Ich hatte ja schon geschrieben, dass es von Muskat Bleu verschiedene Klone gibt, z.B. Muskat Garnier, aber viele haben gar keinen anderen Namen. Jede Rebschule hat ihre eigenen "Mutterpflanzen", die eigene Auslesen der Rebschulen sind. Man kennt so etwas auch von Weintrauben, wo es zum Teil Dutzende verschiedene Klone gibt, dort allerdings mit Code-Nummern und jeder Klon unterscheidet sich etwas von den anderen.
Warum gibt es so verschiedene Erfahrungen mit MB?
- Einfluß von Klima, Mikroklima, geschützter oder weniger geschützter Standort
- Von welchem Klon wurde das Edelreis geschnitten?
Ich hatte mehrere MB, die ich zusammen in irgendeinem Gartenmarkt gekauft hatte. Da war nicht erkennbar, von welcher Rebschule diese stammten. Ich hatte jedenfalls Pech. Meine MB stammten von einem minderwertigen Klon.
Es gab diverse Züchtungsversuche bei MB, um die Verrieselungsanfälligkeit zu reduzieren, aber die grundlegenden Nachteile besitzen alle Klone:
- die vier großen Kerne - es dürfte wohl kaum eine andere Tafeltraubensorte geben, die so viele und große Kerne bei kleinen Beeren besitzt.
. die sehr zähe Beerenhaut - man kaut auf dieser wie auf Kaugummi rum
- der für mich viel zu späte Reifetermin - da in meinem Klima alle Sorten ca. 6 Wochen später reifen als in einem Weinbauklima
Die zähe Beerenhaut soll der Hauptgrund dafür sein, dass zwar die Blätter etwas mit Pero und Oidium befallen werden, aber kaum Trauben und Beeren. Die Pilzsporen kommen einfach nicht durch diese Beerenhaut.
Ein Punkt wurde bereits angedeutet. Die Wüchsigkeit ist sehr viel niedriger als die vieler osteuropäischer Sorten (bei gleicher Unterlage), was bedeutet, dass die Reben dichter stehen können, die Fruchtruten nicht so lang werden und relativ wenige Geiztriebe entstehen. --> ist also pflegeleichter bezüglich Laubarbeit