung, wie man den Stickstoffbedarf für diverse Stoffe mit weitem C/N-Verhältnis berechnen kann?

Also wieviel Stickstoff muss zusätzlich gedüngt werden, wenn ich zB 1kg Kaffeesatz oder Stroh oder Laubkompost oder Grünschnittkompost in den Boden einarbeite, damit die Pflanzen und Bodenbakterien nicht hungern?
Gespeichert
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität

Dietmar

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3995
Re: C/N-Verhältnis im Kompost
« Antwort #55 am: 08. März 2017, 21:52:02 »

Ich kann Dir Deine Frage nicht beantworten und nur von meinem konkreten Fall ausgehen. Ich habe meine Reben noch nie mit einem stickstoffhaltigen Dünger gedüngt, weil es bisher nicht erforderlich war und weil Stickstoffdünger zumindest ab der Blütezeit negativ wirken (fördert vegetatives Wachstum - also insbesondere Geiztriebe, verspätet Reifezeit, verschlechtert Geschmack, macht pilzanfälliger, verschlechtert Holzreife und damit Frostfestigkeit ...). Trotzdem hat meine Bodenanalyse eine ausreichende Stickstoffverfügbarkeit testiert.

Meine Theorie: In der Natur düngt niemand mit Stickstoffdünger und trotzdem gedeiht die Pflanzenwelt und hat keinen Stickstoffmangel. Das gilt jedoch nur, wenn das "Bodenleben" intakt ist. Wenn Du mit sehr ätzenden Düngern düngst, z.B. mit Branntkalk, dann wird das "Bodenleben" stark gestört bis vernichtet. Einige Bodenbakterien sind in der Lage, Stickoxide aus der Luft für Pflanzen verfügbar zu machen. Im Moment schimpfen alle über die Stickoxide durch die Dieselmotoren und in hoher Konzentration sind diese für Menschen gesundheitsschädlich, aber für Pflanzen sind diese lebenswichtig, denn es ist im Prinzip die einzige natürliche Stickstoffquelle, die Pflanzen mit Hilfe bestimmter Bodenbakterien nutzen können. In der Natur entstehen Stickoxide in erster Linie durch Blitze, also natürliche Hochtemperaturprozesse. Mit der Hochtemperaturtechnologie der Menschen (nicht nur Dieselmotore) wird die Natur quasi mit Stickstoffdünger geflutet. Voraussetzung für die Nutzbarkeit dieser Stickstoffquelle ist jedoch, dass der Mensch seine Böden nicht mit Giften oder ätzenden Stoffe sterilisiert.

Ergo: Wenn Du Deinen Boden gesund erhälst, dann brauchst Du keinen Stickstoffdünger. Wenn Du alle paar Jahre mal Erbsen oder Bohnen oder andere Leguminosen anbaust, dann vermehrst Du damit auch die stickoxidbindende Bodenbakterien, denn diese sind oft mit diesen Pflanzen symbiotisch verbunden.
Gespeichert

lerchenzorn

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 18341
  • Berliner Umland Klimazone 7a (wohl eher 6b)
Re: C/N-Verhältnis im Kompost
« Antwort #56 am: 08. März 2017, 22:21:58 »

... Einige Bodenbakterien sind in der Lage, Stickoxide aus der Luft für Pflanzen verfügbar zu machen.
 
...Stickoxide ... die einzige natürliche Stickstoffquelle, die Pflanzen mit Hilfe bestimmter Bodenbakterien nutzen können.

Ich dächte, die bakterielle Stickstoffbindung geschieht mit N-zwo, dem molekularen Luftstickstoff.  ???
Gespeichert

thuja thujon

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 16831
  • Naturraum 22; Klimazone 8b/9a
    • BI Trassenwald
Re: C/N-Verhältnis im Kompost
« Antwort #57 am: 08. März 2017, 22:33:34 »

Mir gehts nicht um Magerrasen oder Felsvegetation, die mit dem Eintrag von nitrosen Gasen und Ammoniak oder auch Blütenpollen als Futter auskommen. Ich brauchs fürs Gemüse. Reben bekommen bei mir nix, nichtmal Kompost. Habe schlechte Erfahrungen damit gemacht. Die Mineralisierung der Bodenvorräte hält hier sehr lange an, so dass im Dezember noch für Gehölze zu hohe Stickstoffwerte im Boden sind. Seitdem wird dort nur noch Unkraut gehackt und liegengelassen.

Ich frage hauptsächlich wegen Gemüse, das wächst bekanntlich nicht in der Natur, sondern wurde langwierig gezüchtet. Meine typischen Gemüsearten sind Kartoffeln, Tomaten, Gurken, Buschbohnen, diverse Kohlarten, diverse Zwiebelgewächse, ein paar Blattgemüse. Seit letztens auch Erbsen und Saubohnen, und ich wäre froh, ich würde eine Stelle finden, auf der in den letzten 2-3 Jahren keine Bohnen waren. Letztes Jahr hatte ich auf 60m² Beet ca. 40m² Leguminosen (Erbsen, Bohnen, Soja), der Rest war ca 80m² Starkzehrer. 1/3 Leguminosen, mehr geht wirklich nicht, die Fruchtfolge ist so schon nix un ddie Anbaupausen sollte ich eher verdoppeln.

Mit Spätgemüse habe ich ungedüngt eher wenig Probleme, aber im Frühjahr kommts Bodenleben nicht in die Pötte. Da ist ein Blumenkohl ohne Stickstoffdüngung einfach erbärmlich, gelbe Blätter unten usw. Das liegt am C/N-Verhältnis, wenn zuviel Humus im Boden ist, weil der Stickstoff festgelegt ist.

Ich frage, weil ich irgendwann einen umweltverträglichen Humusgehalt in den Beeten behalten möchte, ohne festgelegten Stickstoff im Boden und Wuchsdepression darüber.


@Lerchenzorn: ja, Cyanobakterien machen das und der wird auch zügig wieder verfügbar, bei den leguminosenspezifischen Bakterien ists komplizierter und er wird erst in den folgenden Jahren langsam wieder frei, wenn das Leguminosenstroh bzw dessen Reste veratmet wird. Mit etwas Kalk kann man den Prozess beschleunigen, weil die Bakterien dann besser wachsen.
Gespeichert
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität

thuja thujon

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 16831
  • Naturraum 22; Klimazone 8b/9a
    • BI Trassenwald
Re: C/N-Verhältnis im Kompost
« Antwort #58 am: 08. März 2017, 22:48:22 »

Zitat von: Lehrbuchmeinung
0,5-1kg N pro 100kg Stroh um das C/N-Verhältnis von 100/1 auf 20/1 bis 10/1 zu bringen

Das wären umgerechnet rund 2-4kg Kalkammonsalpeter/100kg Stroh.

Für Sägespäne mit C/N 400/1 dann 8-16kg KAS pro 100kg oder wie rechnet man das richtig? Hier gibts doch Leute mit Ausbildung, oder?
Gespeichert
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität

Natternkopf

  • Master Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 7394
  • CH, Limpachtal/BE Klimazone 6a 475müM 🎯
Re: C/N-Verhältnis im Kompost
« Antwort #59 am: 08. März 2017, 22:52:44 »


Da ist ein Blumenkohl ohne Stickstoffdüngung einfach erbärmlich, gelbe Blätter unten usw. Das liegt am C/N-Verhältnis, wenn zuviel Humus im Boden ist, weil der Stickstoff festgelegt ist.


Wieso hilft/nützt Hornmehl nichts bei deiner Bodensituation im dortigen Gartenbereich?
Gespeichert
🌿 Zerkleinern, Mischen, Feucht 👍 halten, Zudecken. 🛌
Seiten: 1 2 3 [4] 5 6   nach oben
 

Garten-pur.de Nutzungsbedingungen | Impressum | Datenschutzerklärung

Forum Garten-pur | Powered by SMF, Simple Machines
© 2001-2015 garten-pur. All Rights Reserved.
Garten-pur.de