Nach systemischen Insektiziden forschen, die Nützlinge schonen, tut man seit über 20 Jahren. Den Erfolgen sind gewisse biologische Grenzen gesetzt.
Aktuelle Neuzulassungen zielen deshalb auch nicht auf Nischenschädlinge wie Reblaus ab, sondern sind eher nur für die großen Kulturen mit ihren speziellen Problemen vielleicht demnächst verfügbar, und selbst das ist schon ein wirtschaftliches Wagnis für die Firmen. Deswegen gibts auch fast keine kleinen Pflanzenschutzfirmen mehr sondern die bereits vorhandenen, großen Konzerne werden noch größer um solche Aufgaben überhaupt finanzieren zu können. Wegen dieser Hürden auch die Verarmung an Wirkstoffen. So ist für den Garten derzeit fast nichts verfügbar. Acetamiprid ist wohl der letzte Vertreter, mit hohem Resistenzrisiko auch noch. Darf im Garten nicht benutzt werden gegen Reblaus. Dimethoat ist für Trauben weg, bleibt dem Hobbygärtner beim feststellen von Reblausbefall das roden und kaufen der Trauben im Supermarkt aus Importländern mit anderen Pflanzenschutzgesetzen.
Gentechnisch verändern braucht keiner mehr was, es gibt Crispr/Cas oder ganz `ohne Gene´ und Biogeeignet, mit SMART Breeding. Gerade der Weinbau tut sich aber schwer, selbst vorhandene Piwi-Sorten zu etablieren, da die Vermarktung so extrem konservativ ist und neue Sorten ohne Millionen für PR praktisch keine Konsumenten finden.
Es geht auch nicht um die Unterlagen und deren Resistenzen, solange in der Landschaft überall anfällige Sämlinge auftauchen, die wie Ambrosia oder Springkraut nicht effektiv zurückgedrängt werden können. Damit wären wir wieder beim Schnitt, wie bringt man mit möglichst wenig Aufwand etablierte und unerzogene Rebstöcke ausgerottet? Wer mal gesehen hat, wie die wilden Sämlinge selbst Schlehenhecken überwuchern, wird nicht viel von der Methode Rebschere halten.