Am Flughafen in Bombay habe ich zufällig das Buch The Vertical Garden: From Nature to the City entdeckt und war von dem Titelbild schon total begeistert. Leider gab es kein Ansichtsexemplar, aber ich habe jetzt beim googlen einen Bericht gefunden: Patrick Blanc, Vertical Garden interview in Paris Da wir eine ziemlich langweilige (und nicht allzu große) nackte Wand zur Verfügung haben reizt mich das Thema sehr. Was haltet ihr davon?
Spezialist wäre wohl biotekt.Im Park Trauttmansdorff bei Meran gibt es eine fast senkrechte Wand, die geschickt mit diversen Pflanzen bestückt ist. Vornehmlich Farne.Dazu hat man die Wand mit einem Maschendraht bespannt und so das Substrat fixiert. In Frankfurt/Main hatte die Deutsche Bank an ihrem alten Hochhaus eine größere Fläche von oben nach unten mit Jasminum nudiflorum begrünt. Die langen Ranken fielen wie ein dichter Vorhang mehrere Meter nach unten. Das aber wurde inzwischen beseitigt. Gründe unbekannt.
Wahrscheinlich ist bei Banken generell wieder mehr Transparenz gefragt. :-XIch finde das Video recht ansprechend, und wenn die Mauer nicht allzu hoch ist, wird auch die Pflege machbar sein. Bis es nach was aussieht, ziehen aber wohl einige Jahre ins Land.
Dazu hat man die Wand mit einem Maschendraht bespannt und so das Substrat fixiert.
In diesem Fall wird vollkommen auf ein Substrat verzichtet. Es wir damit begründet, daß in der Natur ja auch ganz viele Pflanzen sich in Felzspalten etc ansiedeln oder es eben lediglich um die Feuchtigkeit geht.Auf der homepage habe ich nachgelesen, daß es sich um eine Stahlkonstruktion, eine 1cm dicke PVC-Folie und "Filztaschen aus Polyamid handelt.
Lehm hat geschrieben:Bis es nach was aussieht, ziehen aber wohl einige Jahre ins Land.
Besser als eine weißgeflieste Wand ist es aber allemal.
Besser als eine weißgeflieste Wand ist es aber allemal.
Ja, optisch schon.
eine 1cm dicke PVC-Folie und "Filztaschen aus Polyamid
möcht ich jetzt aber ehrlich gesagt lieber nicht im Garten. Da würd ich eher noch künstliche Felsritzen in die Wand schleifen oder Überhänge anpflastern.
Ich habe mir den Beindlschen Vertikalen Garten hinterm Glacis-Beisl im Wien kürzlich angeschaut, um zu sehen, wie das im Winter wirkt. Bisserl znepft, aber ganz okay. Diese Wand steht frei, man muß also damit rechnen, daß der Substrat-Anteil bei Dauerfrost, wie wir ihn hatten, komplett durchfriert. Ich möchte eine Art Pflanzen-Wandteppisch konstruieren, um ein häßliches Zaunstück zu verdecken, an dem nix ranken kann, außer Efeu, weil der Boden darunter verdichtet und der Bereich im Sommer sehr schattig ist. Als Untergrund würde ich eine alte Schaumstoffmatte nehmen, auf der mit Hasendraht Moos und Walderde befestigt wäre. Bepflanzen würde ich es mit kleinen Farnen, Leberblümchen und anderen niedrigen Waldpflanzen. Fällt euch spontan etwas ein, was man dabei beachten müßte oder was dagegen spricht?
Wofür die Schaumstoffmatte? Lebensdauer?Zu bedenken wäre, dass die Feuchtigkeit nach unten sickert und das Konstrukt während heißer Tage sehr schnell austrocknen kann.
In diesem Fall wird vollkommen auf ein Substrat verzichtet. Es wir damit begründet, daß in der Natur ja auch ganz viele Pflanzen sich in Felzspalten etc ansiedeln oder es eben lediglich um die Feuchtigkeit geht.
Natürlich geht es letzlich "nur" um Halt, Feuchtigkeit und ein paar Nährstoffe, die ein Substrat, bzw. Erdboden bieten. Bekanntermaßen (siehe Unterglaskulturen) lässt sich "Boden" durch diverse Formen von Vegetationsmatten (feuchte durchwurzlungsfähige Werkstoffe) solange ersetzen, wie diese ausreichend Halt und Versorung gewährleisten. Ähnlich wie beim Kübel bringt aber die Volumenbeschränkung hohe Störanfälligkeit und meist auch eine beschränkte Funktionsdauer mit sich. Bei Salat- und Tomatenkulturen im Gewächshaus spielen diese Aspekte eine weniger bedeutsame Rolle - bei außenseitigen vertikalen Bauwerksbegrünungen sind die absehbaren Schwierigkeiten der sehr geringen Speicherkapazitäten solcher Vegetationssysteme in hohem Maße klimaabhängig. Dabei geht es nicht nur um Temperatur und Feuchte im Großen, sondern auch im Kleinen.Selbst innerhalb einer einzelnen Vegetationsmatte verteilt sich die künstlich zuzuführende Feuchte ungleichmäßig und es ist sehr schwierig Versorgung und Bepflanzung an wechselnde Klimabedingungen einer Fassade anzupassen. Weder Wind noch Strahlung sind immer gleich - sie differieren neben den natürlichen Schwankungen im Jahresverlauf auch auf der Gesamtfläche erheblich - z.B. formbedingt durch Schattenwurf und Wirbelbildung. Frost stellt für diese Systeme ein erhebliches Problem dar.Ich persönlich halte die Fassadenbegrünung auf der Basis von Bepflanzung der Vertikale für eine hierzulande nicht in beachtenswertem Umfang praktikalbe Variante. Hierzulande ist es ja üblicherweise noch nicht einmal möglich, die vergleichsweise "geschenkte" Anlage einer Begrünung mit Kletterpflanzen zu finanzieren und deren ebenfalls vergleichbar wenig aufwändige Pflege sicherzustellen. Wie soll dann hierzulande eine Vertikalbegrünung aussehen, bei der mehr oder weniger ständig einzelne Pflanzen oder komplette Vegetationsmatten ausgetauscht oder gepflegt werden müssten?Die Vertikalbegrünung auf der Basis wandgebundener Vegetationssysteme (da gibt es verschiedene) mag insbesondere in tropischen und/oder sehr maritimen Klimaten irgendwann einen wesentlichen Beitrag zur Begrünung von Megastädten leisten können - hierzulande sehe ich einen potenziellen Nutzen eher in der Grüngestalung von Innenbereichen, zu denen ich auch z.B überdachte Einkaufsstraßen usw. zähle.Eine m.E. sehr zutreffende aktuelle Wertung der unterschiedlichen Begrünungsstrategien für vertikale Bauwerksflächen enthält der Vortrag von Prof. M. Köhler zum (hier im Forum bereits vorgestellten) FBB-Symposium Fassadenbegrünung. Hier noch mmal der Link auf den Tagungsband (pdf).GrüßeTB
"Berater" sein ist nicht sehr schwer und obendrein lohnt es sich mehr....
Hihi, ja das klingt schon etwas merkwürdig - da hast Du recht. Wenn Geld keine Rolle spielen würde, dann würden (in unserem Fall) die weißen Fliesen runter kommen und eine unregelmäßige Natursteinwand mit Nischen auf den sich Zimbelkraut , Moose, Farne etc ansiedeln könnten, entstehen.
Wenn ich so etwas machen wollte, würde ich mir diese Pflanztaschen kaufen, die es für die Teichbepflanzung gibt. Diese Taschen würde ich dann an einer stabilen vertikalen Konstruktion befestiegen, gespannte Seile, oder Baustahl. In die Taschen würde ich ein Substrat aus Sand, kleinen Steinen und Lehm füllen. Und dann mit trockenheitsverträglichen Bodendeckern, Sedum, Sempervivum, Alyssum spinosum und ähnlichem bepflanzen.Die Matte würde im Laufe der Zeit überwachsen.