Bei mir ist es auch nur ca. 10 km zur Weinbaulage, aber das macht schon ein paar Grad aus. Manche haben ja auch Glück mit MB und die Trauben zur Verkostung bei den Tafeltraubentagen sahen ordentlich aus und schmeckten sehr gut. Ich vermute aber, dass das so war, weil auf nur eine oder zwei Trauben pro Stock ertragsreduziert wurde. Normalerweise sind die Trauben und Beeren viel kleiner.
Zur Chlorose:
Im engeren Sinn ist das Eisenmangel, keine Infektion. Ähnlich sieht das Bild auch bei Magnesiummangel aus. Eisen und Magnesium werden bei der Bildung des Chlorophylls benötigt (grüner Farbstoff zur Photosynthese).
Zur Chlorose kommt es u.a. beim Mangel an diesen Elementen oder wenn aufgrund eines nasskalten Wettereinbruchs die Rebe nicht in der Lage ist, Eisen aufzunehmen.
Auch falsche Düngung kann Chlorose begünstigen. Wie schon mehrfach geschrieben, werden Reben oft überdüngt. Außer in sandigen Lagen ist nur wenig Düngung erforderlich.
Gebraucht werden: Kalzium, Magnesium, Eisen, Spurenelemente (Bor, Mangan ...) und ab August Kalium. Nur bei sandigen Böden muss etwas mehr gedüngt werden.
Bei kalkreichen Böden sollte das Magnesium nicht mit Gartenkalk (30 % Magnesiumkarbonat) gegeben werden, denn ein großer Kalküberschuss erschwert die Eisenaufnahme. In diesen Fällen das Magnesium als Kalimagnesia oder Magnesiumsulfat (nur geringe Dosis) zugeben.
Eisen ist als Eisensulfat für die Rasendüngung erhältlich, um den Rasen dunkelgrün zu färben, also um das Chlorophyll im Blattgrün zu verstärken.
Bei akuter Chlorose hilft das Spritzen mit Eisenchellat (Blattdüngung, sehr teuer) oder sehr niedrig dosiertes Eisensulfat, gemischt mit ebenfalls wenig Magnesiumsulfat (Bittersalz). Das ist viel viel billiger und beides sollte jeder Gärtner haben, aber das wird nicht so gut aufgenommen wie Eisenchellat.
Besser ist es, seine Reben zu beobachten und nicht erst bei akuter Chlorose handeln. Dann hilft auch Düngen mit Eisen- und Magnesiumssulfat noch.
Ich gieße 2 bis 3 mal im Jahr mit Eisen- und Magnesiumsulfat, weil das die Koniferen und Rhodos brauchen, die aber einen Kalk mögen. Da gieße ich meine Reben vorbeugend gleich mit. Aber vorsichtig: Beide Salze sind wasserlöslich und das bedeutet, sie werden schnell aufgenommen, so dass es schnell zur Überdüngung kommen kann.
Im ****land gibt es flüssigen Blumendünger mit Spurenelementen, der sonst recht teuer ist. Mit diesem dünge ich auch einmal im Jahr der Spurenelemente weden. Von diesen Spurenelementen wird nur wenig gebraucht, aber ohne gibt es Mangelkrankheiten. Eisen ist da als Spurenelement auch enthalten, aber zu wenig für das ganze Jahr.