Dieses Jahr habe ich meinen ersten roten Traubenwein angesetzt, der wartet jetzt auf die Klärung.
Wenn man regelmäßig größere Menge abpressen will, dann lohnt sich die Anschaffung einer Presse. Bei kleineren Menge verwende ich einen Nylon Handpressbeutel, das klappt prima. Übrigens auch für Holunder oder Beerensaft.
Bei der Klospresse muss man aufpassen, aus welchem Material die besteht. Wein hat in der Regel einen gewissen Säureanteil und Alkohol. Zu unedle Metalle könnten in Lösung gehen, die möchte ich nicht in meinem Wein haben.
Vor der Gärung zu schwefeln kann den Start der Gärung behindern. Ziel ist möglichst schnell einen gewissen Alkoholgehalt zu erreichen, bevor irgendwelche Keime das ganze in Essig verwandeln. Auch aus diesem Grund ist die Verwendung einer (Trocken-) Reinzucht Weinhefe sinnvoll. Da ich dieses Jahr schon über 100l verschiedene Frucht- und Blütenweine angesetzt habe, habe ich auch immer Trockenweinhefe zur Hand, so dass ich noch nicht in Verlegenheit war, einen Federweißen zu verwenden.
Zur wilden Vergärung möchte ich nur sagen, dass ich mir für ein Zufallsergebnis oder einen verdorbenen Ansatz nicht die Mühe mache. Und Backhefe ist zum Backen da.
Oben stand noch etwas von spundvoll zu Ende gären lassen. Das birgt ein gewisses Risiko, da so eine Gärung auch nach dem Abpressen noch ordentlich blubbern kann und Schaum bildet der dann oben raus kommt. Um gotteswillen nicht auf ein Gärröhrchen, Gärspund, Gärpfeife oder wie die Dinger auch noch heißen mögen verzichten. Da baut sich ein enormer Druck auf, eine Flasche Sekt ist harmlos dagegen und außerdem aus dickerem Glas. Und außerdem brauche ich Platz, wenn ich Nachzuckere. Durch die Gärung entsteht so viel CO2, dass der Freiraum im Gärgefäß dadurch eine Schutzatmosphäre hat.
Mein Rotweinansatz hat sich von der Herstellung nicht von Johannisbeeren oder Stachelbeeren unterschieden. Richtige Winzer machen das bestimmt anders, aber die haben andere Voraussetzungen und können auch besser Wein machen. Ich vergäre halt nur Trauben, aber schmecken tut er Klasse.
Ansonsten kann ich wie schon Giaco85 nur den Fruchtweinkeller empfehlen. Auf der Homepage gibt es die Hintergrundinformationen, Vorgehensweise mit Begründung und Rezepte, alles weitere wird im dortigen Forum geklärt.
Die Blätter habe ich noch nicht verarbeitet.