@Dietmar: falls du mal Chemikalien aus Versehen verschlucken solltest, ich hoffe du siehst das als eher unwahrscheinlich bei Erwachsenen Menschen an, Blaukorn streut man sich auch nicht oft mirnichtsdirnichts schaufelweise in den Rachen, dann bitte nicht alles gleich wieder hochwürgen, sonst geht evtl. die Lunge auch mit drauf. Warte auf den Notarzt und lass es rauspumpen bzw ihn entscheiden was gemacht wird.
Hier ging es um Sicherheitsausstattungen von Chemielaboren. Zumindest bei uns sind diese gesetzliche Pflicht, auch wenn es unwahrscheinlich erscheint, dass jemand Chemikalien verschluckt. Blaukorn zählt eher nicht zu den Ausstattungen von Chemielaboren.
Das Kupfersulfat wurde jedoch nicht ohne Hintergedanken hier im Tafeltraubenthread angesprochen, denn Kupfersulfat in einer Kalkschlämpe ist in Osteuropa ein verbreitetes Spritzmittel bei Reben. Die Kalkschlämpe soll das Kupfersulfat etwas binden, damit dieses nicht gleich vom ersten Nieselregen abgewaschen wird.
Im Vergleich zu unseren Spritzmitteln ist Kupfersulfat sehr billig und bringt keine Resistenzen hervor. In D ist Kupfersulfat als Spritzmittel nicht (mehr) zugelassen, obwohl es weniger giftig ist als viele andere Spritzmittel. Außerdem ist eine Vergiftung mit Kupfersulfat kaum möglich, z.B. durch Trinken durch Kinder, da Kupfersulfat augenblicklich zum Erbrechen und Durchfall führt, so dass alles sofort wieder aus den Körper entfernt wird. Kupfersulfat ist einfach zu billig und deshalb wurde es als Spritzmittel verboten. Das würde den Absatz der sauteuren synthetischen Spritzmittel ruinieren und deshalb hat die Chemieindustrie das Verbot durchgesetzt. Andere Kupfersalze sind in D noch zugelassen, aber die Chemieindustrie hat durchgesetzt, dass die Zulassung immer nur kurzfristig ist. Die Kupfermittel sind nur deshalb noch auf dem Markt, weil es kaum Alternativen für Hobbygärtner gibt und für die Profispritzmittel müssten die Hobbygärtner einen Lehrgang mit Prüfung besuchen, was für für die Masse der Kleingärtner utopisch wäre. Deshalb sind die Gartenmärkte eine Lobby pro Kupfermittel.
Bei Medikamenten ist das ähnlich. Dort wurden z.B. schwefelhaltige Arzneimittel (Suspensionen, Chremes ...) in der EU verboten und nicht etwa, weil diese nicht wirken oder schädliche Nebenwirkungen haben, sondern weil S einfach zu billig ist und das ist der Pharmaindustrie ein Dorn im Auge. Schwefelhaltige Thermalquellen wie z.B. Saturnia in der Toskana, sind dagegen nach wie vor erlaubt und empfohlen, insbesondere bei diversen Hautkrankheiten. Nur kann eben nicht jeder D ständig in die Toskana fahren. Außerdem sollen nach Ansicht der Pharmaindustrie Arzneimittel nicht heilen, sondern nur die Auswirkungen einer Krankheit lindern, so dass eine lebenslange Einnahme erforderlich ist. Nur so lässt sich viel Geld verdienen.