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Autor Thema: Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?  (Gelesen 13069 mal)

Thüringer

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Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #15 am: 24. November 2008, 19:45:51 »

Ich nehme an, dass sich die meisten Hobby-Gärtner aus Platz- und Zeitgründen entscheiden müssen, ob sie gängige oder unbekannte Gemüse in sinnvollen Mengen anbauen, d.h. die Mengen sollen sich ja für eine Verwertung lohnen (eine Reihe violette Kartoffeln oder eine Stange mit Bohnen aus den Anden zähle ich zu den Experimenten). Ich bevorzuge heimische 08/15-Gemüsesorten, die es auch überall zu kaufen gibt; der Gartenspaß ist dennoch riesengroß (wenn da nicht die weißen Fliegen und und und ... wären - das betrifft aber auch die unbekannten Gemüse).
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Man bekommt die Welt nicht besser gemeckert. (Quelle unbekannt)

frida

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Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #16 am: 24. November 2008, 23:24:01 »

Stachys hingegen gedeihen hier bestens und sind nach Meinung vieler sehr schmackhaft, bleiben aber doch Rarität. Warum bloss?


Wenn Du ein paarmal Stachys für einen Mehrpersonenhaushalt zubereitet hast, wirst Du eine Antwort wissen. Fummelkram. Und auch viele Singles sind der Ansicht, dass sie sich einen solchen Aufwand nicht wert sein müssten. Richtig gekocht wird eher, wenn Besuch kommt - und dann sind sie zu fummelig.
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Man soll die Dinge nicht so tragisch nehmen, wie sie sind (Karl Valentin)

brennnessel

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Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #17 am: 25. November 2008, 04:56:12 »

Ich habe schon viel "exotisches" Gemüse ausprobiert und bin mit wenigen Ausnahmen, die ich behalten will, mit der Zeit doch wieder auf das Althergebrachte gekommen.
Entweder gedeiht so manches hier nicht richtig, braucht mir zu lange zu viel Platz oder es hat uns nicht besonders geschmeckt (z.B. Gemüsemalve, Topinambur,....)

Der unkomplizierte und uns sehr gut schmeckende Knollenziest gehört zu den wenigen Ausnahmen, die einen festen Platz in meinem Garten behalten. In unserer sandigen Erde kann ich ihn auch ohne viel Schrubben aus der Erde genommen essen.

Es machte mir viel Spaß, das alles einmal ausprobieren zu können, aber jetzt weiß ich auch, warum sich so manches durchgesetzt und noch immer seinen festen Platz in den hiesigen Gärten hat!

LG Lisl


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Crispa †

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Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #18 am: 25. November 2008, 06:38:47 »

Der Meinung von Lisl kann ich mich nur anschließen:

Was gut ist setzt sich auch durch!
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Liebe Grüsse Crispa

Lehm

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Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #19 am: 25. November 2008, 09:50:10 »

Einverstanden, was den Hobbygarten betrifft.

Aber bleiben wir bei den Stachys: die müsste ein professioneller Gemüsebauer doch längst als Nische erkannt haben. Und dann könnte man die auch in Convenienceprodukten absetzen, z.B. Stachys fixfertig für die Mikrowelle. Gibts aber nicht. Oder Süsslupinen als Snack, nördlich der Alpen praktisch nicht zu finden.

Ein wenig habe ich schon den Verdacht, dass der Gemüsemarkt eine sehr konservative Angelegenheit ist. Warum gibts bei uns keine Cima di Rapa, wirklich keine Kunst hier anzubauen für einen Profi.

« Letzte Änderung: 25. November 2008, 10:31:18 von Lehm »
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sarastro

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Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #20 am: 25. November 2008, 09:57:00 »

Hat auch viel mit Tradition zu tun. Schwarzwurzeln oder Wirsing sind hier kaum ein Thema, in Norddeutschland sehr wohl. Und mit: "wat de Büer net kennt, dat fret di net."
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Lehm

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Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #21 am: 25. November 2008, 10:29:55 »

Ja, denk ich auch.

Nur: Überall werden Traditionen aufgebrochen, zumal, wenn ein neues Geschäft möglich wird. Könnte es sein, dass mit Gemüse nur wenig Geld zu verdienen ist? Die EU fördert Fleisch und Milch, aber wie siehts mit Gemüse aus? Viele brach liegende Flächen könnten bei richtiger Subventionierung mit Stachys oder was weiss ich bebaut werden. Wir Hobbygärtner haben da so etwas wie eine Pionierrolle inne, dass ihr euch dem bewusst seid!
« Letzte Änderung: 25. November 2008, 10:30:28 von Lehm »
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WernerK

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Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #22 am: 25. November 2008, 10:55:28 »

Aber bleiben wir bei den Stachys: die müsste ein professioneller Gemüsebauer doch längst als Nische erkannt haben. Und dann könnte man die auch in Convenienceprodukten absetzen, z.B. Stachys fixfertig für die Mikrowelle. Gibts aber nicht.

auch im Gemüseanbau muß ein Ertrag erwirtschaftet werden, das erscheint mir mit den von dir genannten Gemüsesorten eher schwierig.
Stachys benötigen geeignete Böden und dann sollte der Ertrag auch in einem vernünftigen Rahmen liegen und der Reinigungs- und Verpackungsaufwand angemessen sein. All das halte ich bei Stachys für schwierig zu erreichen, zumal es da wohl auch (noch) keine industrielle Verarbeitungsmöglichkeit gibt.
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ja, ich rauch jetzt wieder!

Lehm

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Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #23 am: 25. November 2008, 11:11:59 »

Möglich, aber wenn man denkt, was sonst so alles angeboten wird: Artischocken sind ja nun auch alles andere als leicht anzubauen, und als Convenience sind die Herzen recht teuer. Ich habe den Verdacht, dass eher zutrifft, was sarastro gesagt hat, also dass der Bauer eben nicht gerne an Traditionen rüttelt, bestimmt nicht, solange ihm die durch Subventionen noch mehr oder weniger fürstlich entschädigt werden.
« Letzte Änderung: 25. November 2008, 11:12:50 von Lehm »
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uliginosa

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Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #24 am: 25. November 2008, 11:22:22 »

Gewohnheit, Bequehmlichkeit und etwas Mode.

Wir essen, was uns in der Kindheit geschmeckt hat, wenn die Mütter nun wenig Möglichkeiten oder wenig Fantasie und Experimentierfreude hatten, ist das die erste Einschränkung.
(Meine Kinder müssen alles kosten! :P ;D)

An neuen Gerichten setzen sich am die durch, die (z.B. als Fertiggerichte) leicht zuzubereiten sind und die gerade in sind oder beworben werden oder im Restaurant geschmeckt haben.

Irgendwelche erdigen Knollen gehören da jedenfalls nicht dazu!

(Wo bekommt man denn Stachys wie heißt er weiter, klingt ja interessant! ;) )

 
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Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli

Yorvik

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Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #25 am: 25. November 2008, 12:12:11 »



Nur: Überall werden Traditionen aufgebrochen, zumal, wenn ein neues Geschäft möglich wird. Könnte es sein, dass mit Gemüse nur wenig Geld zu verdienen ist? Die EU fördert Fleisch und Milch, aber wie siehts mit Gemüse aus? Viele brach liegende Flächen könnten bei richtiger Subventionierung mit Stachys oder was weiss ich bebaut werden.

Hallo Lehm,

ich beschäftige mich schon sehr lange mit der Einführung neuer Gemüse. Der Mut zu neuen Produkten bei Gärtnern ist schon da, es wird viel mehr neues ausprobiert, als sich viele Leute vorstellen können.

Eine Einführung neuer Gemüse, die für viele Konsumenten sichtbar ist, ist jedoch extrem schwierig.

Das fängt mit der Sicherheit der verwendeten Sorten an (Ertrag, Resistenzen). Nach der Produktion muss eine vernünftige Form der Verpackung gefunden werden.

Dann kann der Verkauf im Kleinen beginnen auf Wochenmärkten, Restaurants e.t.c. In diesem Stadium bleiben viele neue Produkte dann hängen und schaffen den Weg nicht in Großküchen, Supermärkte oder Discounter und damit zu der breiten Kosumentenmasse. Neben einem riesigen Risiko für den Gärtner in dieser Phase bleibt eines der größten Probleme die Kommunikation mit dem Verbraucher. Selbstbedienung ist das größte Hindernis für neue Produkte. Kaum ein Gärtner kann dies durch Marketing (Poster, Produktzettel oder TV/Rundfunkwerbung) auffangen. Ohne diese Kommunikation lassen sich neue Produkte oft nur über den Preis verkaufen, was dann in der Regel deren Ende ist.

Nicht sehr optimistisch, aber sehr real.



Wir Hobbygärtner haben da so etwas wie eine Pionierrolle inne, dass ihr euch dem bewusst seid!


In sehr begrenzten Umfang schon, das Problem der neuen Hobbyprodukte ist die Übertragbarkeit in den Erwerbsgartenbau.

l.g.

Yorvik
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harald and maude

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Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #26 am: 25. November 2008, 12:18:21 »


... vielleicht ist auch Zeitmangel ein Grund. Es muß schnell gehen und wie man Kartoffeln kocht, weiß mann/frau eben und alles andere wird zum Probieren auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben.
Schade - gut, daß es bei uns meist nicht eilt :D
Wir haben in Afrika die Süßkartoffel für uns "entdeckt" und experimentieren fleißig damit rum. Köstlich (meist)
Gruß aus dem saukalten Bayern
Maude
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adam

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Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #27 am: 25. November 2008, 13:12:46 »

Cima di Rapa ist problemlos erhältlich.

Im Migros im Gemüsekühler gleich neben dem Mangold.

Samen beim Coop.

Ich bin kein Profi, mir gelingt er im Garten auch nach mehreren Versuchen nicht, aber allgemein hatte ich bisher mit den Kohlgewächsen nur mässig Glück.
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Manfred

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Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #28 am: 25. November 2008, 16:29:40 »

Ich hab auch schon einiges versucht. Bisher ist so gut wie alles wieder rausgeflogen. Wächst in unserem Klima hier nicht richtig, zu wenig Ertrag, schmeckt nicht.
Mag schon sein, dass die eine oder andere Pflanze das Potential hat, nach viel Züchtungsarbeit ein Erfolg zu werden. Ich habe aber nicht die Ambitionen, diese Arbeit zu leisten.

Meine Yakons hab ich dieses Jahr wieder verschenkt. Denen ist es hier zu kalt. Letztes Jahr war der Ertrag OK, aber die Knollen fad. Dieses Jahr Ertrag gleich Null. Die Vegetationszeit war wohl zu kurz.

Die Stachys fand ich roh ebenfalls fad. Wie wässrige Radies. Gekocht habe ich sie noch nicht. Die bekommen nächstes Jahr noch eine Chance.

Oxalis tuberosus hat mich positiv überrascht. Nicht wegen des Geschmacks (den habe ich mangels Masse und zu vieler Knollen-Versprechen meinerseits noch nicht kosten können) sondern wegen der sehr guten Bodengare durch das erstaunliche Wurzelwerk. Das könnte eine hervorragende Gründdüngungspflanze geben. Wenn ich mal mehr davon habe, werde ich einige Versuche in der Hinsicht anstellen.

Topis finde ich so lala. Mal ein paar Scheibchen in den Salat oder in die Pfanne, dann ist aber gut.

Was bleiben wird, ist der Helgoländer Wildkohl. Gibt früh im Jahr ein kräftiges Kohlgemüse und macht fast keine Arbeit.

Für nächstes Jahr habe ich Artischocken auf dem Wunschzettel. Nachdem ich bei Ewald Ernst gelesen habe, dass die seit Jahrhunderten in Deutschland angebaut, dann aber fast wieder vergessen wurden, will ich mich auch hier in er Kälte daran versuchen. Meine Idee ist, sie in ca. 25 Liter Drahtkörbe zu pflanzen. Die Körbe will ich im Sommer im Garten eingegraben und im Kartoffelkeller überwintert.
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tomatengarten

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Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #29 am: 25. November 2008, 16:39:36 »

Zitat
Meine Yakons hab ich dieses Jahr wieder verschenkt. Denen ist es hier zu kalt. Letztes Jahr war der Ertrag OK, aber die Knollen fad. Dieses Jahr Ertrag gleich Null. Die Vegetationszeit war wohl zu kurz.


@manfred: kann ich nicht nachvollziehen. die yakon-knollen sind derart problemlos beim anbau. und beim kochen sind sie noch problemloser als die topinambur-knollen. und schmecken, wenn man sie lange genug im boden laesst, einfach super... *plus*



ot: du und ein artichoke-fan? ich bin schon "scharf" auf deine erfahrungsberichte. *grins* ende ot.



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