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Autor Thema: Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?  (Gelesen 13068 mal)

Lehm

  • Gast
Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #30 am: 25. November 2008, 16:47:27 »

Neben einem riesigen Risiko für den Gärtner in dieser Phase bleibt eines der größten Probleme die Kommunikation mit dem Verbraucher. Selbstbedienung ist das größte Hindernis für neue Produkte. Kaum ein Gärtner kann dies durch Marketing (Poster, Produktzettel oder TV/Rundfunkwerbung) auffangen. Ohne diese Kommunikation lassen sich neue Produkte oft nur über den Preis verkaufen, was dann in der Regel deren Ende ist.

Vielen Dank für deine Einschätzung.
Ich denke bloss, dass solche Schwierigkeiten an sich lösbar wären, wenn man bedenkt, was für ein Aufwand betrieben wird, um tierische Produkte an den Verbraucher zu bringen (Milch in Form von Latte Macchiato, Innereien in lustigen Würstchen usw.). Ich denke, Gemüse ist halt auch einfach nicht so populär beim Verbraucher, insgesamt. Rosenkohl z.B., so zart knospig er ist und auch angeprisen werden kann, ist für viele mit Kindheitstraumata belegt. Wie soll dann eine Oca, die einem Kleinkind wie eine übergrosse Raupe erscheinen mag und von mutti womöglich an dieser widerlichen weissen Sosse angemacht wird, sich durchsetzen?
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tomatengarten

  • Gast
Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #31 am: 25. November 2008, 16:56:51 »

zu den erfahrungen (fuer und wieder) moechte ich aber mehr wissen. *grins*
« Letzte Änderung: 25. November 2008, 16:57:48 von tomatengarten »
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Lehm

  • Gast
Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #32 am: 25. November 2008, 17:02:44 »

Ich auch. Das ist an und für sich der Zweck dieses Threads.

Nehmen wir Tomaten ;D : In den letzten Jahren findet der geneigte Verbraucher auch im Supermarkt Zebras. Ein Teil hält die grünen Streifen wohl für mangelnde Reife und verzichtet.
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sarastro

  • Gast
Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #33 am: 25. November 2008, 17:08:51 »

Ich denke auch, dass Gemüse in den verschiedenen Ländern unterschiedlich wertgeschätzt wird. In Italien und der Türkei hat Gemüse traditionell einen sehr hohen Stellenwert und da kann die Industrie höchstwahrscheinlich nur schwer mit Hollandtomaten aufwarten. Da kostet eben gutes Gemüse etwas, da wäre alles andere eine Beleidigung. Bei uns jedoch redet man sich darauf aus, man könne es sich es nicht leisten und "frisst" lieber das Glashauszeugs im Winter, was völlig wertlos ist. Ich kann mich noch a
an die Zeiten erinnern, wir wohnten dicht an der Schweizer Grenze und kauften viel drüben ein. Da hatten sie ein fremdländisches Gemüseangebot, da konnten sich die Deutschen dahinter verstecken! Okra, Auberginen, Avokados, das war bei uns noch gänzlich unbekannt. Erst im Laufe der vielen Jahre wurde das Angebot auch bei uns ausgeweitet. Und Linsen sind in Oberösterreich immer noch Exoten!
« Letzte Änderung: 25. November 2008, 17:11:18 von sarastro »
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Manfred

  • Gast
Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #34 am: 25. November 2008, 18:24:20 »

@manfred: kann ich nicht nachvollziehen. die yakon-knollen sind derart problemlos beim anbau. und beim kochen sind sie noch problemloser als die topinambur-knollen. und schmecken, wenn man sie lange genug im boden laesst, einfach super... *plus*

Hier nicht. Wie gesagt: Bei mir ist die Vegetationsphase um Wochen zu kurz für Yakon. Könnte höchstens im Gewächshaus was werden. Nach den ersten Bodenfrösten sind sie hier noch fad wie Wasser. Durch Lagern wird es leider auch nicht besser.
Mein Neid ist mit denen, bei denen die Dinger ausreifen und ihre volle Süße entwicklen. ;)
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tomatengarten

  • Gast
Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #35 am: 25. November 2008, 18:31:40 »

nun ja, manfred, das vorige jahr war optimal fuer die yakons.

in diesem jahr hadere ich auch ein wenig. that's life ;)
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Yorvik

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Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #36 am: 25. November 2008, 19:08:58 »


Vielen Dank für deine Einschätzung.
Ich denke bloss, dass solche Schwierigkeiten an sich lösbar wären, wenn man bedenkt, was für ein Aufwand betrieben wird, um tierische Produkte an den Verbraucher zu bringen (Milch in Form von Latte Macchiato, Innereien in lustigen Würstchen usw.). Ich denke, Gemüse ist halt auch einfach nicht so populär beim Verbraucher, insgesamt. Rosenkohl z.B., so zart knospig er ist und auch angeprisen werden kann, ist für viele mit Kindheitstraumata belegt. Wie soll dann eine Oca, die einem Kleinkind wie eine übergrosse Raupe erscheinen mag und von mutti womöglich an dieser widerlichen weissen Sosse angemacht wird, sich durchsetzen?

Lehm, schau dir die Firmen an. Auch die größten Gärtner, welche Gemüse produzieren sind im Vergleich zu den wirklich große der Lebensmittelindustrie (Nestle, Unilever, e.t.c) kleine Lichter. Es ist schlichtweg eine Frage der Finanzkraft, ein Produkt einzuführen.
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Staudo

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Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #37 am: 25. November 2008, 19:27:13 »

Wie schwer es ist, Neues am Markt zu platzieren, sieht man schon in diesem Forum, wo neue Gemüse-, Obst- und Rosensorten mit großem Misstrauen bedacht werden und alles Alte irgendwie besser zu sein scheint. 8)
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Cim

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Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #38 am: 25. November 2008, 21:02:26 »

Oft traut sich der "normale" Gärtner an vieles nicht heran, oder läßt sich eher von Hochglanzbedurckten Katalgen beeindrucken. Gute bunte Bilder sind immer ein wirksames Verkausargument....

Allerdings schmecken viele Raritäten auch sehr gewöhnungsbedürftig, oder sind wirklich zu aufwändig im Anbau. Meine Ocas belegen das Beet von April bis Dezember und dienen eigentlich eher zum Tauschen und Erhalten. Und um zu Ernten, muß ich sie auch noch abdecken und kann sie nicht einfach wachsen lassen :o

Knollenziest ist in der Tat nicht leicht zu schrubben, obwohl sich der Aufwand aus meiner Sicht lohnt. Meine Yamswurzeln taugen eher als Beilage oder zum Trocknen und Pulvern. Die Afrikanische Yamswurzel hingegen ist ertragreicher und in einigen Geschäften zu kaufen. Eine leckere Speise, die auch meiner Familie schmeckt.

Knollenbildende Kapuzinerkresse habe ich bisher noch nicht probiert, soll jedoch sehr eigen im Geschmack sein.

Topinambur ist geschmacklich auch nicht der Hit, finde ich, trotzdem hat sie durch ihren problemlosen Wuchs auch gerade "schlechteren" Zeiten den Menschen beigestanden und sie ernährt. Und wenn man sich Mühe gibt, kann man sie auch mal essen. Z.B. mit Sauerkraut und Kartoffeln.

Violette Möhren finde ich hingegen richtig gut und Carotin haltiger sind die auch noch.

Doch warum sollte jemand eine Rarität anbauen, wenn Sie nicht einmal besonders schmeckt, oder mit Aufwand verbunden ist und nicht einmal die Mengen an Ertrag liefert, die ich als herkömmlicher Gemüseanbauer erwarte ??? Entweder hat der Gärtner, der das macht einen Knall ::)und setzt sich einfach für Ideale ein, oder bevorzugt das Besondere, oder das Produkt wird besonders gut vermarktet. 8)

Marketing ist auch, wie oben schon erwähnt ein wichtiges Argument für Raritäten. Als Beispiel das Bamberger Hörnchen, oder farbige Stangenbohnen, die sogar schon in klassichen Gärten auftauchen.....

Aber andererseits, hätten die Oca Knollen, Yamswurzeln, Knollenziest, Peru-Portulak, Apios,.....für mich diesen Reiz, wenn Sie nicht so selten angebaut werden würden? Ich schätze, dann würde ich mir andere "Raritäten" suchen. In Peru würde ich vielleicht Kohl und Petersilie anbauen....... ;D

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Es gibt an Allem etwas Schönes zu sehen, wir müssen es nur genau betrachten.

Lehm

  • Gast
Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #39 am: 26. November 2008, 09:54:42 »

Aber andererseits, hätten die Oca Knollen, Yamswurzeln, Knollenziest, Peru-Portulak, Apios,.....für mich diesen Reiz, wenn Sie nicht so selten angebaut werden würden? Ich schätze, dann würde ich mir andere "Raritäten" suchen. In Peru würde ich vielleicht Kohl und Petersilie anbauen....... ;D

 ;D Stimmt. Ich würd mir auch was noch Selteneres suchen.

@Staudenmanig. Richtig. Ich muss mich da auch ein wenig an der Nase nehmen, der Salanova war mir anfangs sehr supekt... ::)

Wenn man so durch Supermärkte und Restaurants geht, fällt halt auch auf, dass Gemüse zwar eine Rolle spielt, aber eben keine Hauptrolle. Fleisch, Frittiertes, Mayosaucen und Süssigkeiten haben es da schon leichter. Nicht selten muss ich mich ja selbst zwingen, Gemüse statt was vermeintlich Leckereres zu essen. Komisch eigentlich, wo wir vor ein paar Tausend Jahren neben ab und zu Fleisch v.a. Pflanzenteile gegessen haben.
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Marion

  • Gast
Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #40 am: 26. November 2008, 10:32:41 »

Neben einem riesigen Risiko für den Gärtner in dieser Phase bleibt eines der größten Probleme die Kommunikation mit dem Verbraucher. Selbstbedienung ist das größte Hindernis für neue Produkte.

Welch interessanter Aspekt! Auch das inzwischen fast gänzlich wegrationalisierte Verkaufspersonal in Discountern (alsbald dürfen wir hier den Singular verwenden) fördert die Uniformisierung des Gemüseangebotes. Daran habe ich ja noch gar nicht gedacht.

Von "Verkauf" oder "Beratung" kann bei den zwei Persönchen, die dort überhaupt noch arbeiten nicht die Rede sein. Die Kompetenz der "Verkauferinnen" beschränkt sich auf das Ein- und Umräumen der Regale. Kürzlich fragte ich nach banalen Quitten. Die Dame schaute mich an wie eine Parkuhr, der Abteilungsleiter, ich ließ nicht locker, hatte sein Rätsel fürs Wochenende.


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Marion

  • Gast
Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #41 am: 26. November 2008, 10:37:16 »

Wie soll dann eine Oca, die einem Kleinkind wie eine übergrosse Raupe erscheinen mag und von mutti womöglich an dieser widerlichen weissen Sosse angemacht wird, sich durchsetzen?

Lehm, könntest du bitte deine Gehässigkeiten unterlassen? Diese perfiden kleinen Sätze, so ganz nebenbei, die sind's.

Zumal genau diese "Muttis" diejenigen sind, die überhaupt noch kochen - und Gemüse putzen. Ja, Lehm, eigentlich sind gerade "die Muttis" deine Klientel, die Zielgruppe für dein Anliegen.
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sarastro

  • Gast
Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #42 am: 26. November 2008, 10:55:22 »

Tut mir leid, aber da muss ich Lehm schon Recht geben.
Ist ja von ihm nicht gehässig gemeint, entspricht aber leider durchaus den Tatsachen. Der Mensch kauft nun mal nach dem Auge, denn sonst würde er viel mehr Knollenziest, Topinambur und Okra konsumieren. Und dass Okra appetitlich aussehen sollen? Sie heißen in Indien nicht umsonst "Ladyfingers". ;D ;D

Und wenn du Quitten willst, solltest du zu einem Balkanshop gehen und nicht zum Megadiskounter. Denn Quitten werden dort sehr geschätzt, es ist beispielsweise die Nationalfrucht der Serben.
« Letzte Änderung: 26. November 2008, 10:57:04 von sarastro »
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Marion

  • Gast
Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #43 am: 26. November 2008, 11:01:54 »

Und wenn du Quitten willst, solltest du zu einem Balkanshop gehen und nicht zum Megadiskounter.

Himmel, bloß kein Missverständnis. Sarastro, ich wusste haargenau, dass es im Discounter keine Quitten gibt. Nur selten besuche ich diese Hallen und wenn, dann frage ich immer nach hiesigem oder regionalem Gemüse, das sie mit Sicherheit nicht führen. Nur so, zum Trietzen. Quitten gibt es auf dem Wochenmarkt.
« Letzte Änderung: 26. November 2008, 11:03:06 von Marion »
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Lehm

  • Gast
Re:Unbekannte Gemüse: woran liegt es, dass sie sich hier nicht durchsetzen?
« Antwort #44 am: 26. November 2008, 11:29:59 »

Jedenfalls schön, Marion, dich hier anzutreffen ;).

Klitzekleine Anspielungen musst du mir genehmigen, bin ja immer bemüht, jeden Anflug von Langeweile im Keim zu ersticken. Da kanns auch mal eines deiner Idealbilder treffen, wobei ich jetzt nicht gedacht hätte, dass du an weisser Sosse anrichtest... ;D

Absichtlich im Supermarkt nach was fragen, was der garantiert nicht hat, ist ja auch nicht ganz astrein, ich mein, die armen MitarbeiterInnen dort werden ja eh schon schlecht bezahlt.

Sinnvoller wäre es wohl, mal der Nestlé-Marketinabteilung ein Brieflein zu schreiben und anzuregen, statt diesem mit Nahrungsfasern und Frankensteinbakterien angereicherten Verdauungsjoghurt für die dauerentzündeteten Mägen superschlanker Modelhausmamis functional Food mit Stachys zu entwickeln, natürlich aus Bioanbau. ;)
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