Ditmar,wie haben die Trauben von Timur geschmeckt?
Timur war noch nicht ganz reif, hatte aber relativ große spindelförmige, also längliche Beeren. Angesichts der Eltern muss Timur einfach schmecken. leichte Muskatnote. Zumindest meine wenigen nicht verfaulten Beeren hatten keine störende Beerenhaut.
Die restlichen Sorten scheinen nicht mehr reif zu werden. Seit über 6 Wochen gibt es keinerlei Fortschritte, was kein Wunder ist, da es bis auf wenige Tage 6 Wochen kalt war und genieselt hat, so dass trotz an sich widerstandsfähiger Sorten und trotz Spritzen mit Profimitteln die Trauben faulen. Nicht mal die superfrühen Sorten wie Timur und Galachad sind reif geworden. Auch Kodrianka war in den vergangenen Jahren schon Mitte September reif und in diesem Jahr noch sehr sauer.
Schon im vergangenen Jahr musste ich ca. einen Zentner unreife Trauben mittelfrüher Sorten entsorgen.
Dabei wird uns von den Politikern ständig versprochen, dass es wärmer und trockener wird. Politiker lügen eben fast immer.
Vor ein paar Tagen stand in der Lokalzeitung, dass in den sächsischen Weinbergen die Notlese begonnen hat, da die Trauben trotz Spritzen extrem faulen. Das Keltern wird eine große Herausforderung, da die Beeren noch quietschsauer sind und insbesondere viel Apfelsäure enthalten.
Vor 6 Wochen sprach man noch von einem Superweinjahr und nun wird es wohl das schlechteste seit 1816. Der milde Winter täuscht darüber hinweg, dass es in der Vegetationsperiode wieder kälter geworden ist.
Ein Vorteil hat dieses Jahr - es gibt wegen der Kälte und Nässe bis jetzt keine Wespenplage. In den vergangenen Jahren hatte ich ab Mitte August Unscharen von Wespen und fing mit Wespenfallen kiloweise diese Biester.
Dafür gibt es jetzt Waschbären. Diese haben alle meine noch nicht ganz reifen Galachad-Trauben genascht. Unser Nachbar hat schon mehrere Waschbären gefangen und 40 km entfernt wieder frei gelassen. Auch die ersten Winzer im Weinbaugebiet klagen über die zunehmenden Schäden durch Waschbären.