Die Förderung des Tafeltraubenanbaus hat hier im Dresdner Raum schon viele Jahrzehnte lange Tradition, ich glaube schon seit Königs Zeiten. Zunächst gab es in Radebeul, einem Vorort von Dresden über viele Jahrzehnte die Rebenversuchsstation. Die Aufgaben waren in etwa die bei der LWG Bayern und die Anbaufläche nicht kleiner. Es sollten Sorten getestet werden, inwieweit sich diese für das hiesige Klima eignen und hier in Dresden ist es nun einmal noch etwas kühler als in Veithöchheim bei Würzburg. Es wurden aber auch Keltertraubensorten getestet. Nachdem der sächsische Tafeltraubenpabst in Rente ging, hat man dies genutzt, die Rebenversuchsstation dicht zu machen - schon bestimmt vor 10 bis 15 Jahren. Inoffiziell gibt es sie noch immer, aber es kommen keine neuen Sorten mehr dazu, aber ca. 150 Sorten stehen dort noch immer und werden gepflegt. Auch da gab es damals Tafeltraubentage ähnlich wie in der LWG Bayern mit Verkostung usw.. Offiziell hat die Rebenversuchsstation seit Jahren ganzjährig geschlossen, aber Tafeltraubenfreunde können nach Absprache doch herein, denn das Gelände wird ja vom staatlichen Weingut weiter bewirtschaftet.
Ein Teil der Tafeltrauben steht an extra für diese errichteten Mauern und dem Aussehen nach stammen diese noch aus Königs Zeiten.
Warum wurde die Rebenversuchsstation dicht gemacht:
1. um Geld zu sparen
2. Der Hauptgrund aber ist, dass zur Rebenversuchsstation eine recht große fast ebene Fläche gehörte und auf diese war das staatliche Weingut scharf, damit es auch eine Fläche bekommt, auf der mit Maschinen gearbeitet werden kann. Sonst gibt es überwiegend Steiilagen.
Eugen Neumann begann auf seinem Weinberg vor ca. 40 Jahren, wobei aber der Schwerpunkt auf die Zeit nach der Wiedervereinigung lag, denn zuvor gab es nur wenige Sorten Tafeltrauben hierzulande. Eugen machte ähnlich wie in Stutel, aber nicht eine, sondern 3 Tafeltraubenverkostungen pro Jahr, jeweils für frühe, mittlere und späte Sorten - nach fast den gleichen Kriterien wie in Franken. Er hatte sozusagen die Lücke gefüllt, die nach der Schließung der Rebenversuchsstation entstanden ist.