Es gibt in D sehr verschiedene Bodenarten. Wer in seinem Boden Anteile von Lehm hat, der hat in D oft viel Kalium, Phosphor und Magnesium im Boden, auch ohne Düngung. Wer dann mit Blaukorn düngt, verschlimmbessert seinen Boden und erreicht genau das Gegenteil des Beabsichtigten. Bei sehr sandigem Boden sollte man diesen mit Bentonit "verbessern". Bentonit ist granulierter getrockneter Lehm. Das Untermischen sollte nur bei trockenem Boden erfolgen, denn beim feuchten Boden klumpt das Bentonit. Nicht gleich zu viel untermischen. Granulierter Bentonit bekommt man in speziellen Baustoffhandelsunternehmen oder nimmt bei kleineren Bedarf klumpende Katzenstreu, wenn diese mal im Angebot ist, z.B. für 1,99 € für 10 kg.
Im Bentonit sind viele Nährstoffe enthalten und außerdem speichert Bentonit Wasser und Nährstoffe, so dass der sandige Boden nicht so schnell austrocknet bzw. die Nährstoffe nicht gleich ins Grundwasser versickern. Bei Sandigen Böden ist eine dezente Düngung mit einem Magnesiumdünger zu empfehlen, z.B. mit Dolomitkalk. Eine Gabe von Kompost ist bei ammen Bodenarten nicht verkehrt, da eine Überdüngung nicht möglich ist. Ausnahme: Reben im ersten und zweiten Standjahr.
Ansonsten sollte man vor irgendwelchen Düngergaben erst einmal eine Bodenanalyse machen lassen. Alle 5 bis 7 Jahre sollte diese wiederholt werden. Diese Bodenanalyse kostet zwar erst einmal etwas Geld, aber man spart dieses über die Jahre durch Einsparung sinnloser Düngergaben ein und vermeidet eine Überdüngung. Vor allem sollte man Kombinationsdünger wie Blaukorn unbedingt vermeiden und nur gezielt düngen, wo ein Mangel besteht..
Beim Weinbau ist der häufigste Mangel der an Eisen, obwohl oft genug Eisen im Boden da ist. Bestimmte Witterungen, bestimmte Bodenarten (zu hoher Lehmanteil) und vor allem Überdüngung führen dazu, dass die Reben das Eisen nicht aufnehmen können. Dann tritt Chlorose auf. Hier hilft eine mehrmalige Blattdüngung mit einer stark verdünnten Lösung aus Eisensulfat oder besser, aber teuer: Eisenchelat.
Seltener ist ein Bormangel, aber wenn dieser vorliegt, reagieren Reben recht stark darauf, z.B. mit Stiellähme. Bormangel zeigt sich auch durch Verrieseln, aber der Hauptgrund für das Verrieseln ist genetischer Natur. Einige Rebsorten neigen sehr stark zum Verrieseln, z.B. Muskat Bleu und Lakemont. Dagegen hilft keine Düngung, nur Veränderung der Gene durch Anbau anderer Rebsorten oder Zucht spezieller Klone, die nicht ganz so anfällig sind, z.B. Muskat Garnier.