Momentan sehen die Reben gut aus, sie wachsen langsam, aber sie wachsen.
An zweien ( Palatina, Druschba ) sind sogar kleine Gescheine zu sehen!
Darf ich davon was dranlassen für eine Kostprobe im Herbst?
ich habe leider keine glaskugel aus der ich die wetterdaten für den zukünftigen sommer herauslesen kann.
einen spätstart können reben in einem warmen sommmer und einem schönen langen herbst aufholen.
ein geschein pro rebe halte ich für deinen standort vertretbar. (bei winzern unüblich, dort soll in der späteren 1. lese ein mindestertrag gesichert werden.)
wenn die witterung und das wachstum nicht mitspielen kann man notfalls auch später die trauben zwecks sicherer holzreife entfernen, was hoffentlich nicht notwendig sein wird.
beobachtungen an meinem standort:
nasses wetter mit kühlen temperaturen - der rasen und unkräuter sprießen üppig.
scheinbar ist alles in ordnung, aber warum wachsen die weinreben nicht wie gewohnt?
was brauchen die weinreben:
1. wurzelverfügbare nährsalze
2. ausreichend wasser - aber keine staunässe
3. CO
2 (für photosynthese)
4. licht
5. optimale temperatur
nehmen wir einmal an, das die punkte 1 bis 3 sichergestellt sind.
faktor licht:
an klaren sommertagen sind bestrahlungsstärken bis 1000 Watt/m
2 zu erwarten.
die assilmilation verläuft bereits ab 350 Watt/m
2 optimal. dieser wert wird bereits bei bedecktem himmel an unbeschatteten blättern erreicht.
bleibt noch die temperatur:
das stärkste wachstum ist im temperaturbereich von 25 - 30 grad möglich.
nach dem unter "licht" gesagtem scheinen lufttemperaturen von beispielsweise 20 grad bei bedecktem himmel günstiger als 15 grad bei wolkenlosem, sonnigen himmel.
das trifft aber nur zu wenn es sehr windig ist und die in wärme umgewandelte strahlungsenergie abgeführt wird.
bei unbewegter luft wird bleibt sie jedoch im rebenbestand. die blätter können sich hierbei um ca. 10 grad über der umgebungsluft erwärmen (in diesem beispiel 25 grad).
fazit:
15 grad mit sonnenschein und windstille sind vorteilhafter, ebenso ist mit erhöhten bodentemperaturen zu rechnen, worauf weinreben sehr positiv reagieren.
die langjährigen, durchschnittlichen sonnenstunden im monat mai sind an meinem standort bisher nicht erreicht worden, auch die lufttemperatur war zu niedrig.