befruchtung, verrieseln
die blütenblätter von weinreben sind im gegensatz zu anderen pflanzen zu einem "käppchen" vereint.
dieses käppchen springt bei temperaturen von mindestens 15° C ab - die befruchtung war erfolgreich.
bei kaltem, feuchten oder sehr windigem wetter bleibt das käppchen sitzen und vertrocknet (verrieselt). die befruchtung unterbleibt - kein beerenansatz, oder es bilden sich je nach sorte kernlose, kleine "jungfern-beeren".
die betroffenen trauben sind oft sehr locker.
an unterentwickelten gescheinen, die dünner als die nornalen aussehen, wird der beerenansatz auch bei optimalem blühwetter nicht befriedigen.
ein entspitzen der triebe vor der blüte kann die befruchtungsrate erhöhen, die behandlung der entstehenden geiztriebe wird jedoch aufwändiger.
phosphor ist für die fruchtbarkeit von pflanzen (allgemein) zwingend notwendig.
stickstoff-überschuß oder zu stark wachsende unterlagen fördern das vegetative wachstum.
winzer wählen die unterlage je nach bodenverhältnissen, wuchs der edelsorte, affinität, erziehungsform...aus.
in sandigen böden kann ein bor-mangel vorliegen. ohne diesem spurenelement unterbleibt die befruchtung der gescheine.
zu der thematik ertragsmenge an steckholz oder veredelung gibt es sicher unterschiedliche meinungen und erfahrungen.
an einer meiner sorten trifft deine aussage zu:
original: an südwand 2005 gepflanzt
kopie: an ostwand 2005 als lückenbüßer, großzügiger bodenaustausch - stärkerer wuchs, ab 2006 jeweils doppelter ertrag gegenüber veredelter rebe.