Mehrere von uns Spillingsfreaks kennen Spillinge noch aus ihrer Kindheit- ich auch. Es handelt sich um eine Liebhaberfrucht- eine Primitivpflaume-
hoffentlich war das jetzt ein hochgradig exakter Begriff und ich bekomm nicht wieder Ärger .Der Spilling, zumindest der Gubener, also der rot- bunte wird als süß- säuerliche Naschfrucht mit auffallend gutem Geruch beschrieben- auch wohlriechender Spilling. Das Fruchtfleisch ist gelb bis orange, der Geschmack mirabellenartig. Das Kompott daraus hätte einen leichten Bittermandelgeschmack. Er ist zum Einfrieren und Einkochen geeignet, in Guben hätte die Verwendung für Spillingskuchen- analog dem Zwetschenkuchen- seit langen Zeiten Tradition. Natürlich kann man auch Marmelade daraus herstellen.
Die Früchte werden bei Reife nicht geerntet sondern geschüttelt, sie fallen vom Baum. Der Spilling ist als erste Pflaume/Zwetsche bereits Mitte Juli reif.
Zu den Analysewerten für die Wein- und Schnapshersteller findet man im "Farbatlas alte Obstsorten" von Walter Hartmann und Eckhart Fritz 3. stark überarbeitete Auflage folgende Angaben: Zuckergehalt 19% (70- 85° Oechsle)- keine Ahnung, steht hier so
- ihr wisst schon Männer
Die Früchte sind recht klein bis 34 mm lang, heute sicher keine "Marktfrucht" mehr- aber wer hat schon Lust auf immer nur "Discounterobst". Der ursprüngliche Charakter des Spillings macht wohl dessen besonderen Charme und die Beliebtheit bei Kennern aus.
Im nächsten Sommer werde ich auf alle Fälle an den mir zur Verfügung stehenden Quellen Spillinge ernten, die ich gern mit Interessierten teilen möchte. Lasst uns die Früchtchen zusammen begucken. Damit wir auch genau wissen, was wir da hegen und pflegen.