Aus aktuellem Anlass hole ich den Thread mal wieder hervor.
Eine Nachbarin hat heute die Baumkletterer da, die ihr das Totholz (Kiefern, Pilz) und die Sturmschäden entfernen (noch lebende Kiefern). Wir haben uns gleich die Karte geben lassen, einiges Totholz können wir selber fällen, die Riesenstämme ehr nicht...
Nun zur Frage: die Kletterer brachten der Nachbarin eine Liste von Gehölzen mit die sie zur Neupflanzung empfahlen. Besonders empfahlen sie, als Nadelgehölz, Pinus wallichiana. Nun stammt die aus dem Himalaja.
Kommt die mit Hitze, armem Boden, Dürre und heftigem Wind zurecht?
Generell möchte ich hier keine Bäume pflanzen, die zu hoch werden. Die empfohlenen Libanonzedern oder Mammutbäume kommen überhaupt nicht in Frage...
Empfohlen wurde auch Magnolia kobus?
Nachbarin wohnt in einem Zwischental, Problem bei ihr nicht Dauerwind wie hier sondern unerwartet heftige Fallwinde, die sich dort verfingen und eine riesige Kiefer direkt neben dem Haus abknickten.
Mammutbäume sind sehr windfest und werden kaum einmal als ganzes vom Sturm geworfen. Kronenschäden sind aber möglich.
Aber sie benötigen ganzjährig eine gute Wasserversorgung auf nicht staunassen Boden. Das wird an dem Standort nichts.
Wenn eine Libanonzeder am vorgesehenen Standort zu hoch wird, scheidet eine Tränenkiefer auch aus - die wird eher noch höher als eine Libanonzeder.
Vom Standort her wäre sie a priori nicht ungeeignet, allerdings könnte die Frosthärte in strengen Wintern kritisch sein. Die Pflanze muss nicht gleich eingehen, kann aber zurückfrieren. Bärtels gibt als WHZ 7a an.
Wenn es eine nicht so groß werdende Kiefer sein darf, würde ich mal in Richtung Pinus cembra überlegen. Die Zirbelkiefer erreicht zwar ausgewachsen auch 15 - 20 m Höhe, sie wächst aber eher langsam.
Oder Pinus aristata oder Pinus longaeva. Die kommen mit Trockenheit zurecht - allerdings dauert es ewig, bis daraus mal mehr als ein halbwegs großer Strauch geworden ist.
Oder Pinus heldreichii (P. leucodermis), die Panzerkiefer. Wuchs ähnlich wie eine Schwarzkiefer, aber dichter, kompakter, und langsamer. Als älterer Baum mit schöner Rinde. Die wäre auf jeden Fall für trockene Böden (auch auf Kalk), Lufttrockenheit und Hitze geeignet.
Ein weiterer Nadelbaum, der mit Boden- und Lufttrockenheit recht gut zurechtkommt, ist
Abies numidica, eine Tanne aus Nordafrika (und am Naturstandort vom Aussterben bedroht). Man findet bei uns meist die Sorte
'Glauca' mit sehr dekorativen bläulichen Nadeln. Erinnert an die Spanische Tanne (A. pinsapo), ist aber anspruchsloser und winterhärter.
Aus unerfindlichen Gründen leider (zu) selten gepflanzt.