Ein Garten kann ganz leer sein und kaum Pflanzen aufweisen, aber durch seine gelungene Anordnung von Hecken und Rasenflächen, seine akzentuierte Platzierung von Gehölzen ästhetisch sehr schön aussehen, ohne dass wir hierbei gleich von Minimalismus sprechen würden.
Und wir finden Gärten vor, in denen auf einer Hausgartengröße von vielleicht 1000 qm ein Sammelsurium von über 5.000 Arten und Sorten geschmackvoll nebeneinander gepflanzt wurde. Dass dies machbar ist und funktioniert, beweist unter vielen anderen eine Dame aus Österreich schon längere Zeit, die im Übrigen hier im Forum leider viel zu selten schreibt. Nur mit wieviel Umtrieb über Jahre dies verbunden ist, mag keiner von uns zu beurteilen, wir können es uns lediglich vorstellen.
Ich für meinen Teil als Staudengärtner nehme oft gerne dieses leuchtende Beispiel heraus, wenn die Kunden sagen, dass ihr Garten schon voll ist. Deswegen wird niemand zum Kaufen animiert, aber man macht Mut, sich vielleicht mit dem Gedanken zu befassen, ein neues Hobby zu beginnen, eine größerere Pflanzenvielfalt im Garten so zu gruppieren, wie es einem selbst am besten gefällt. Die Anwendung der Lebensbereiche kommt hierbei nur eine untergeordnete Rolle zu, ist lediglich ein wichtiges Grundgerüst.
Zu sammeln bedeutet nicht, wahllos zu gruppieren oder die geliebte Gattung wie Zinnsoldaten nebeneinander wie in einer Versuchsstation zu pflanzen. Wenn sich jemand einer Gattung verschrieben hat und möglichst viele Sorten zusammenträgt, wird er diese nach Möglichkeit gekonnt unterbringen.