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News: Man wird doch auch mal inkonsequent sein dürfen! (Staudo)
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Autor Thema: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)  (Gelesen 2197684 mal)

Dietmar

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #6735 am: 18. Februar 2017, 17:52:03 »

Zitat
jedoch will ich ungern einfach Bestellen

Ich finde sehr gut, dass Du vor der Bestellung um Rat fragst. Die meisten Neuen kaufen erst und berichten dann stolz, was sie gekauft haben und meist waren die Kaufentscheidungen daneben. Zur Sortenwahl: Ich würde nach Möglichkeit keine blaue oder knallrote Sorte kaufen, da die Kirschessigfliege auf diese Farben besonders steht und früher oder später kommt sie mit Sicherheit auch zu Dir. Auf helle Sorten steht die KEF weniger, aber zur Not nimmt sie auch diese.

Zu Deinen Vorschlägen:
Muskat Bleu: positiv: sehr guter Geschmack, recht pilzfest, Nachteile: kleine Trauben und Beeren mit meist 4 großen Kernen, zähe Beerenhäute, 1 bis 2 Tropfen Fruchtsaft, sehr anfällig für KEF, verrieselt oft und stark
--> wie viele andere habe ich diese Sorte wieder gerodet, in meinen Augen nicht empfehlenswert
Bistaler Muskat: kleine Trauben und Beeren, mittlere Anfälligkeit für Pilzkrankheiten, nicht empfehlenswert

Die 3. Sorte hatte ich nicht.

Was würde ich empfehlen:

sehr früh: Galachad oder Garold (etwas kleinere Beeren, aber mit Muskataroma)
früh: Aladdin
mittelfrüh: Tigin (mit Muskataroma)

Alle 3 Sorten sehr frostfest und pilzfest.

Für Deinen Standort gehen auch Sorten, die nicht ganz so frostfest sind, wie z.B. Arkadia, Lora, Liwia - alles sehr gute Sorten, aber nur mittlere Pilzfestigkeit, müssen alle 2 Wochen gespritzt werden.

Ganz ohne Spitzen geht keine Sorte, aber die von mir vorgeschlagenen Sorten kommen mit einem Minimalprogramm aus: 3 bis 4 mal in der Vegetationsperiode. Bei der letzten Spritzung unbedingt auch gegen Botrytis (Grauschimmel) spritzen. Gegen die KEF helfen Organzabeutel, aber die behindern die Luftzirkulation, so dass die Botrytisgefahr steigt. Durch die Entfernung der Geiztriebe wird die Laubwand luftiger und trocknet schneller ab, so dass die Pro-Gefahr etwas niedriger wird.

Nur Sorten mit einem sehr hohen Anteil an Foxgenen braucht man bei guter Laubarbeit nicht zu spritzen, aber die schmecken Bäh! Pfui Teufel! Aber es gibt auch einige Fans in Österreich und Südtirol.

Wann ist der Pilzdruck recht hoch:
- wenn andere Anbauer von Wein- oder Tafeltrauben in der Nähe (trifft bei Dir ja nicht zu)
- wenn im größeren Umkreis Rosen, Äpfel, Gurken, Zucchini, Kürbis, Tomaten, Erdbeeren oder Kartoffeln angebaut werden. Die pilzlichen Erregen können nämlich die Artengrenzen überwinden und passen sich an die neue Wirtspflanze an.

Bezugsquelle der vorgeschlagenen Reben: den User Jakob fragen!!!

Zur Erziehung:

Ohne Rebschnitt und späterer Laubarbeit und Ertragsreduzierung wird nichts. Die beste Erziehungsmethode ist das Drahtspalier, weil hier die Bogrebe (n) waagerecht liegen und die Fruchtruten alle in der gleichen Höhe beginnen. Das ist sehr wichtig!!! Falls Du wissen willst, warum, müsstest Du Dich mit der Biologie der Reben näher beschäftigen. Stichwort: apikale Dominanz

Platzbedarf:

3 m-Standort:

Variante a) Galachad (oder Garold) und Aladdin, Pflanzstellen bei 0 m und 1,5 m bei 1 Bogrebe oder so pflanzen, dass in beide Richtungen eine kürzere Bogrebe
Variante b) Tigin: ist sehr wüchsig, nur eine Rebe für die 3 m, in der Mitte pflanzen und in jede Richtung eine Bogrebe

Drahtspalier:
unterster Draht: in Höhe von 60 bis 70 cm, alle ca. 30 cm ein Draht, höchster Draht möglichst 2,1 m oder etwas höher, möglichst nicht niedriger

Mit einer "Girlandenerziehung" kann ich nichts anfangen.
« Letzte Änderung: 18. Februar 2017, 17:57:13 von Dietmar »
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traubanix

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #6736 am: 18. Februar 2017, 18:50:41 »

mensch dietmar,nicht so viel auf einmal....er denkt ja das ist ein buch mit 7 siegeln...
jacob ist die beste adresse....
aber ob er ums spritzen,mit was auch immer,herum kommt,wenn er richtige tafeltrauben ernten wiiilll....
willkommen enedwaith,bei den leuten,die mit der tafeltraubenmacke...
....verabschiede dich von solch sorten die du schreibend hier erwänhtest...
tafeltrauben von hier.....
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Urmele

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #6737 am: 18. Februar 2017, 19:35:05 »

Herzlich Willkommen  :D

Was die Sorten angeht kann ich mich meinen Vorschreibern nur anschließen, man fragt sich warum sich Sorten wie M.Bleu und Birstaler so hartnäckig halten. In Deiner Klimazone kannst Du fast alle Sorten Pflanzen.
Am Besten Du fragst tatsächlich unseren Jakob hier, der kann Dich Bestens beraten.
Bei Platz für drei Reben würde ich in Deiner Lage eine Sehr Frühe, eine Mittelfrühe und eine Mittelspäte Sorte Pflanzen.

Schau hier, das ist Jakobs Seite, da kannst schon mal bissel was lesen, aber erschrick nicht vor der Vielfalt der Sorten..... ;)
http://big-trauben.de.to/
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cydorian

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #6738 am: 18. Februar 2017, 20:59:22 »

Muskat Blau hält sich so hartnäckig, weil sie vielen Leuten sehr gut schmeckt, weil sie eine der am wenigsten anfälligsten Sorten ist, weil sie klimatisch relativ anpassungsfähig ist. Ich gehöre zu der kleinen Minderheit, die nicht behandelt und sie gehört zu den Sorten, die trotzdem wirklich jedes Jahr eine gute Ernte bringen. Der eine Chance zu geben ist nicht verkehrt. Hier hab ich sie zum Beispiel an einem windarmen Platz gepflanzt, Südseite, da verrieselt sie kaum und es gefällt ihr gut:



Den Vögeln auch. Nach einer Woche in der ich abwesend war haben die angefangen, sich zu bedienen, wie man sieht.
« Letzte Änderung: 18. Februar 2017, 21:01:21 von cydorian »
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traubanix

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #6739 am: 19. Februar 2017, 00:02:40 »

Muskat Blau hält sich so hartnäckig, weil sie vielen Leuten sehr gut schmeckt, weil sie eine der am wenigsten anfälligsten Sorten ist, weil sie klimatisch relativ anpassungsfähig ist. Ich gehöre zu der kleinen Minderheit, die nicht behandelt und sie gehört zu den Sorten, die trotzdem wirklich jedes Jahr eine gute Ernte bringen. Der eine Chance zu geben ist nicht verkehrt. Hier hab ich sie zum Beispiel an einem windarmen Platz gepflanzt, Südseite, da verrieselt sie kaum und es gefällt ihr gut:



Den Vögeln auch. Nach einer Woche in der ich abwesend war haben die angefangen, sich zu bedienen, wie man sieht.


hin oder her...das sind weintrauben,vieleicht lecker...aber keine tafeltrauben........
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guggi

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #6740 am: 19. Februar 2017, 10:59:55 »

Die Seite  www.rebenzuechtung.at  wurde ja hier genannt 3 Seiten vorher. Wenn jemand "Philipp" im Programm hat bin ich immer skeptisch....

Rein optisch gefällt mir Germania.  Julia und Manicure Finger erinnern optisch an Julian und Jubnow. Hat jemand von euch die Sorten ( Julia und Manicure Finger)? Lohnt sich auszuprobieren? 

 
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sandor

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #6741 am: 19. Februar 2017, 11:27:01 »


Germania sieht aus wie die Original von Schmidt, ist sogar das selbe Bild.
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silesier

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #6742 am: 19. Februar 2017, 11:38:34 »

Die Seite  www.rebenzuechtung.at  wurde ja hier genannt 3 Seiten vorher. Wenn jemand "Philipp" im Programm hat bin ich immer skeptisch....

Rein optisch gefällt mir Germania.  Julia und Manicure Finger erinnern optisch an Julian und Jubnow. Hat jemand von euch die Sorten ( Julia und Manicure Finger)? Lohnt sich auszuprobieren?
Gute Frage, wer hat die Sorten und kann das mit Bildern bestätigen. Ich denke, wohl kaum.
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silesier

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #6743 am: 19. Februar 2017, 11:41:32 »

Mein MB hat so ähnliche Standort und verrieselt viel mehr deswegen daneben pflanzte ich Galanth und schauen wir wer ist besser.
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Siebenstein

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #6744 am: 19. Februar 2017, 11:49:34 »


Germania sieht aus wie die Original von Schmidt, ist sogar das selbe Bild.

Auf dem Bild ist sogar das Wasserzeichen von Schmidt zu erkennen.
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cydorian

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #6745 am: 19. Februar 2017, 11:52:50 »

rebenzuechtung.at ist ja so ein Ding. Eine Menge Bilder tauchen auch auf anderen Seiten auf mit ganz anderen Namen. Beispiel "Cocos Weiss": Das ist KoKl Biely von hier http://resistantgrapes.com/de/pilzresistente-tafeltraubensorten/frühe-pilzresistente-tafeltraubensorten/kokl-biely-table-grape-vine.html

Das Bild von "Annelie" ist das von "Palatina" bei Schmidt. "Kristina" ist hier "Eva": http://www.csemegeszolo.hu/evade.html . Und so weiter.

Alle Angaben sind total flach, nichts von Herkunft, krankheitsanfälligkeit, sonstigen Eigenschaften. Zusammengeklaute Bilder, neue Namen... Was soll das?
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cydorian

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #6746 am: 19. Februar 2017, 12:04:01 »

Mein MB hat so ähnliche Standort und verrieselt viel mehr

Ist mir selber nicht klar, wieso sie da überhaupt nicht verrieselt. Sortenverwechslung scheidet aus, der Geschmack und alle anderen Eigenschaften sind eindeutig. Wird nicht gedüngt, kein Sommerschnitt (1x Schnitt im März), keine Behandlung gegen Krankheiten, nix. Allerdings ein wirklich sonniger und sich früh erwärmender Platz. Aber nichts überdacht oder unter einem Dachüberstand.
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enedwaith

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #6747 am: 19. Februar 2017, 13:27:59 »

Vielen Dank für die Antworten, besonders auch die lange Antwort, wow!

Ja das es ein Buch mit sieben Siegeln ist denke ich bereits :-) deswegen schreibe ich euch. Der ER ist übrigens eine SIE :-)

Das mit dem spritzen ist mir relativ wichtig, bzw. es ist mir wichtig keine Chemie in den Garten zu bringen, hab jetzt auch schon mal von natürlichen mitteln gelesen. Ich denke jedoch das diese nicht die extreme Wirkung haben daher liegt mein Fokus wirklich auf resistenten Sorten. Weinbau gibt es hier nicht aber mein eigenes Gemüse, Zucchini und Co stellen dann wohl ein erhebliches Risiko dar.
Hat wer Erfahrung mit spritzen ohne chemische Mittel?
@cydorian: Behandelst du nur Muskat Bleu nicht oder generell wenig oder gar nicht?

Zu Muskat Bleu, also die Beerenhäute schrecken mich nun am meisten ab, das mag ich leider überhaupt nicht, wenn die fest sind, Kerne sind dagegen ok, wenn weniger da sind umso besser aber hier bin ich kompromissbereit, man kann ja nicht alles haben.
Bistaler Muskat dachte ich wäre auch gut Pilztolerant, daher unter anderem die Auswahl.

Aber generell bin ich da überhaupt nicht fixiert, auch nicht auf Blaue/Rote Trauben. Foxton hab ich jetzt viel von gehört, muss nicht sein aber eine einmalige Kostprobe würde mich ja reizen :-D. Warum wird so was überhaupt angebaut wenn es so bäh sein soll?
Galachad hab ich nun Infos gefunden, Garold nicht, Alladin und Tigin klingt gut was sich so liest, aber ich finde das ja immer schwer einzuschätzen. Arkadia hatte ich auch schon gelesen und wegen der geringeren Pilzfestigkeit ausgeschlossen.

Danke auf jeden Fall schon mal für die Infos nur frühere Sorten zu nehmen, den Fehler hätte ich mir ohne euch auf jeden Fall eingefangen.

Danke auch für den Tipp Jakob als Bezugsquelle zu fragen, das werde ich dann gleich mal machen. Am besten über seine Internetseite oder hier?

Zum Platzbedarf finde ich Variante a klingt sehr logisch das auch so in etwa das was ich gedacht habe An diesem Standort gibt es auch bereits ein Drahtspalier, ob es die Richtigen höhen hat muss ich noch mal nachmessen, kann man aber auch ggf korrigieren.
Der andere Standort ist etwas komplizierter und sicher nicht optimal. Hier würde die Reebe an einer Hausecke stehen und könnte in zwei Richtungen relativ weit oben wachsen ca. 2m Höhe, daher als Girlande, dafür wäre aber eine lange Strecke möglich. Mit Girlande meine ich halt weit oben und nur ein waagerechtes Kordon( sagt man das so?) Lohnt sich das überhaupt?

Grob habe ich den Schnitt glaub ich verstanden, bin da über einige Bilder hier gestolpert glaube auch von Jakob, die waren schon sehr Hilfreich.
So ganz genau ist mir aber noch nicht klar, ich Pflanze sie nun bald relativ zügig oder erst im Mai nach den allerletzen Frösten? Dann schneide ich sie direkt oder gilt dies nun als erstes Jahr und ich lasse den Haupttrieb möglichst lang hoch wachsen?

Gruß ened
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silesier

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #6748 am: 19. Februar 2017, 13:32:21 »

Mein MB hat so ähnliche Standort und verrieselt viel mehr

Ist mir selber nicht klar, wieso sie da überhaupt nicht verrieselt. Sortenverwechslung scheidet aus, der Geschmack und alle anderen Eigenschaften sind eindeutig. Wird nicht gedüngt, kein Sommerschnitt (1x Schnitt im März), keine Behandlung gegen Krankheiten, nix. Allerdings ein wirklich sonniger und sich früh erwärmender Platz. Aber nichts überdacht oder unter einem Dachüberstand.
Meine MB steht auf starke Unterlage 5BB und die macht das Teilweise aber die Trauben passen genauso im 40cm lange Organzabeutel.
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Dietmar

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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
« Antwort #6749 am: 19. Februar 2017, 14:06:13 »

Zitat
Ist mir selber nicht klar, wieso sie da überhaupt nicht verrieselt.

Natürlich hängt das auch vom Mikroklima ab, aber der Hauptgrund ist sicher, dass es verschiedene Klone von Muskat Bleu gibt. Man hatte damals versucht, die Verrieselungsanfälligkeit züchterisch zu korrigieren und ist dabei mindestens zwei Wege gegangen:
1. Kreuzung von Muskat Bleu mit anderen Sorten. Dadurch sind mehrere neue Sorten entstanden, z.B. Patrizia. Der durchschlagende Erfolg war nicht zu verzeichnen.
2. Züchtung durch Auslese: Hier wurden die Muskat-Bleu-Reben ausgelesen und weiter vermehrt, welche weniger stark verrieseln. Einen angeblich weniger verrieselungsempfindlichen Klon hatte Hr. Jäger. Welche Klone in den verschiedenen Rebschulen angeboten werden, weiß man nicht, denn im Gegensatz zu den Weintrauben werden die Klone nicht genannt.

Ich muss allerdings sagen, dass ich auch nicht verrieselungsfähige Muskat Bleu nicht haben möchte, da die anderen Nachteile zu schwer wiegen.
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Wenn man sehr pilzfeste Sorten hat, kann man auch mit milderen Spritzmitteln behandeln. Allerdings wirken diese meist nur eine Woche oder bis zum nächsten stärkeren Regen, falls dieser eher kommt.

Im ersten Teil der Vegetationsperiode sind folgende "milden" Spritzmittel auch im biologischen Anbau zugelassen:

Oidium (echter Mehltau): Netzschwefel
Pero (falscher Mehltau): Mittel auf Kupferbasis

Beide Spritzmittel werden als Spurendünger ohnehin benötigt.

In der 2. Vegetationsperiode ist Netzschwefel nicht mehr so angesagt. Schwefel ist zwar für Menschen nicht giftig, kann aber auf die Hefen beim Vergären des Traubenmostes negativ einwirken, was auch zu Geschmacksverfälschungen führen kann. Deshalb ist die Wartezeit bei Netzschwefel so hoch.

Mittel für die zweite Vegetationsperiode:

Oidium: Molke (es sollte keine sterilisierte Molke sein, denn für die Wirkung sind die Milchsäurebakterien entscheidend, ein Tropfen Spülmittel zugeben, billige Gartenspritzen verstopfen sehr schnell mit den Fetttröpchen in der Molke, Milch mit niedrigen Fettgehalt geht auch, wenn etwas Spülmittel zugegeben, keine H-Milch, sondern frische nicht pasteurisierte Milch verwenden, Mischung: 1 Teil Milch auf 10 Teile Wasser)
Pero: Phosfik spritzen entsprechend Vorschrift verdünnt, gibt es nur im Internet

So weit ich weiß, sind beide Mittel im biologischen Anbau zugelassen.

Nicht Bio, aber ebenfalls mild ist Teldor gegen Botrytis.

Man kann die Pilzfestigkeit der Reben positiv beeinflussen:
- Entfernung aller Geiztriebe (gut gegen Pero, da bessere Durchlüftung des Stockes)
- kurz vor der Reife: Entblätterung der Traubenzone auf der Nordseite des Stockes (gut gegen Pero und Botrytis). Blätter auf Südseite schützen vor Sonnenbrand auf den Trauben.
- keine Düngung mit stickstoffhaltigen Düngern ab der Blüte - aus mehreren Gründen schlecht, darunter auch Erhöhung der Pilzgefahr

In manchen Jahren kommt man bei sehr pilzfesten Sorten ohne Spritzen aus, wenn in der größeren Nähe kein Anbau der von mir erwähnten Pflanzen erfolgt. Das Problem dabei ist, dass das Spritzen immer vorbeugend erfolgen muss und das bedeutet, treten Pilzinfektionen erst einmal auf, dann ist es zu spät. Im vergangenem Jahr hatte es vielerorts mehr geregnet, was bei Nichtspritzern oder Zuwenigspritzern zum Totalverlust wegen Pero führte.

Beim Spritzen sollte immer der Arbeitsschutz, die richtige Dosierung und die vorgeschriebenen Wartezeiten penibel beachtet werden. Dann ist Spritzen keine Hexerei und die Umweltbelastung bei den o.g. Mittel praktisch Null. Nicht bei Wind spritzen.
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