Das Thema hatten wir schon mal, ich habe die Threads zusammengeschoben.
Hat schon mal jemand nachgerechnet, wie viel Zucker eine Pflanze verbrennen muss, um 1 Gramm Schnee zum Tauen zu bringen?
Siehe #2.
Wenn die Schneeglöckchen sich da wirklich durchschmelzen müssten, wären sie schnell am Ende.
Insgesamt dürften folgende Faktoren dafür verantwortlich sein, dass der Eindruck entsteht, die Schneeglöckchen schmölzen aus dem Schnee heraus:
Schnee ist ein guter Isolator. Unter einen geschlossenen Schneedecke ist der Boden längst nicht so kalt wie ohne eine solche Decke. Oft ist der Boden unter einen dichten Schneedecke gar nicht oder bloß oberflächlich gefroren.
Wenn der Boden einigermaßen wasserdurchlässig ist, wird er, selbst wenn die Temperatur unter den Gefrierpunkt sinkt, nicht zu einem einzigen festen Eisklumpen zusammenfrieren, sondern im noch lockere Bereiche aufweisen.
Schneeglöckchen und andere Frühjahrsgeophyten sind daran angepasst, bereits bei niedrigen Temperaturen zu wachsen.
Beim Wachstum teilen und strecken sich die Zellen, letzteres vor allem durch Wasseraufnahme in die Zellwände. Dabei wirken enorme Kräfte, die ohne Weiteres in der Lage sind, die Triebe in fester Erde voranzuschieben.
Haben sie erst einmal den Erdboden und die Schnedecke durchbrochen, so erwärmen sich die im Vergleich zum Schnee dunkleren Triebe stärkere als der Schnee - mit der Folge, dass der Schnee um die Triebe herum taut und der dunkle Boden freigelegt wird. Dadurch verstärkt sich der Effekt dann von selbst.