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News: Uaaaahh ... ich fühle ein neues Virus herannahen und ich sitze quasi im Epi-Zentrum  ;D. (chlflowers)

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|17|5|Es gibt ein Paralleleben neben pur. Irgendwo da draußen. (Anonymes Zitat aus den Gartenmenschen)

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Autor Thema: Partisanengärtner  (Gelesen 16646 mal)

Susanne

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Re:Partisanengärtner
« Antwort #15 am: 24. Februar 2009, 09:57:52 »



Als jemand auf dem Mittelstreifen der Untergath in Krefeld Papaver "laciniatum" gesät hat, ist ein Amt in der schönsten Blütezeit hingegangen und hat jede einzelne Pflanze gejätet. Als ob jemand mitten auf der Straße Schlafmohn ernten würde. ::)

Zitat
viel besser fände ich es, wenn man anstattdessen mit dem amt über naturnahe flächengestaltung redet und so vielleicht künftige cotoneasteröden verhindert

Wurde mehrfach bei verschiedenen Anlässen versucht. Unser Grünflächenamt ist in mancher Hinsicht "beratungsresistent". Das Nichtwissen der Mitarbeiter im Außendienst ist eine Katastrophe, die Bereitschaft zu lernen auf egal welcher Verwaltungsebene ist gleich Null.
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uliginosa

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Re:Partisanengärtner
« Antwort #16 am: 24. Februar 2009, 10:18:21 »

Bei mir gegenüber wurde ein Haus abgerissen, und ein Neubau ist einstweilen nicht in Sicht, weil sich die Nachbarn quer stellen.
Ich brauche also Tipps für ein Gelände, das gelegentlich unter Wasser steht, Gartenboden oder Bauschutt als Grund, ziemlich viele Samenunkräuter sind schon da.
Nachdem mein Hund das Gelände als Pinkelplatz auserkoren hat, könnt ich mich eigentlich auch ein bisschen um Verschönerung kümmern.

Sonstige Ideen? Wo kriegt man Klatschmohnsamen - oder soll ich einfach mal Speisemohn probieren (Ringelblumen + Kornrade + Prunkwinden hab ich auch noch reichlich Samen...). Ob vielleicht Stangenbohnen und Kürbisse am Bauzaun gingen?

Bestimmt kommen dann die Bagger, wenn alles grünt und blüht :-[

Wenn es nicht zu nass ist wäre vielleicht das Schmalblättrige Weidenröschen (Epilobium angustifolium) eine Idee, sieht gut aus, es soll sich nach dem Krieg in den zerbombten Städten angesiedelt haben. Ist allerdings mehrjährig.

Ebenfalls hübsch und selbstaussäend ist der Fingerhut, der allerdings erst im 2. Jahr blüht.

Nach den Erfahrungen im uneingezäunten Vorgarten des Büros in der Stadt, wo ich gearbeitet habe, war ich froh, einen Garten mit Zaun zu bekommen: Kaum fing dort die erste Akelei an zu blühen, wurde der Blütenstengel geklaut. :-X
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Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli

Susanne

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Re:Partisanengärtner
« Antwort #17 am: 24. Februar 2009, 10:21:28 »

Zitat
es soll sich nach dem Krieg in den zerbombten Städten angesiedelt haben

Trümmerblume.
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RosaRot

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Re:Partisanengärtner
« Antwort #18 am: 24. Februar 2009, 10:28:33 »

Und: wo einmal, da immer...
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Viele Grüße von
RosaRot

Irisfool

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Re:Partisanengärtner
« Antwort #19 am: 24. Februar 2009, 12:00:13 »

Trümmerblume nannte ich als Kind die Buddleia, die auf allen Häussertrümmern blühte in der zerbombten Stadt. Das hat schwer Eindruck gemacht auf die Kinderseele. Seither habe ich ein etwas "gespaltenes "Verhältnis zu diesen Pflanzen ;D ;)
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sarastro

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Re:Partisanengärtner
« Antwort #20 am: 24. Februar 2009, 12:17:13 »

Genau! Buddleya, Tussilago, Cannabis, Papaver. Erstbesiedler eben.
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pearl

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Re:Partisanengärtner
« Antwort #21 am: 24. Februar 2009, 12:17:59 »

Trümmerblume trifft es aber genau, meine Schmetterlingsflieder wachsen auf Bauschutt, den ich vom Kieswerk hole.
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zwerggarten

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Re:Partisanengärtner
« Antwort #22 am: 24. Februar 2009, 16:31:59 »

Als jemand auf dem Mittelstreifen der Untergath in Krefeld Papaver "laciniatum" gesät hat, ist ein Amt in der schönsten Blütezeit hingegangen und hat jede einzelne Pflanze gejätet. Als ob jemand mitten auf der Straße Schlafmohn ernten würde. ::)
der anbau von schlafmohn ist in deutschland verboten bzw. genehmigungspflichtig und es ist aufgabe der behörden, gegen rechtverstöße vorzugehen. du müsstest mit politischem rückhalt eine änderung des betäubungsmittelgesetzes auf den weg bringen, um das zu verhindern. ::)

Zitat
Zitat
viel besser fände ich es, wenn man anstattdessen mit dem amt über naturnahe flächengestaltung redet und so vielleicht künftige cotoneasteröden verhindert
Wurde mehrfach bei verschiedenen Anlässen versucht. Unser Grünflächenamt ist in mancher Hinsicht "beratungsresistent".
mag sein. vielleicht auch wegen schlechter erfahrungen? gutes beispiel: patenschaften. begeisterte bürger/innen übernehmen die pflege für einzelne öffentliche flächen; stellen dann fest, dass es arbeit macht, dass es frustrierend ist (vandalismus), bleiben weg, die fläche sieht kurzerhand schlimmer aus als vorher und das amt hatte dennoch jede menge arbeit damit: absprachen, koordination, ggf. werkzeug und sonstige arbeitsmittel stellen, ansprechpartner für andere bürger/innen. oder: du willst vielleicht eine wildblühende wiese, deine nachbarin ein rosenbeet und jemand anderes grünen rasen, eine vierte jede menge bäume. geld, um etwas neu anzulegen (und ordentlich zu pflegen) ist eigentlich sowieso nicht ausreichend da. was würdest du tun? die etatanteile und die politische bedeutung eines nennenswert gartenkulturell geprägten öffentlichen grüns sind im großen und ganzen seit jahrzehnten erheblich zurückgegangen - möglicherweise ein effekt der naturgrünbegeisterung in den 70er jahren: "grün wächst (am besten) von allein". wer braucht da stadtgärtner, wer eine starke grünflächenverwaltung? die unteren naturschutzbehörden sind leider selten partner bei dem, was stadtgrün auch sein kann: lebende stadtkultur.

Zitat
Das Nichtwissen der Mitarbeiter im Außendienst ist eine Katastrophe,
das ist leider viel zu oft wahr - aber eben nicht immer.

die mitarbeiter/innen im außendienst müssen auch damit kämpfen, die "sozialstation" des öffentlichen dienstes gewesen zu sein: hierher wurden in den besseren zeiten alle möglichen leistungsgeminderten beschäftigten abgeschoben, um in der gesamtheit des öffentlichen dienstes immer noch die beschäftigungssozialquote zu gewährleisten, die leute aber aus anderen bereichen heraushalten zu können. denn: gärtnern, unkraut jäten, laub harken, das kann doch wohl jeder, oder? 8) :P das nichtwissen liegt u.a. an fehlender/mangelnder fachausbildung der mitarbeiter - und die lässt sich bei laufendem betrieb leider nicht gut (und nicht bei jeder/jedem) mal so eben nachholen.

Zitat
die Bereitschaft zu lernen auf egal welcher Verwaltungsebene ist gleich Null.
Da etwas zu bewegen, ist eine Lebensaufgabe für ein Masochisti.
naja - das gilt aber gleichermaßen auch für die andere seite: wenn meine tollen engagierten ideen nicht gut gefunden werden, sind die anderen automatisch bremser, lernfaule beamtenärsche, idioten. ob engagierte menschen generell empfänglicher für abweichende posititionen zu ihren manchmal blindwütig idealistischen zielen sind, wage ich zu bezweifeln.
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pearl

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Re:Partisanengärtner
« Antwort #23 am: 24. Februar 2009, 17:44:13 »

zwerggarten,

wenn du so leidenschaftlich bei dem Thema bist, dann kann ich ja meine Frage loswerden. Was machen die Staudenpflanzungen im öffentlichen Grün von Berlin, die in der Partenpraxis vor ein paar Jahren gezeigt wurden?

Weißt du da etwas drüber?

In Düsseldorf sind Staudenpflanzungen im Nordpark "Langsamer Tod einer Staudenpflanzung" GP..... - müsste ich raussuchen - sehr heikel in der Pflege gewesen. Jetzt hat mir Gudrun Banf kurz berichtet, dass neue Pflanzungen angelegt worden sind und darüber muss ich mich noch informieren und muss mir auch die mal ansehen.

Es ist ein Problem. Sogar in Botanischen Gärten ist eine vernünftige Pflege oft nicht zu realisieren. Wir sind noch zu sehr vom Ackerbau geprägt. Hacken und Schneiden.


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Susanne

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Re:Partisanengärtner
« Antwort #24 am: 24. Februar 2009, 17:53:19 »

Zitat
ob engagierte menschen generell empfänglicher für abweichende posititionen zu ihren manchmal blindwütig idealistischen zielen sind, wage ich zu bezweifeln.

Ich mach's mal kurz: Du kennst den Laden nicht und hast nicht meine Erfahrungen gemacht.

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Staudo

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Re:Partisanengärtner
« Antwort #25 am: 24. Februar 2009, 21:06:02 »

Was machen die Staudenpflanzungen im öffentlichen Grün von Berlin, die in der Gartenpraxis vor ein paar Jahren gezeigt wurden?


Vergangenes Jahr habe ich einen Vortrag von Christian Meyer gehört. Er stellte eine Werbepflanzung auf einem Grünstreifen vor, die er selber bezahlt hat und betreut. Diese sah sehr attraktiv aus.
Eine andere Pflanzung, die vor ein paar Jahren mal in der Gartenpraxis vorgestellt wurde und jetzt von städtischen Fachkräften gepflegt wird, hat sich sehr verändert. Es ist eine Schattenpflanzung, bei der sich angefangen hatten die Leberblümchen auszusäen. Jetzt ist es eine kahlgeharkte Fläche mit einigen einsamen Vinca-Ranken.
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zwerggarten

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Re:Partisanengärtner
« Antwort #26 am: 24. Februar 2009, 21:07:55 »

Zitat
ob engagierte menschen generell empfänglicher für abweichende posititionen zu ihren manchmal blindwütig idealistischen zielen sind, wage ich zu bezweifeln.

Ich mach's mal kurz: Du kennst den Laden nicht und hast nicht meine Erfahrungen gemacht.

stimmt, weder mit den einen, noch mit den anderen. 8)
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zwerggarten

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Re:Partisanengärtner
« Antwort #27 am: 24. Februar 2009, 21:22:04 »

Was machen die Staudenpflanzungen im öffentlichen Grün von Berlin, die in der Gartenpraxis vor ein paar Jahren gezeigt wurden?

Vergangenes Jahr habe ich einen Vortrag von Christian Meyer gehört. Er stellte eine Werbepflanzung auf einem Grünstreifen vor, die er selber bezahlt hat und betreut. Diese sah sehr attraktiv aus.
Eine andere Pflanzung, die vor ein paar Jahren mal in der Gartenpraxis vorgestellt wurde und jetzt von städtischen Fachkräften gepflegt wird, hat sich sehr verändert. Es ist eine Schattenpflanzung, bei der sich angefangen hatten die Leberblümchen auszusäen. Jetzt ist es eine kahlgeharkte Fläche mit einigen einsamen Vinca-Ranken.

das kann ich im groben, auch wenn es hier etwas ot ist, bestätigen - selbst wenn staudo etwas übertreibt. den pflegekräften fehlt tatsächlich häufig das notwendige feingefühl für solche intensiv bepflanzten, aufwendig gewebten pflanzungen. allerdings habe ich ein gewisses verständnis dafür, weil es z.t. ungelernte mae-kräfte oder aber gärtner/innen sind, deren sonstiger hauptjob daraus besteht, täglich den menschen ihren müll hinterherzuräumen, hundekot und hundeauslauf zu ertragen, vandalismusschäden zu beseitigen und die dabei/dafür allseits verachtet zu werden. kein inspirierender arbeitsplatz. auch keiner, der den kopf und das herz frei macht für die kreative pflege einer solchen anspruchsvollen fläche. da hat es ein beseelter, sich schwerpunktmäßig mit staudenschätzen befassender gartenplaner leichter, seine ausgewählten lebenden werbeflächen im stadtgrün zu plazieren und eine gewisse zeit mit unterstützung studentischer freiwilliger in schuss zu halten.

dennoch sind die hochbeete in der schillingstraße oder z.b. die halbschattenbeete im köllnischen park um ein vielfaches interessanter und attraktiver, als normale sonderflächen in grünanlagen. das ist wohl dann doch ein verdienst der schlichten stadtgärtner/innen, denn solche flächen sind schnell das übliche hundeklo: immerhin keine liegewiese oder ein gehweg - für hundehalter/innen häufig ein ausreichendes kriterium. :P

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pearl

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Re:Partisanengärtner
« Antwort #28 am: 25. Februar 2009, 00:46:20 »

die Staudenpflanzungen, die ich meinte waren auf sowas wie Hochbeeten, sehr sinnig. Ich suchs mal raus es hieß glaube ich: Stauden im Quartier.

Von Comunity Gardens in New York habe ich vor Jahren auch gehört und gelesen und das zweite Problem was du nanntest, zwerggarten, das mit den verschiedenen Gartenideologien schien es dort weniger zu geben. Was auch immer der Grund war. Es hat jedenfalls ganz gut geklappt mit den Gärten.
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Re:Partisanengärtner
« Antwort #29 am: 25. Februar 2009, 00:52:04 »

Staudo, es war Christian Meyer!

Bezirk Mitte unweit des Alexanderplatzes Schillingstraße.

Also das funktioniert, weil ein Landschaftsplaner ein Auge, sein Geld und seine Leute drauf hat.

Das ist kein schlechter Anfang.

Wolfgang Oehme macht das in seiner Heimatstadt auch, er jätet überall, ob die Leute wollen oder nicht. Morgens düst er mit einem Apfel als Proviant los und klappert alle Gärten im öffentlichen Raum ab, die er kostenlos betreut.
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