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|18|9|Wer so tut, als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie.  Aldous Huxley

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Autor Thema: Obstwiese anlegen  (Gelesen 20228 mal)

Christina

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Re:Obstwiese anlegen
« Antwort #15 am: 19. August 2008, 14:29:36 »

Noch ein Tipp: Die Baumscheibe mulche ich von Mai bis Oktober mit Grasschnitt, das ergibt ein leichte Düngerwirkung und man braucht nicht hacken.

Außerdem ärgern mich bei dem Pflaumen- und dem Renecloudenbaum die Ausläufer der Unterlage. Beim Neukauf würde ich darauf achten eine möglichst ausläuferfreie zu bekommen, falls das möglich ist.

Unter Halbstämmen kommt man mit dem Aufsitzrasenmäher nicht drunter, also lieber gleich Hochstamm. Ernten kann man dann das, was leicht zu erreichen ist, der Rest ist Fallobst. Für 2 Personen reicht das allemal.
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Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern.  (Sprichwort der Xhosa)

Landfrau

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Re:Obstwiese anlegen
« Antwort #16 am: 19. August 2008, 14:30:15 »

Das mit den Hochstämmen - schön aussehen tun sie allemal.

Die wenigsten Leute, die sich Obstgärten anlegen, sind Anfang 20, meist fängt man damit im besseren Alter an.

Und wer mit 40 - 50 Jahren Hochstämme pflanzt, hat dann, wenn sie tragen, hoffentlich Enkel, die sie schneiden, Fruchtausdünnung machen, beernten :-) und hinterher die große Leiter auch wieder auf den Dachboden hieven.

Landfrau, die auch nicht jünger wird.
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Wenn ich etwas verstehe, bin ich frei davon.

Apfelfreund

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Re:Obstwiese anlegen
« Antwort #17 am: 19. August 2008, 16:26:02 »

Noch ein allgemeiner Hinweis für Leute, die viele Sorten haben wollen aber nicht den Platz dafür haben: Anstatt kleinwüchsiger Bäume, die zwar früher und auch mehr (pro Hektar) als Halb-oder Hochstämme tragen, dafür aber lange nicht so lange leben und viel empfindlicher sind, kann man Hoch oder Halbstämme hernehmen und mehrere Sorten darauf veredeln. Und Hochstämme haben den Vorteil, daß man darunter laufen kann. Die Zweige hängen aber doch soweit herunter, daß man unten gemütlich pflücken kann. Noch besser kann man Halbstämme bepflücken, nur daß man da nicht so leicht mehr drunter laufen kann.

Halb und Hochstämme wachsen übrigens gleichstark, haben eben nur einen verschieden hohen Stamm.

Kleinwüchsige Bäume sollte man gleichzeitig mit Halb oder Hochstämmen pflanzen, damit man eher ernten kann. Wenn die Hochstämme tragen rodet man die kleinen.

« Letzte Änderung: 19. August 2008, 16:27:03 von Apfelfreund »
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cydorian

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Re:Obstwiese anlegen
« Antwort #18 am: 19. August 2008, 17:11:25 »

Und wer mit 40 - 50 Jahren Hochstämme pflanzt, hat dann, wenn sie tragen, hoffentlich Enkel, die sie schneiden, Fruchtausdünnung machen, beernten :-) und hinterher die große Leiter auch wieder auf den Dachboden hieven.

Deswegen der Trick mit der Mischung von Hochstämmen und kleinen freien Spindeln auf schwachwachsenden Unterlagen. So hat man sofort was (und sieht auch sofort, was an diesem Standort gut wächst) und gibt auch was an spätere Generationen weiter. Ich ernte z.B. Birnen von drei Birnbäumen, die mein Ur-Ur-Grossvater gepflanzt und veredelt hat. Unter so einem Baum zu stehen ist schon ein besonderes Gefühl.

Mehrere Sorten auf einen Stamm zu veredeln ist auch gut, aber es löst das Problem mit dem späten Erstragseintritt nicht, sondern sorgt für mehr Sorten auf gleicher Fläche.
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Apfelfreund

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Re:Obstwiese anlegen
« Antwort #19 am: 19. August 2008, 17:22:39 »

Ich ernte z.B. Birnen von drei Birnbäumen, die mein Ur-Ur-Grossvater gepflanzt und veredelt hat. Unter so einem Baum zu stehen ist schon ein besonderes Gefühl.

Klasse! Diese Einstellung muß unbedingt weitergegeben werden!! Wir sind ja nicht die letzten Menschen auf der Erde. Und alles Tun muß nicht unbedingt nur für uns gleich und sofort von Vorteil sein; leider ist dies aber heutzutage der Zeitgeist. Dem kann man aber vorrübergehend mit kleinwüchsigen Sorten gerecht werden, in der Art wie Du es schon aufgezeigt hast!!
« Letzte Änderung: 19. August 2008, 17:24:36 von Apfelfreund »
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Dietmar

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Re:Obstwiese anlegen
« Antwort #20 am: 19. August 2008, 18:04:14 »

Auch wenn man keine Wissenschaft daraus machen will, einige Sachen sollte man beachten, denn sonst merkt man nach einigen Jahren, da hängt ja nichts dran.

Bei einer Streuobstwiese sollte man schon darauf achten, dass die ausgewählten Sorten sich gegenseitig befruchten. Man kann sich langfristig nicht darauf verlassen, dass es in den Nachbargärten Befruchtungspartner gibt.

Von Äpfeln ist z.B. bekannt, dass es Sorten mit 3-fachem und mit 2-fachem Chromosomensatz gibt, die auf keinem Fall miteinander "können".
Also besser vorher informieren, als nachher (Jahre später) dumm aus der Wäsche gucken.

Achtung: in Bau- und Gartenmärkten kann man keine sachgemäße Beratung erwarten, besser sind Baumschulen und eine Recherche im Internet.

Ein paar Grundlagen-Infos sind hier:

http://www.gartenbauvereine.org/texte/merkinfo/m_bestaeubung.html#Unverträglichkeit

Falls Du Zeit und Gelegenheit hast, empfehle ich einen Besuch der Versuchsanlage Stutel der Bayrischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau bei Veitshöchheim (natürlich in etwa zur Reifezeit). Dort wird u.a. auch eine große Anzahl von Apfel-, Birnen u.a. Obstsorten angebaut (meist neuere Sorten). Da kann man sich die Äpfelbäume (z.B. Gesundheit) und die Früchte ansehen und letztere auch mal naschen. Vielleicht erwischt man auch mal einen Mitarbeiter zum fachsimpeln bzw. zur Beratung. Der Selbstversuch ist immer besser als die Sortenbeschreibung der Baumschule. Vielleicht gibt es in Deiner Gegend auch ähnliches.
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cydorian

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Re:Obstwiese anlegen
« Antwort #21 am: 19. August 2008, 19:53:56 »

Bei einer Streuobstwiese sollte man schon darauf achten, dass die ausgewählten Sorten sich gegenseitig befruchten. Man kann sich langfristig nicht darauf verlassen, dass es in den Nachbargärten Befruchtungspartner gibt.

Ist in der Regel nicht kritisch. Die Wiese ist über 15ar gross, das sind 4x6 oder 4x7 Bäume bei knapp 8m Pflanzraster. Solange man keine Dinge macht wie z.B. eine einzelne Birne zu setzen, gibts immer Befruchter. Wenn man ganz sicher gehen will, setzt man so wie in den Obstplantagen eine gute Befruchtersorte dazwischen, die lange blüht und viele Pollen liefert. Dafür werden gerne Zieräpfel aus der floribunda-Gruppe genommen, eine Sorte ist z.B. "Golden Hornet". Ist aber eher entbehrlich für eine extensiv genutzte Wiese.

Guter Bienenflug erhöht den Ertrag um 10-40%, je nach Sorte. Manche Sorten profitieren kaum davon, z.B. Jonathan. Für renditestarke Obstplantagen ist das sehr wichtig, für den Privatmann mit einer Wiese, die eh immer zu wenig oder zu viel liefert, je nach Wetter und Alternanzzustand, ist die Frage nicht so essentiell und man kann sich auf Wildbienen verlassen.
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Moniis

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Re:Obstwiese anlegen
« Antwort #22 am: 19. August 2008, 20:49:43 »

WHOW !!!
So viele Antworten und so viel Lesefutter! ;D

Es sollen Grossbäume werden, so viel steht schon mal fest. Das diese nicht einfach abgeholzt werden dürfen, ist kein Contra sondern eher ein Pro. ;)
Die Idee, die langen Jahre bis zum Fruchten mit Halbstämmen oder Buschbäumen zu überbrücken, finde ich großartig. Ich muss überlegen, ob diese auch auf die o.g. Wiese sollen oder einfach an eine andere Stelle - ich habe noch zwei weitere Wiesen in fast dieser Grössenordnung dazu bekommen...

Von allgemeinen Pflegearbeiten wie Rasenmähen, Baumscheiben unkrautfrei halten, jährlicher Pflegeschnitt und irgendwann Ernten abgesehen, will ich die Wiese weitestgehend sich selbst überlassen. ::) Am zu regenreichen Zeiten staunassen Ende (Osten) dachte ich an eine Reihe Kopfweiden. Die werden dort gut gedeihen, ich mag sie gerne, sie sind landschaftstypisch und allzuviel Arbeit machen sie auch nicht. In irgendeiner Ecke dieser Wiese soll ausserdem ein Totholzhaufen entstehen. Oder passt das nicht zu einer Streuobstwiese? ???
Ich denke mir, dass allerlei Wildbienen und - hummeln sich dort wohl fühlen könnten (Glühwürmchen hoffentlich auch) und zum Dank die Befruchtung übernehmen.
Wie weit fliegen Bienenvölker aus?
Ich kenne zwei Imkereien, die eine ist ca. 5km entfernt, die andere ca. 10. Fliegen Bienen so weit??
Ca. 4km entfernt sind zwei Obstplantagen (in unterschiedlicher Richtung), ob diese Bienenvölker beschäftigen, weiss ich nicht.

Ich erwarte und will keine riesige Ernte. Ich möchte nur die Wiese einigermassen sinnvoll nutzen und dabei etwas Gutes für die Umwelt tun. Fallobst für die Schmetterlinge und Hornissen sind völlig ok.
Angenommen, ich setze 15 Obstbäume und ernte irgendwann von jedem Baum 5kg - das reicht vollkommen! ;D

Oh, fast vergessen: Das Gelände hat einen Höhenunterschied von ca. 3m auf der langen Seite (Westen oben --> Osten unten).
 
Vielen Dank an Euch schon mal an dieser Stelle, ich werde euch auch weiterhin löchern. ;D Nun schaue ich mir die links an und schmökere sachbezogen.
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Apfelfreund

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Re:Obstwiese anlegen
« Antwort #23 am: 19. August 2008, 21:57:01 »

Halbstämme und Hochstämme sind beide auf Sämling veredelt und großwüchsig, mit dem Unterschied der Stammhöhe. 1,20 m bei Halbstamm und ab 1,80m beim Hochstamm.

Buschbäume sind auf Typenunterlagen veredelt und kleinwüchsig mit den genannten Vor und Nachteilen.

5 kg pro Baum wirst Du in kürzester Zeit erhalten, nach 3 -4 Jahren ohne Probleme.

Bienen fliegen 1-2 km weit. Aber mache Dir über die Bestäubung keine all zu großen Gedanken bei der Anzahl von Bäumen die Du planst zu pflanzen und den geringen Ernteansprüchen, die Du hast.

Es ist wunderbar, daß Du die Sortenvielfalt erhalten willst und außerdem die Natur in erster Linie im Auge hast.

Den Höhenunterschied kann man so nutzen, daß auf der hohen Westseite niedrigere Sorten gepflanzt werden, die keinen Schatten auf die Ostseite werfen. Seestermüher Zitronenapfel ist z.B. eher schwachwüchsig, Boskoop und Königsrenette starkwüchsig.

Viel Spaß beim Planen der Obstwiese wünscht Dir

Apfelfreund
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Dietmar

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Re:Obstwiese anlegen
« Antwort #24 am: 19. August 2008, 22:31:48 »

@Moniis

Ich beneide Dich um Deinen Landgewinn. Mein kleiner Garten ist restlos voll und immer, wenn ich etwas Neues anbauen will, muss ich etwas anderes opfern. Diesen Herbst trifft es einen Kirschbaum, eigentlich eine gute madenfreie Sorte, aber ich brauche Platz für neue Reben.
Tafeltrauben wären auch eine Möglichkeit für Dich, aber ich warne Dich, Trauben machen süchtig. Frage mal Apfelfreund.

Falls Du gerne Feigen ißt, wäre die Sorte Ronde de Bordeaux für Dich sehr gut geeignet. Dieser Baum wird etwa so groß wie ein Hochstamm (ca. 8 m dm). Feigen brauchen keine Bienen und haben kaum Krankheiten und keine Würmer. Frische Feigen schmecken viel besser als die getrockneten aus dem Supermarkt. Man kann auch herrliche mediterrane Gerichte mit Feigen machen.
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cydorian

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Re:Obstwiese anlegen
« Antwort #25 am: 19. August 2008, 22:54:05 »

Drei Grundstücke in dieser Grösse, da hast du dir ja was vorgenommen. Übernimm dich nicht, dann macht es keinen Spass mehr. Das Mähen wird meist überschätzt, andere Pflegearbeiten wie Schnitt unterschätzt. Auch robuste Hochstämme brauchen Pflege.
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Moniis

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Re:Obstwiese anlegen
« Antwort #26 am: 19. August 2008, 23:54:56 »

@ Dietmar

Die planerisch im Entstehen begriffene Streuobstwiese hat 1500qm, ungefähr. Sie grenzt links an meinen Garten. Rechter Hand grenzt eine Wiese mit ca. 1200qm und die Wiese, die meinen Garten nach hinten verlängern wird, hat noch so ungefähr 800qm. Alles zusammengezählt ergibt das eine Fläche von ~5150 qm.
Ungefähr deshalb, weil die Vermesser noch nicht ganz mit ihrer Arbeit fertig sind. Ende nächster Woche weiss ich es dann genau. ;D
An Feigen und Trauben habe ich noch gar nicht gedacht! Erst kommt die Obstwiese mit "herkömmlichem" Obst. Dann plane ich weiter.

@ Cydorian

Ja, diese Fläche macht mir schon etwas Angst, das muss ich zugeben! :o Ich halte eine Obstwiese aber immer noch für weniger arbeitsintensiv als eine Parklandschaft mit Rabatten. Zumindest dann, wenn ich ins gesetztere Alter komme und die Bäume ihre Jugendzeit mit jährlichem Erziehungsschnitt hinter sich haben. ;D Alle 2-3 Jahre Erhaltungsschnitt finde ich jetzt nicht soooo schlimm.

@all
Angeregt durch euer Input habe ich etwas herumgeschnüffelt und bin auf diese Seite gestossen: http://www.umwelt.nrw.de/naturschutz/pdf/streuobstwiesen.pdf

Wesel bzw. Krefeld/Viersen sind nicht allzuweit entfernt, ich werde beide Ansprechpartner kontaktieren. Mal gucken, wer für mich zuständig sein möchte. ;D
An meinem Wohnort gibt es eine NABU-Gruppe. Bisher kümmert diese sich liebevoll um Kopfweiden (Pflanzung und Schnitt) und Fledermäuse. Ich werde fragen, ob sie sich Aktivitäten auf einer Streuobstwiese vorstellen können.Hier gibt es keine Streuobstwiese weit und breit - das ist vielleicht eine neue Herausforderung für die lokale Truppe. 8)
Mein Nachbar besitzt Schafe..... mit ordentlicher Ausstaffierung (Dreibeinschutz) der Bäume könnten die netten Tierchen die Unternutzung besorgen.

Toll, eure Beiträge helfen mir sehr. Auch dabei, herauszufinden, was ich will. ;D Aber jetzt zeichnet sich schon ein deutliches Bild ab. Soweit wäre ich alleine nicht gekommen. Danke dafür,
Moniis
 
P.S. Fördermittel brauche ich nicht, will ich nicht.



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Zuccalmaglio

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Re:Obstwiese anlegen
« Antwort #27 am: 20. August 2008, 09:05:24 »

moniis,
da hast du ja allerhand zu planen...

aus Gründen der Vorbeugung möchte ich noch einmal auf die entscheidende Frage des Bodens hinweisen bzw. auf das bei dir möglicherweise nicht nur partiell vorhandene Problem der Staunässe. Wenn du dir selbst keine ausreichende Beurteilung zutraust, bitte doch vielleicht einen von den Obstleuten der Initiativen, mit dir mal 2 oder 3 Löcher auf deinem Gelände zu buddeln. Natürlich sollte der was davon verstehen.

Wenn der Boden flächig zur Staunässe tendieren sollte (das kann sich kleinstückweise ganz anders darstellen) kommen Kirschen, Birnen, Walnüsse, Maronen und alle zu Obstbaumkrebs neigenden Apfelsorten nicht in Betracht.

Die umfangreiche Seite des Obstwiesenschutzes NRW halte ich gegenüber früheren Veröffentlichungen für insgesamt gelungen.
Kritikpunkt aber auch hier wie so oft die zu wenig differenzierten Sortenempfehlungen. Ein Hinweis zum Obstbaumkrebs (neben anderen besondern zu Robustheiten oder Empfindlichkeiten), den man bei Hochstämmen später so gut wie nicht mehr im Griff hat und der die Vitalität der Bäume bzw. ihre Lebensdauer bestimmt, ist m.E. unbedingt erforderlich.
Das Sortenempfehlungen nie umfassend sein können, liegt in der Natur der komplexen Materie und der Individualität der Autoren, sollte aber von Mindestangaben nicht abhalten.

Noch was: Nur 8m Abstand bei Süßkirschen, starkwüchsigen Apfel- und Birnensorten, und bei Sämlingen von Maronen und Walnüssen sind auf jeden Fall zu wenig.

« Letzte Änderung: 20. August 2008, 09:07:48 von Zuccalmaglio »
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Amur

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Re:Obstwiese anlegen
« Antwort #28 am: 20. August 2008, 10:13:58 »

Relativ wenig Arbeit macht Walnuss. Haselnuss ist auch recht einfach.

Maulbeer (schwarz oder weiss oder rot) braucht nach meiner (geringen) Erfahrung auch nicht wirklich einen Schnitt und wird recht groß.
Speierling wenns wenig Wühlmäuse hat. Braucht auch keinen Schnitt.

Apfel, Kirsche und Birne muß man mit dem Schnitt hinterher sein. Wurde ja alles schon gesagt.

Mirabellen und Pflaumen brauchen nicht so einen intensiven Schnitt.

Wenn du Glühwürmchen willst, dann darfst du nicht mit dem Aufsitzmäher alle 2 Wochen mähen. Dann mußt du eine hohe Wiese lassen und erst Anfang Juli mähen. Sonst machst du die nieder.
D. h. dann mußt du dir über einen Mulcher gedanken machen.

Bei der Größe kannst du dann über einen kleinen Traktor nachdenken. An die BG mußt du dann so oder Beitrag bezahlen, d. h. du wirst wohl eine steuerfreie Nummer bekommen (klappt zumindest bei uns, die Finanzämter der Nordlichter sind manchmal etwas strenger).

mfg
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Landfrau

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Re:Obstwiese anlegen
« Antwort #29 am: 20. August 2008, 13:44:51 »

Amur, was meinst du mit einer "steuerfreien Nummer"????

Die Mitgliedschaft in einer ldw. Berufsgenossenschaft besteht ab einer bestimmten Flächengröße, die man besitzt oder gepachtet hat, in Nds. 2500 qm, was vielen Besitzern größerer Grundstücke oder von Pferdeweiden gar nicht bekannt ist. Hat nix damit zu tun, ob die Fläche just for fun, für Pferde, zur Erhaltung von Kulturgut (Obstsorten) oder zur Erzielung von ldw. Einkünften genutzt wird.

Aber war meinst du mit steuerfrei?

danke, Landfrau


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