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Autor Thema: "Eichenwald" unterpflanzen  (Gelesen 11381 mal)

wallu

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"Eichenwald" unterpflanzen
« am: 11. Februar 2009, 16:09:50 »

Hallo zusammen!

Auf einem Teil unseres Grundstücks steht noch ein Rest des ursprünglichen Eichen-Sekundärwalds (wenige große Exemplare auf ca 300 m²). Als wir vor 20 Jahren den Grund kauften, gab es da praktisch keinen Unterwuchs; der Vorbesitzer hatte alles mit seinem Aufsitz-Mäher kleingehalten und den Boden verdichtet. Wir haben diesen Teil des Grundstücks dann sich selbst überlassen mit der Folge, daß sich mit den Jahren ein flächendeckendes undurchdringliches Dickicht aus Brombeeren ausgebreitet hatte.

Dieses habe ich im Dezember komplett gerodet und jetzt haben wir praktisch nackte Erde, so wie im Bild zu sehen; mit einigen von selbst ausgesäten Sträuchern. Ich würde das Ganze gerne naturnah gestalten und viele Frühlingsblüher ansiedeln, die blühen, bevor sich im Mai das Laubdach schließt. Vinca minor und major habe ich genügend zum Teilen und Auspflanzen. Ich denke dabei aber vor allem auch an Maiglöckchen, Hasenglöckchen (Bluebells), Buschwindröschen, wilde Primeln/Himmelschlüssel u. dergl., die ich kaufen müßte.

Dazu meine Fragen: Gibt es Gärtnereien, die solche Allerweltsblüher günstig in großen Partien abgeben (z.B. als Sämlinge)? Die Fläche ist wirklich riesig. Welche anderen Frühlingsblüher könnten sich eignen? Der Boden ist kalkfrei aber neutral, lehmig und die Humusauflage eher dünn. In einem normalen Sommer ist es recht trocken (den Haselsträuchern vertrocknet regelmäßig ein Teil ihres Laubs). Ach ja, und Wühlmäuse gibt es auch.

Für eure Vorschläge im Voraus vielen Dank,

  Wallu
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Viele Grüße aus der Rureifel

Staudo

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Re:"Eichenwald" unterpflanzen
« Antwort #1 am: 11. Februar 2009, 18:31:27 »

Viele der Frühjahrsblüher lassen sich sehr gut mitten in der Blüte umpflanzen. Buschwindröschchen und Schneeglöckchen könntest Du bald in größeren Mengen setzen, wenn Du irgendwo einen Bestand kennst, den Du räubern darfst. Mit Maiglöckchen wäre ich vorsichtig, die lassen keine anderen Pflanzen zum Zuge kommen. Wilde Primeln (Primula vulgaris) kannst Du vielleicht hier im Forum abstauben, teilen und gleich wieder aufpflanzen.
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„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck

freitagsfish

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Re:"Eichenwald" unterpflanzen
« Antwort #2 am: 11. Februar 2009, 18:49:37 »

wie wäre es denn mit bärlauch? sozusagen gemüseanbau im eichenwald...
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SouthernBelle

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Re:"Eichenwald" unterpflanzen
« Antwort #3 am: 11. Februar 2009, 18:56:56 »

Wie feucht/trocken ist es denn im Fruehling? Ich wuerde wohl zunaechst an Blumenzwiebeln denken, insbesondere, wenn es dann spaeter im Jahr fies trocken wird. .
Ich kenne hier nur den natuerlichen Unterwuchs von Buchenwaeldern: da ist es recht haeufig im Fruehjahr feucht bis sehr feucht und da gibst es dann Matten von Buschwindroeschen und viele Schluesselblumen, Lerchensporn, Waldmeister, eingesprengt Lungenkraut, gelbes Buschwindroeschen, Salomonssiegel, Aronsstab, Hexenkraut.
Hast Du natuerlichen Eichenbestand zum Abgucken in der Naehe?

Preise wuerde ich mal abfragen, es gibt ueblicherweise (erheblichen) Mengenrabatt. Wenn Du warten kannst, kannst Du bestimmt auch eine groessere Partie zur Anzucht vorbestellen. Primeln wuerde ich selber aussaeen.
« Letzte Änderung: 11. Februar 2009, 19:00:27 von CorneliaWesermarsh »
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Gruesse

Pinguin

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Re:"Eichenwald" unterpflanzen
« Antwort #4 am: 11. Februar 2009, 18:58:22 »

hallo wallu,
bei uns wachsen unter den Eichen sehr gut Elfenblumen (Epimedium) und Alpenveilchen :D
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LG Pinguin
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Christina

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Re:"Eichenwald" unterpflanzen
« Antwort #5 am: 11. Februar 2009, 19:18:27 »

Ich habe vor einigen Jahren Schlüsselumen, Primula veris, gesät. Sie keimten willig und nach dem pikieren hatte ich viele, viele Pflänzchen, die schon im Jahr darauf sehr schön blühten. Die Samen hatte ich vo Blauetikett Bornträger.
« Letzte Änderung: 11. Februar 2009, 19:18:37 von aurikel »
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lerchenzorn

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Re:"Eichenwald" unterpflanzen
« Antwort #6 am: 11. Februar 2009, 19:41:55 »

Hasenglöckchen sind eine prima Idee. Euer Klima müsste ihm doch gut passen. Nimm die echten, nicht die spanischen. Samen gibts bei Jelitto. Das dauert dann eben ein wenig.

Primula vulgaris als Wildform dürfte immer gut kommen und beginnt schon im Januar oder Februar mit der Blüte. Sie vermehrt sich gut und Du kannst die Polster auch selbst teilen.
Ich weiß nicht, wie es Leberblümchen in Eurem feuchteren Klima und auf kalkfreien Böden aushalten. Hier werden sie zum Samenunkraut im Schattenbeet.
Lerchensporne, am besten geht Corydalis solida, leuchtet am weitesten in den lachsroten bis tiefroten "transsilvanica"-Typen. Wenn Du die blass-lila-farbenen nicht in der Nähe hast, vermehren sie sich farblich echt ganz gut aus Samen, lässt sich aber nach jeweils wenigen Jahren auch gut teilen.

Für den Sommer: Glockenblumen in verschiedenen Arten: persicifolia, latifolia (Macrantha Alba ist sehr schön), trachelium (Unkraut), rotundifolia

und davor kommen die Akeleien - die Kulturformen von Aquilegia vulgaris sind Senkrechtstarter und blühen schon ein Jahr nach der Aussaat

Bis an den Frsit heran blüht immer wieder der Pyrenäen-Scheinmohn, echte Waldpflanze und ein Streuner, der sich selbst versamt - wird im Sommer etwas sparrig von den alten Fruchtständen.

Das alles verträgt im Sommer auch ziemliche Trockenheit.











Frohes Schaffen - selbst aus Saat ziehen oder aus Ablegern päppeln macht unglaublichen Spaß.
« Letzte Änderung: 11. Februar 2009, 20:01:08 von lerchenzorn »
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lerchenzorn

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Re:"Eichenwald" unterpflanzen
« Antwort #7 am: 11. Februar 2009, 19:47:31 »

Um die Fläche auch im Winter zu gliedern und, wenn nötig, die Böschung abzufangen, kannst Du Gräser und Seggen verwenden. Die Fingersegge (Carex digitata) behält zum Beispiel selbst im härtesten Winter einen frisch grünen Bätterschopf und ist gut wüchsig. Sie ist das sommerliche Dunkel der Laubwälder gewöhnt.



Finger-Segge (Carex digitata)

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Katrin

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Re:"Eichenwald" unterpflanzen
« Antwort #8 am: 11. Februar 2009, 21:15:47 »

Farne würden auch super passen, am besten einheimische wie Wurmfarn, Frauenfarn... wenns an einem Eck ein wenig feuchter ist auch Hirschzunge. In den allertrockensten Teilen werden die natürlich nicht so glücklich.

Bärlauch würde auf jeden Fall gut gedeihen, zieht aber dann ein, begrünt also nur im Frühling. Hepatica nobilis und Anemone nemorosa kommen sicher klar, die kenn ich hier von solchen Standorten. Unter meiner Birke, also auch ziemlich trocken, wächst auch Waldmeister, Galium odoratum gut. Auch gelber Fingerhut (Digitalis lutea) wäre denkbar. Außerdem Efeu, der wächst dann aber auch über schwächere hinweg, also eher für abgelegene Ecken oder sehr unhumose Stellen. Die panaschierte Form des Immergrüns kann dunkle Ecken aufhellen.

Wenn du höhere Stauden magst, könntest du auch Geißbart, Aruncus dioicus einplanen (wächst unter der Birke hier auch gut, also sowohl trocken als auch Wurzeldruck schafft er).

Abseits von heimischen Pflanzen ginge auch Omphalodes verna (in blau und weiß) und Waldsteinia.
« Letzte Änderung: 11. Februar 2009, 21:22:12 von Katrin »
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"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."

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pearl

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Re:"Eichenwald" unterpflanzen
« Antwort #9 am: 11. Februar 2009, 22:52:35 »

wallu, ideal sind Buschwindröschen in großen Beständen und die Hohe Wald-Schlüsselblume, Primula elatior. Die erstere habe ich selber in großen Beständen von Straßenböschungen oder vom Wegrand mitgenommen. Primula elatior Sämlinge kannst du von mir gerne bekommen. Diese Spezies der Primel vermehrt sich am leichtesten und sieht am natürlichsten aus.

Mit Leberblümchen zusammen natürlich noch schöner. Wie lerchenzorn ja auch schon gezeigt hat. Dazu lohnt es sich ein wenig Bauschutt einzubuddeln, als Unterfütterung. Und zu kalken.

An Naturstandorten in der Schwäbischen Alb habe ich in einem Eichenwäldchen zusammen mit den Leberblümchen Mandelblättrige Wolfsmilch, Frühlingsplatterbse, Lungenkraut und Immergrün gesehen.

Haselwurz ist dazu auch sehr schön. Hirschzungenfarn. Ausdauernde Mondviole.

Mit Hasenglöckchen würde ich vorsichtig sein. Entweder Hasenglöckchen und Maiglöckchen oder sonst gar nichts.

« Letzte Änderung: 11. Februar 2009, 22:53:49 von pearl »
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Re:"Eichenwald" unterpflanzen
« Antwort #10 am: 11. Februar 2009, 23:21:18 »

In einem ähnlichen Waldstück wachsen bei mir (allerdings in kalkigem Lehm) zB Haselwurz, Scilla, Buschwindröschen, Corydalis, Scharbockskraut, Primeln, Zahnwurz (Dentaria pentaphyllos, Dentaria bulbifera, Dentaria enneaphyllos), Hepatica, Cyclamen, Salomonssiegel und Waldsanikel (Sanicula europaea). Alle kommen mit dem trockenen Schatten im Sommer sehr gut zurecht und vermehren sich schnell.

Später wird der Boden von Walderdbeeren bedeckt.

lg, Patricia
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oile

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Re:"Eichenwald" unterpflanzen
« Antwort #11 am: 12. Februar 2009, 08:11:39 »

An Gräsern könnte auch noch Luzula nivea und Luzula sylvatica passen. Beide sind wintergrün und vermehrungsfreudig.
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"Wenn also Millionen Menschen evidenzbasierte Angst vor der Klimakrise haben, wenn Minderheiten rechte Gewalt benennen, dann ist das 'Hafermilch-Wokeness', wenn aber Menschen eine rechtsextreme Partei wählen, die hetzt & die Klimakrise leugnet, dann sind das 'berechtigte Sorgen'?"
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tiarello

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Re:"Eichenwald" unterpflanzen
« Antwort #12 am: 12. Februar 2009, 08:47:12 »

... und vielleicht auch ein paar Grüppchen der Breitblattsegge (Carex plantiginea)
« Letzte Änderung: 12. Februar 2009, 08:47:32 von tiarello »
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Moderliesel

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Re:"Eichenwald" unterpflanzen
« Antwort #13 am: 12. Februar 2009, 09:16:36 »

Hallo wallu,

wenn du willst, kann ich dich mit Muscari zuschmeißen. Die braucht man auch nicht zu pflanzen, ich werfe sie unter einfach unter die Hecken, da finden sie sich schon zurecht.
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Viele Grüße vom Moderliesel

wallu

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Re:"Eichenwald" unterpflanzen
« Antwort #14 am: 12. Februar 2009, 09:17:35 »

Guten Morgen euch allen und vielen Dank für die zahlreichen Ideen!

@ Oile, Freitsgsfisch, Cornelia Wesermarsch: Das sind super Ideen! Bärlauch muß auf jeden Fall mit dazu. Luzula sylvatica habe ich eine ganze Menge zum Teilen, die kommt auch mit da hin (ist ja auch noch wintergrün). Und Waldmeister habe ich als Bodendecker an anderer Stelle, wo er viel Trockenheit aushalten muß und gut überlebt, da kann ich viele Ableger gewinnen.

@Katrin, die Idee mit dem Omphalodes werde ich aufgreifen. Auch da habe ich an anderer Stelle mehr als genug davon, und verträgt Trockenheit problemlos.

@Pearl, bei mir gibt es auch eine ganze Menge Sämlinge von Primula elatior, zumeist in der Wiese. Da werde ich mal einige ausgraben und sehen, wie sie sich in dem sommerlichen lichten Schatten halten.

Unsere Eichen-Niederwälder in der Umgebung machen als Vorbild nicht viel her (sind meist auch nur mit Brombeeren überwuchert), da gibt es nur sehr sporadisch ein paar Buschwindröschenecken und ganz selten Maiglöckchen. Die wurden bis zum letzten Krieg einfach zu intensiv genutzt.

@Lerchenzorn, Leberblümchen wären toll, aber da habe ich schon Probleme, die bei mir in den Beeten am Leben zu erhalten. Aber Lerchensporn müßte gehen, der wächst hier fast überall.

Mit dem Räubern aus der Natur habe ich ein prinzipielles Problem, besonders wenn es um größere Mengen geht. Im Frühjahr fange ich einfach mal mit den oben genannten Bodendeckern an und bei den anderen Vorschlägen setze ich erst mal einige Exemplare und schaue, wie sie sich machen.

Nochmal vielen Dank euch allen,

  Wallu

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Viele Grüße aus der Rureifel
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