Und Muskat Bleu aber vielleicht hat jemand noch andere Empfehlung.
Muskat Bleu wird fast in jedem Gartenmarkt angeboten. Ich emüpfehle sie nicht, wie auch alle anderen Sorten aus Baumschulen und Gartenmärkten, mindestens 90 % Murks.
Vorteile von Muskat Bleu:
- sehr hohe Pilzfestigkeit
- geschmacklich super
Nachteile:
- kleine Trauben und Beeren
- sehr zähe Beerenhäute
- 4 große Kerne pro Beere, d.h. eine Beere besteht quasi aus der Haut, 4 riesigen Kernen und 2 Tropfen Saft
- starke Neigung zum Verrieseln, bei mir in 4 von 5 Jahren praktisch keine Ernte, obwohl geschützter Standort an SW-Hauswand. Es gibt Klone, die nicht so stark verrieseln, z.B. Muskat Garnier
- für Lagen außerhalb von Weinbaugebieten recht spät
Fazit: Es gibt viel bessere Sorten.
Zur Sortenwahl:
- je nach Standort und dessen Klima/Mikroklima passende Sorten wählen, d.h. je schlechter das Klima, desto kürzer müsste die Reifezeit sein und desto höher die Frostfestigkeit. In Gartenmärkten und Baumschulen gibt es nichts für schlechtere Standorte und Ahnung haben die = Null. Die empfehlen das, was gerade verkauft werden muss.
- Es gibt 2 Schädlinge, die verheerend wirken können: die Kirschessigfliege und der Traubenwickler. Beide stehen auf rote und blaue Sorten. Bei Befall droht Ernteausfall zu 100 %. Gegen die KEF hilft (auch gegen Wespen und Vögel) das Einpacken der Trauben in Organzabeutel, gegen den Traubenwickler soll etwas das mehrfache Spritzen mit XenTari helfen, aber nicht vollständig.
- Ich empfehle deshalb, auf rote und blaue Sorten zu verzichten.
Da ich Dein Klima und den Standort (Mikroklima) nicht kenne, ist es schwer, Sortenempfehlungen zu geben. Aus eigener Erfahrung kann ich Galachad empfehlen (Trauben bis 1 kg, Beeren 10...12 g). Galachad ist sehr zeitig: Anfang August in Weinbaugebieten, Anfang September außerhalb von Weinbaugebieten, sehr pilzfest, aber man sollte trotzdem 2 ... 4 mal spritzen. Kernlose Sorten eignen sich fast nur für Weinbaugebiete, da fast alle niedrige Frostfestigkeit und der Rest schmeckt nicht. Außerdem haben die allermeisten kernlosen PIWI-Sorten nur eine geringe bis mittlere Pilzfestigkeit.