Heute habe ich wieder mal eine Inspektion in meiner Rebenplantage gemacht:
1. Galachad: Ist jetzt vollreif, knackiges Fleich, große Trauben und Beeren, schmeckt süß mit vollfruchtiger Note, Blätter und Trauben sehr gesund. Obwohl ohne Muskatton, sehr wohlschmeckend. Für mich die rundherum optimale Sorte.
2. Garold: ist inzwischen überreif, sehr süß, ein schon übertriebener Muskatton, geradezu wie parfümiert, wenig fruchtig, da überreif, gesund an Blättern und Trauben. kleine bis mittelgroße Trauben mit kleinen Beeren, erstes Ertragsjahr
3. Marusja: eine Rebe mit sehr großem vegetativen Wachstum. große Trauben und Beeren, knackig, süß mit Muskatton, fruchtig, aber nicht so sehr wie Galachad. Die generative Fruchbarkeit ist nicht übermäßig groß, d.h. es musste keine Ertragsbegrenzung erfolgen. Eine noch geringere generative Fruchtbarkeit hat Wostorg. Ich hatte eine Traube vergessen, in Organzabeutel einzupacken. Diese Traube kann ich abschreiben, aber die eingepackten Trauben sehen gesund aus.
Die 2. Rebe gleich daneben hatte nur dauerlich aussehende kleine grün-gelbe Blätter, passt aber nicht zu Mangel an Eisen, Magnesium oder Stickstoff, beide Bogreben sind abgestorben und Blätter vertrocknet (braun geworden). Aus dem Stamm sind aber kerngesunde neue Triebe mit kräftiggrünen großen Blättern ausgetrieben, so das der Stock quasi neu aufgebaut werden kann. Am bis vor kurzem kränkelden Rebstock keine Trauben.
4. Katrusja: mittelgroße Trauben und mittelgroße Beeren, also deutlich kleiner als bei Marusja, ist aber erst erstes Ertragsjahr, süß Mit Muskatton, fruchtig, aber nicht so sehr wie Galachad
5. Super Ekstra: Wie ich schon früher mal geschrieben hatte, dieses Jahr ein Sorgenkind. Obwohl eine ultrafrühe bis sehr frühe Sorte, war die Entwicklung der Gescheine/Trauben im Vergleich zu anderen Sorten, auch späteren, weit zurück, d.h. die Beeren waren lange Zeit nur 1 bis 2 mm groß, als Galachad schon 10 mm große Beeren hatte. Meine beiden Super Ektra haben etwas aufgeholt, aber Trauben und Beeren sind bei Vollreife nur halb so groß im Vergleich zu Galachad. Süß mit Muskatton, weniger fruchtig, eventuell etwas überreif.
6. Dschovanni (blau): erstes Ertragsjahr, nur eine kleine und eine große Traube mit länglichen größeren blauen Beeren, knackig, süß und fruchtig, mit Muskatton, schmeckt mit viel besser als Kodrianka und Ontario.
7. Aladdin: Eine Rebe mit enormen vegetativen und generativen Wachstum, ca. 50 % Ertragsbegrenzung, trotzden noch dicht hängende mittelgroße Trauben mit großen Beeren, Geschmack: süß und fruchtig mit deutlichem Muskatton, die Beeren sind rosafarben angehaucht, Blätter gesund, aber Trauben hatten trotz Organzabeutel ca. 10 bis 15 % weiche Beeren. Die Sachsen würden dazu sagen: die sind babsch. Das hatte ich nicht erwartet. Der Rest der Beeren ist knackig.
Die 2. Rebe, die gleich daneben steht, hat viel kleinere und etwas eingerollte Blätter, aber keine Pilzerkrankung zu sehen. Das vegetative Wachstum ist deutlich geringer, etwa so wie eine typische Weinrebe. Trotz Ertragsbegrenzung hängen immer noch viele, aber nur kleine Trauben mit kleinen Beeren, die aber genau so gefärbt sind wie die der ersten Rebe. Obwohl die Beeren von der Färbung her reif aussehen, sind sie noch unreif (sauer). keine Schäden durch Pero, Oidium und Betrytis
8. Timur: eine Handvoll kleinerer Trauben und Beeren, aber vollreif, süß mit Muskatton, kein grasiger Geschmack wie bei nicht ganz vollreifen Früchten. Das vegetative Wachstum ist für eine osteuropäische Sorte sehr gering
Die anderen Sorten sind noch nicht reif. Aber es ist schon zu sehen, dass dieses Mal Muskat Letni bei der Blüte kalt erwischt wurde, d.h. es hängt nichts dran. Zum Glück war das die einzigste Sorte, die dieses Jahr mit der Kälte während der Blüte nicht zurecht kam. Die anderen Sorten blühten eher oder später.
Zum Spritzen:
5 x gegen Pero und Oidium, 1 x gegen Botrytis, 2 x mit Eisenchelat. Nächstes Jahr kommt noch XenTari dazu.
Mit diesem Spritzprogramm bis jetzt keinerlei Schäden durch Oidium, Pero und Botrytis, weder an Blättern, noch an Beeren